Fliegende Blätter (142.1915 (Nr. 3623-3648))

:)l Glücksmomente.

/Qtar selten sind Momente
reinsten Glückes!

Doch manchmal ist vergönnt uns
solch ein Fest —

Sei dankbar d'rum und denk' -es
Augenblickes,

Wo dich der Zahnarzt „schön
plombiert" entläßt!

®. s. W,

I in m e r derselbe.

„Himmel! Unser Neffe Fritz
hat einen Streifschuß bekom-
men !" „Natürlich, der nimmt

P r e s s a n t.

Fremder (der sich in der
Nähe des Bahnhofs rasieren
läßt): „Kreuzdonnerwetter, da
haben Sic mich geschnitten! Ar-
beiten Sie doch etwas langsamer,
»nt dem Zuge brauche ich nicht
fort!" — Barbier: „Ja.. .
aber ich!"

M il d er nn g 8 g r n » d.

Angeklagter: „Ich bitte
beim Strafausmaß zu berück-
sichtigen, daß in dem Waren-
haus ohnedies gerade eine,billige
Woche' war!"

„De junga Leut', de san im Feld
iaht draußen.

Sie tuan ihr' Pflicht für's Vaterland.
Oahoam, da müassen d' Alten hausen
M' mit an and'!

Hs gebt's an Feind drauß' blaue
Bohna z' kosten.
Z' süalter' 's Wild 's geht eahm
net schlecht!

Go fleht a' jeder auf sei'm poflcn.

Aa' werd's scho' recht!"

Wilhelm Herbert.

I i» Gesa » g n i s.

„. . In Ihrem Berufe wollen Sic
hier beschäftigt sein? Was können Sie
denn?" — Alte Gaunerin: „Aus
dein K a f f e e s a tz wahrsage u."

Mahnung.

Und wenn du auch als tapf'rer Held
Nicht streiten kannst in off'ncm Feld,
Hilf mit in diesen schweren Tagen,

So gut du kannst im Kampf um's Sein -
Wie könnt' dich sonst ein Sieg ersreu'n,
Zu dem du selbst nichts bcigetragen?

D. s. W.

Ni i ß v c r st ä n d u i s.

Zwei Trupps französischer Gefangener
begegnen sich bei strenger Kälte auf der
Straße; da erkennt plötzlich einer der
Franzosen beim andern Trupp seinen
Bruder und ruft ihm zu: „Mon krdre,
man fröre!“ — Das hört einer der
deutschen Begleitsoldaten und sagt zum
Franzosen: „Ta kann i'Dir nit helfen,
mi' frert aa." ^