fotzte Maiweindüfte schweben
^ Zu den Sternen vom Äalkon.
Schläfrig schwanken wilde Reben
Und dazwischen ein Lampion.
Leider haben diese Stunden
Das Ersehnte nicht gebracht;
Spöttisch fast erklingt's von unten:
„Nochmals Dank und gute Nacht!"
—-*• X^iimcnliu;.
JKort, Herr Sergeant“ - (o dringt’s an mein
”W Ohr —
„Ragt aus dem Schnee noch ein Arm hervor!"
Und, wie [ie ihn aus den Hocke» geschält:
„weide gehorsamst: Die Marke fehlt!“
Huf der Bruft zwei Bilder: Die liebste vielleicht
Das and're die wnller, das haar gebleicht,
ln der Catche ein eben begonnener Brief
€in wenig zu früh, das; der Cod ihn riet.
Ohne Damen auch und Leichen und Spur
Die schlichte Rapsei der silbernen Uhr.
„Blond“. — „Augen blau“ — „Gins siebzig
grob“.
„6in Infanterist“ — und..namenlos!“
Da men los! Und den Seinen zu Baus
Jiillt er das ganze Leben aus.
Damenlos — und tritt fiir tritt
Zog ihm das Bedenken der Lieben mit -
Bei jedem Schritt im polnischen Sand
einer Mutter Bebet im Heimatland.
Ich bab’ doch auch eine Mutter allein ....
Herr, wollest mit ihr du gnädiger sein!
Uiclleicht war auch er ein einziges Rind —
„UJie du" — „wie du!“ klingt's leis' mir im
Blind.
Ralt bläst er aus Osten. Die Dacht kriecht heran.
Mir beiten ihn stille — den toten Mann
ln fremder Grde lieblosem Sch oh
Den tapferen Krieg er — namenlos....
Otto Lange.
Fatal.
„Der Advokat Trankvpf svll endlich ein-
mal einen Prozeß gewonnen haben!" — „Ja-
wohl — und zwar gegen seinen Klien-
ten, dem er seine Prozesse hintereinander
verloren hatte!"
Ja, er geht, wie er gekommen, -
ilnverlobt und hell im Kopf,
Dieser Doktor! . . Schmerzbeklommen
Löst die Mutter ihren Zopf.
Soll ihr Töchterlein veralten
Ohne jeden Hoffnungsstrahl? —
„Leg' das Tischtuch hübsch in Falten,
Ärauchbar für das nächste Mal!" . .
Mimi zieht ein schiefes Mäulchen.
Müde mit nervöser Hand
Zerrt sie dann verwelkte Veilchen
Aus dem engen Gürtelband.
Nur Papa, der stets frivole,
Raucht und lacht noch immerdar:
„Glaubt ihr'S jetzt, daß in der Äowle
Zuviel Selterswasser war?"
Krampus.
Kindlicher Eifer.
F r i tz ch i n (eine Feldpostkarte schwenkend):
„Mutter, der Vater schreibt, fünf Gefangene
hätt' er g'macht .... soll ich die Fahn' 'naus-
st ecken?"
Der goldene Mittelweg.
„Was tu' ich? . . . Soll ich dem Huber sein
Darlehen zurückzahlen oder nicht?!.... Ich
mein', ich pnmp' ihn noch einmal an !"
K e i n P l a tz m a u g c l.
„Da sagen V immer, int Schützengraben geht's so eng her, derweil'
hat sich der Hias draußen auch noch einen Vollbart wachsen lassen!"
Feldgraue n »t e r s i dp
„Das Französische is a' tolle Sprach': Etui wird's g'schrieben und Futteral
wird's g'sprochen." _
An England.
Htti> ob auch euer Mammonsgott
Luch silberne Äugeln verhieß —
Wir lachen über den Ärämerspott;
Denn wir begnügen uns mit dem Gott,
Der Eisen wachsen ließ!
®. e. av.
^ Zu den Sternen vom Äalkon.
Schläfrig schwanken wilde Reben
Und dazwischen ein Lampion.
Leider haben diese Stunden
Das Ersehnte nicht gebracht;
Spöttisch fast erklingt's von unten:
„Nochmals Dank und gute Nacht!"
—-*• X^iimcnliu;.
JKort, Herr Sergeant“ - (o dringt’s an mein
”W Ohr —
„Ragt aus dem Schnee noch ein Arm hervor!"
Und, wie [ie ihn aus den Hocke» geschält:
„weide gehorsamst: Die Marke fehlt!“
Huf der Bruft zwei Bilder: Die liebste vielleicht
Das and're die wnller, das haar gebleicht,
ln der Catche ein eben begonnener Brief
€in wenig zu früh, das; der Cod ihn riet.
Ohne Damen auch und Leichen und Spur
Die schlichte Rapsei der silbernen Uhr.
„Blond“. — „Augen blau“ — „Gins siebzig
grob“.
„6in Infanterist“ — und..namenlos!“
Da men los! Und den Seinen zu Baus
Jiillt er das ganze Leben aus.
Damenlos — und tritt fiir tritt
Zog ihm das Bedenken der Lieben mit -
Bei jedem Schritt im polnischen Sand
einer Mutter Bebet im Heimatland.
Ich bab’ doch auch eine Mutter allein ....
Herr, wollest mit ihr du gnädiger sein!
Uiclleicht war auch er ein einziges Rind —
„UJie du" — „wie du!“ klingt's leis' mir im
Blind.
Ralt bläst er aus Osten. Die Dacht kriecht heran.
Mir beiten ihn stille — den toten Mann
ln fremder Grde lieblosem Sch oh
Den tapferen Krieg er — namenlos....
Otto Lange.
Fatal.
„Der Advokat Trankvpf svll endlich ein-
mal einen Prozeß gewonnen haben!" — „Ja-
wohl — und zwar gegen seinen Klien-
ten, dem er seine Prozesse hintereinander
verloren hatte!"
Ja, er geht, wie er gekommen, -
ilnverlobt und hell im Kopf,
Dieser Doktor! . . Schmerzbeklommen
Löst die Mutter ihren Zopf.
Soll ihr Töchterlein veralten
Ohne jeden Hoffnungsstrahl? —
„Leg' das Tischtuch hübsch in Falten,
Ärauchbar für das nächste Mal!" . .
Mimi zieht ein schiefes Mäulchen.
Müde mit nervöser Hand
Zerrt sie dann verwelkte Veilchen
Aus dem engen Gürtelband.
Nur Papa, der stets frivole,
Raucht und lacht noch immerdar:
„Glaubt ihr'S jetzt, daß in der Äowle
Zuviel Selterswasser war?"
Krampus.
Kindlicher Eifer.
F r i tz ch i n (eine Feldpostkarte schwenkend):
„Mutter, der Vater schreibt, fünf Gefangene
hätt' er g'macht .... soll ich die Fahn' 'naus-
st ecken?"
Der goldene Mittelweg.
„Was tu' ich? . . . Soll ich dem Huber sein
Darlehen zurückzahlen oder nicht?!.... Ich
mein', ich pnmp' ihn noch einmal an !"
K e i n P l a tz m a u g c l.
„Da sagen V immer, int Schützengraben geht's so eng her, derweil'
hat sich der Hias draußen auch noch einen Vollbart wachsen lassen!"
Feldgraue n »t e r s i dp
„Das Französische is a' tolle Sprach': Etui wird's g'schrieben und Futteral
wird's g'sprochen." _
An England.
Htti> ob auch euer Mammonsgott
Luch silberne Äugeln verhieß —
Wir lachen über den Ärämerspott;
Denn wir begnügen uns mit dem Gott,
Der Eisen wachsen ließ!
®. e. av.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Maibowle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1915
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1920
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 142.1915, Nr. 3646, S. 282
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg