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„Nun, Pcsierl, wo kommst den» Du her?" — „Ans 'in „volcn Hirsch"; hob' für ’n Vaier n' Muß Bier
g'holt." — „Da kommt ja noch Deine Schivester mit einem Maßkrug!" — „Die geht erst hin."

zZ komisch.

die Leute sagen, das; ich ein .Humorist' sei — eilt .g,ott-
begnadeter', sagen einige, ein .nichtsnutziger', sagen
andere — bin ich hingegangen zu meinen Lehrmeistern
und habe sie über das Römische .interpelliert'. Meine Lehrmeister
sind die Leute des täglichen Lebens. Ich werde nicht müde, ihnen
zuzuhören.

Zuerst bin ich zu meiner Tante Therese gegangen.

„Die Leute wellen absolut einen Humoristen ans mir machen,"
sagte ich, „da habe ich Dich fragen wollen, Tante, was das
eigentlich ist, ein Humorist."

„Lin Humorist ist einer," sagte meine Tante, „der wo lauter
komische Sachen sagt."

„Aha," sagte ich, „jetzt brauch' ich nur noch zu wissen, was
zum Beispiel komisch ist?"

Sie besann sich ein wenig, daun sagte sic: „Römisch ist zum
Beispiel, wenn da drüben die Frau Zwieselmaier mit ihrer Hsaucn-
fcder auf dem Hut immer so umcinandergockelt aus der Straße."

Das Hab' ich mir notiert und bin dann zu der Frau Zwiescl-
maier gegangen: „Rönnen Sie mir vielleicht auch 'was Römisches
sagen?" habe ich gesagt. „Das Römischste, was ich weiß," sagte
sic nach einigem Nachdenken, „ist mein Mann."

„Warum, Frau Zwieselmaier?"

„Weil er turntet schon niesen muß, bevor er schnupft."

„Nicht möglich," sagte ich und verfügte mich zu Herrn Zwie-
selnraier in's Amtsbureau.

i,Wissen Sie 'was, vielleicht 'was Römisches, Herr Zwiesel-
maier?" sagte ich mit dem Bleistift in der Hand, „wissen Sie,
ich bin ein Sammler."

„Ja, mein Lieber," sagte der Herr Zwieselmaier, „wenn Sie
'was Römisches sehen wollen, da müssen Sie zu unserm Vorstand
gehen, dem Herrn Rcgierungsrat Ripfelschmidt."

„Was ist denn an dcut komisch?"

„Alles, lieber Herr, einfach alles."

Also ging ich zu Herrn Regierungsrat Ripfelschmidt.

„'was Römisches?" sagte er und lachte, „'was Römisches,
sagen Sie?" Und vertraulich flüsternd setzte er hinzu: „Urkomisch
ist zum Beispiel der Gberregierungsrat Wiedehopf, wenn er in
der Sitzung präsidiert."

Als ich beim Herrn Gberregierungsrat angeklingelt hatte,
hörte er mich ruhig an und sagte: „Na, wissen Sie, Sie sind
'null ein komischer Mensch."

„Was?" sagte ich, „ich selbst?" Und dann ging ich heim
und gewährte mir cin Interview unter zwei Augen: „Wissen
Sie vielleicht 'was Römisches?" fragte ich mich selber.

„Natürlich," sagte ich, „dein Dichter Hinterhupfer seine Verse
zum Beispiel." — Darauf las ich des Dichters Hinterhupfer Verse

I
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der durstige Vater oder: Pendelbetrieb"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1913
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1918
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 138.1913, Nr. 3542, S. 284

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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