Fliegende Blätter (138.1913 (Nr. 3519-3544))

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—Kühne Behauptung. —

„Wie, Herr Wimmerl, Sie trinken Bier? . . Was haben Sie mir denn versprochen?" — „Die Maß gehört
mein' Pepi, der so an' argen Durst hat. . . I' schan' bloß zu, Herr Doktor!"

Das einzige Nene.

„Ach, Frau Meyer,
wie geht es Ihnen? Es
ist ja eine Ewigkeit her,
seitdem ich Sic gesehen!
Was gibt es denn Neues
bei Ihnen?"

„Nichts Besonderes —
nur meinen Mann."

rÄ

Das borairische Rätsel.

Don Gthc.

^Wtrosessor Wurzener, Botaniker von Beruf, cr-
geht sich zur Verdauungsbefördernng Lude
September auf einer Villenpromenade Dresdens.

Wie immer, meditiert er. — plötzlich kehrt er
aus dem wissenschaftlichen Ideenhimmel in das
beleidigend unwissenschaftliche Erdenrund zurück.
Lr bleibt überrascht stehen und erblickt zu seinen
mit Doppelsohlen solid bekleideten Füßen ein
hohes Lager abgefallener Platanenblätter.

Sein sinnendes Auge schwimmt die lange
Straßenseite hinab — überall unter den abge-
leerten Bäumen Pausen von Platanenblättern —
und schweift scharf auf die andere Seite der
Promenade. Erstaunlich! Dort drüben liegt unbe-
greiflicherweise kein einziges Blatt. . .

Professor Wurzeuers altbewährter botanischer
Forschertrieb wird laut. „Wie kommt es," medi-
tiert er im Weitergeh'n, „daß sich auf dieser
Seite ein breiter Streifen welken Laubes erstreckt,
drüben aber nicht die winzigste Spur davon zu
entdecken ist?"

Professor Wurzener meditiert von neuem
konzentriert. Lr muß fraglos die Ursache dieser