Fliegende Blätter (138.1913 (Nr. 3519-3544))

135

Vberwirt ließ fein Lieblingsstück los:

„Grüß' Di’ God, lvaldlersbua, Hast an’ guat’n Schmalzlcrtabak?

U)o kimmst denn Du her? Hau’ a’ pris' her!

Holdricj ho-" in. w.

Modernes Insera t.

Lehrling mit Kapitalbeteiligung gesucht. ■ Off. unt. G. nt. b. H.

Postamt 35. _

—Der Flieger. —

o noch kein Wesen im Äther schwamm,

Tönte sein Motor im Blauen.

Nieder tief auf der Alpen Kamm
Sah er mit staunendem Grauen.

Welten von Gis erschlossen sich ihm.

Gründe und Schlünde drohten.

Einsam, von keinem Wesen gestört,

Lagen die Reiche der Toten.

Straff die Muskeln, das Auge starr.

Bleich mit geschloffenem Munde
Schoß er dahin in stürmendem Braus
Über die Gletscher im Runde.

2n ihm lebte nur eins: „Ich will!"

Hielt ihn vor'm Stürzen und Wanken.

Angst und Schwäche scheuchte er fort
Und das Heer der Gedanken.

Srst, als sein Flugzeug zu Tale kam
Und an der grünenden Lehne
Lächelnd ein Kind ihm ein Blümlein bot,

Trat ihm in's Auge die Träne.

W. Herbert.

„Gelernt Hab' ich nichts; können tu' ich nichts; tun mag ich
überhaupt nichts; aber einen Ehrgeiz Hab' ich — das ist nimmer
zum Aushalten!"