seiner Überlegenheit den mächtigen Bart. - „Freilich" — setzte der
Händler unterwürfig bei „einem Manne wie Dir würde ich
niemals wagen, derlei anzubieten! Wenn je etwas Deiner wert
wäre" - fügte er ehrerbietig bei „so könnte es höchstens
diese einzige aller einzigen Salben sein, bereitet aus dem Früh-
lingssaft der Libanonkiefer und den ersten Tanperlen im Kelche
der Lotos, fähig, dem Auge des Weise» einen besonderen, seiner
Seele würdigen Glanz zu verleihen, das; alles Volk staunend die
l b e n h ä n d l e r. 201.
geistige Überlegenheit des ersten der Gelehrten unserer Vaterstadt
erkennt!"
Mit gemessener Würde und doch in einer gewissen vast griff
der Derwisch nach dem dargereichten Bnchschen und ließ es in
seinem Mantel verschwinden, während er dem Händler ein paar
Kupfermünzen auf den Tisch warf. — Isassan aber sah ihm nach
und lächelte verschmitzt. Daun packte er seinen einzigen
vorratstopf ein. Auch des Weisen Salbe stammte daraus.
Milhelm Herbert.
r Hst getollt den ganzen Lsg,
Mein Bub’ - bis er zu Bede lag;
Dann bat er leite und verzagt:
„Du hast mir ja nicht gute Dacht getagt!“
—^ Die fl) IIMe fl. «v*—
So blieb es fpäter auch genau;
lUobl [türmten Lage (orgengrau,
Doch jeder Kummer war verjagt,
wenn ihm die Mutier gute Dacht getagt.
steht kam ein Brief von fremder Hand;
Mein Sohn enttchlief im Feindesland. . .
Fjab' nicht geweint - bab’ nicht geklagt,
Dur hält’ ich ihm gern „gute Dacht“ getagt.
Krampus.
Das 3 ri| I i nt m ft c.
„Sagen Sie mir jetzt 'mal aufrichtig, Herr Sanitätsrat, was für eine Krankheit ich eigentlich
habe!" — „Können Sie die Wahrheit ertragen, gnädige Frau?" — „Aber gewiß! lind min spannen Sie
mich nicht länger ans die Folter; was fehlt mir?" — „Nichts!"
Feine Firma.
Kunde: „Was ist denn los, warum rennen die drei Chefs
so plötzlich zur Tür hinaus?" — Lehrling (vertraulich): „Wissen
S', da will jeder den Geldbriefträger abfangen, der dort hinteti
kommt!"
V e x f ii 1) v c v i s ch.
„Mit dem Meier scheinen Sie nicht gerne zu verkehren?" -
„Ach, man gerät in Schulden, weil der Mensch so kolossal gut-
mütig ist. . . jetzt hat er mir nach und nach schon fünfhundert
Mark geliehen!"
Händler unterwürfig bei „einem Manne wie Dir würde ich
niemals wagen, derlei anzubieten! Wenn je etwas Deiner wert
wäre" - fügte er ehrerbietig bei „so könnte es höchstens
diese einzige aller einzigen Salben sein, bereitet aus dem Früh-
lingssaft der Libanonkiefer und den ersten Tanperlen im Kelche
der Lotos, fähig, dem Auge des Weise» einen besonderen, seiner
Seele würdigen Glanz zu verleihen, das; alles Volk staunend die
l b e n h ä n d l e r. 201.
geistige Überlegenheit des ersten der Gelehrten unserer Vaterstadt
erkennt!"
Mit gemessener Würde und doch in einer gewissen vast griff
der Derwisch nach dem dargereichten Bnchschen und ließ es in
seinem Mantel verschwinden, während er dem Händler ein paar
Kupfermünzen auf den Tisch warf. — Isassan aber sah ihm nach
und lächelte verschmitzt. Daun packte er seinen einzigen
vorratstopf ein. Auch des Weisen Salbe stammte daraus.
Milhelm Herbert.
r Hst getollt den ganzen Lsg,
Mein Bub’ - bis er zu Bede lag;
Dann bat er leite und verzagt:
„Du hast mir ja nicht gute Dacht getagt!“
—^ Die fl) IIMe fl. «v*—
So blieb es fpäter auch genau;
lUobl [türmten Lage (orgengrau,
Doch jeder Kummer war verjagt,
wenn ihm die Mutier gute Dacht getagt.
steht kam ein Brief von fremder Hand;
Mein Sohn enttchlief im Feindesland. . .
Fjab' nicht geweint - bab’ nicht geklagt,
Dur hält’ ich ihm gern „gute Dacht“ getagt.
Krampus.
Das 3 ri| I i nt m ft c.
„Sagen Sie mir jetzt 'mal aufrichtig, Herr Sanitätsrat, was für eine Krankheit ich eigentlich
habe!" — „Können Sie die Wahrheit ertragen, gnädige Frau?" — „Aber gewiß! lind min spannen Sie
mich nicht länger ans die Folter; was fehlt mir?" — „Nichts!"
Feine Firma.
Kunde: „Was ist denn los, warum rennen die drei Chefs
so plötzlich zur Tür hinaus?" — Lehrling (vertraulich): „Wissen
S', da will jeder den Geldbriefträger abfangen, der dort hinteti
kommt!"
V e x f ii 1) v c v i s ch.
„Mit dem Meier scheinen Sie nicht gerne zu verkehren?" -
„Ach, man gerät in Schulden, weil der Mensch so kolossal gut-
mütig ist. . . jetzt hat er mir nach und nach schon fünfhundert
Mark geliehen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Hassan, der Salbenhändler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1915 - 1915
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 142.1915, Nr. 3639, S. 201
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg