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Da gab ihm eines Tags ein Gott eine gute Idee ein:

„Schenken will ich ihr 'was, sicherlich rührt es ihr 0W5-"
Und von den letzten Dareiken, die ihm der liebende Dater
Kürzlich aus Syrakus für die Sophisten gesandt,

Kauft er ein köstliches Tuch ans feinster lybischor Seide,

Reicht cs der Holden dar, stotternd in schüchternem Ton:
„Hast Du, o göttliche Jungfrau, vielleicht dieses Tuch hier verloren?"

Kaum hatte sie es erblickt, als sie es schon au sich nahm,
Und der Gazelle vergleichbar, eilte sie weiter dein Markt zu,

Lies; deu Jüngling zurück, staunend mit offenem Mund.

Los war er nun sein Geld und das Tuch, doch auch seine Liebe,
Eilte zum Sokrates d'rauf, dem er die Wahrheit gestand.
Kopfschüttelnd meinte der lveise: „Die war gewiß aus Böoticn;

wäre sie aus Athen, anders wohl handelte siel"

Sprach's und schrieb die Geschichte sorgsam in sein Notizbuch
Und er fügte hinzu, böser Erfahrungen reich:

„wahrlich, die Götter verteilen ungleich die Güter des Lebens;
Denn nicht jeder Student kommt noch so billig davon."

Der Kunstfreund.

„Großartig, ivundervoll, .einzig ist doch der Tannhauser!" — „Nu', erlauben S',
für zehn Mark kann man auch schon 'was verlangen."

P rote st.

„Was sagen S', ich halt' keine Bil-
dung ? Da fragen S' nial meine Frau...
die hat mich überhaupt nur wegen meiner
Bildung geheiratet!"

Sport.

„Ja, mein schwächlicher Nesse hatte
sich diesen Winter durch den Sport
sehr gckräftigt und er wäre jetzt sicher
kerngesund, wenn er sich nicht leider
ganz zuletzt noch das Genick gebrochen
hätte!" _

Juli.

<7^ci»imerstuude sommerschwer,
^ Reife Saat unendlich weit,
Winügewiegies gelbes Meer
Doll Gerann' und Heimlichkeit.

Sense klingt und Amsel singt.
Grillen unter dem Altan, —
Line müde Glocke schwingt,
Leise rollt die Eisenbahn.

Fittichweiche Abendrast
Und Gedenkens süßer Hauch;
Alle Sorgen — scheint cs fast
Lösen sich in Wolkenrauch.

Lämnierwölkchen rosenklar
Weiden durch die Ferne noch,
Alles wie vor einem Sahr
Und so anders — anders Loch!

Ärampns.

Die „Fliegenden Blätter" erscheinen wöclientlich einmal. Preis vierteljährlich <lS Nrn.1t in Deutschland und Österreich-Ungarn 3 50 4, unter

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Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
u. Redaktion verantwortlich; Oskar Lcchner in Wien I. — E. Mühlthalcr's Buch- u. Kunstdruckcrci A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.

Gesetzliche Formel für den Schuh des Inhaltes ln den Bereinigten Staaten von Nordamerika: Copyright 1S16 by Braun & Schneider, München.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die billige Kur" "Der Kunstfreund"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Graetz, Theodor
Oberländer, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1915 - 1915
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Oper <Motiv>
Athen
Junger Mann <Motiv>
Karikatur
Zuschauer <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Tannhäuser

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 142.1915, Nr. 3645, S. 280

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