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Herkunft.

ich vor dem Schuhgeschäft vor-
beigiug, fiel mir plötzlich ein
grosses Plakat eiu, das ich dort immer
im Frieden gesehen hatte: Russische
Gummischuhe. Und ich suchte, ob das
Plakat noch da sei. Aber cs war ver-
schwunden.

Ts war Mittagspause und die Ver-
käuferin stand unter der Türe. „Bitte,
mein Fräulein," sagte ich zu ihr, „ha-
ben Sie keine russischen Gummischuhe
mehr?" — „Aber, mein pcrr!" —
„Schade, ich habe mir erst voriges Jahr
ein Paar gekauft, sie waren vorzüg-
lich." — „Im vertrauen, mein perr,
sie kamen ebenso ans parburg an der
Elbe wie diese hier." —

Dann kam ich an einem Tnchge-
schüft vorbei. Dort Hatto ich mir im
Frieden einen Anzug bauen lassen. „Der
Stoff ist unverwüstlich," hatte der Ver-
käufer gesagt, „echt englische Marke."
Ich besann mich, daß ich wieder einen
Anzug brauchen könnte, und trat ein.
„Sie wünschen, mein perr?" „Stoff
zu einem Anzug, wie ich ihn hier trage."

„Bitte, hier," sagte der Verkäufer
und schleppte einen Ballen herbei, „wir
halten den gleichen Stoff seit Jahren
fest auf Lager, ausgezeichnetes Aachc-
ner Fabrikat, mein perr." —

Dann fiel mir ein, daß ich noch
etwas für zu Pause mitzubringeu hatte.
Ah, da war ja schon das Geschäft.
„Und was wünscht der kserr?" —
„Ich möchte ein Glas französischen
Tafelsenf." — „Gibt's nicht." — „Aber
wir hatten doch früher immer diese
Marke — ah, dort steht sie ja." —■
„Aha, Sie meine» den Düsseldorfer
Weinmostrich."

Durch den alten Torbogen ging ich
durch, kvar dort in der Ecke nicht
immer ein serbischer Rastanieumann
gestanden? Ja, aber jetzt stand eiu
Manu mit einer steifen roten Mütze
dort. (Er hatte ein blitzendes Veilchen
in der paud und schabte von einem
weißen Block süße Späne für die Rinder.
Über dem Bloch war ein Plakat mit
fetten Buchstaben: Türkischer pouig.

Als der Türke mit der roten Mütze
die Rinder bedient hatte, zeigte ich auf
den pouigbloch und klopfte det» Türken
mit der andern Land vertraulich auf
die Schulter: „Echt türkisch, nicht

wahr?" — „Dös glaubst, direkt aus
Ritzingen", lachte der Türke.

Oer Unnett.

Mrlih, am tauigen Miesenjteg,

T? Lies mit> ein kjäsiein über den Meg
Linkte ihm nach ooll Stummes
kjeut' begegne! mir Schlimmes!

Als ich schritt den Leeg hinauf,

Mögen drei Krähen vor mir auf —
Grüßte sie srohen Mutes
kjeut' begegnet mir Gutes!

Seidengrün der Lenzwald lag,

Doch mein kjer; tat harten Schlug
Lächelnd, mit rosigen Mangen,

Kam die Liebste gegangen.

Mägdlein, wie wird's dem Kreier ergeh'n?
(Gilt das lsäslein — oder die Kräh'n?)
kjat mich das Glück gesegnet,

Meil ich dir begegnet?

8. Re(a.

Nute v W a n tt e r n.

„Weißt D', Ede, nächstens gcb' ich das ganze Spitzbubenhaudwerk aus und tverd' wieder
,i ehrlicher Mensch. . . ich üb' mich schon jeden Tag ’it paar Stunden!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Freier"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Doubek, Franz Bohumil
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1914
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Junger Mann <Motiv>
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 142.1915, Nr. 3629, S. 81

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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