Muß er verblüfft sie reden hören:
Wie schwer es zu entsagen sei.
Wie in Romanen nur zu lesen,
Wie edle Ritter einst gedacht,
Und wie der Frau als höherem Wesen
Gle ihre Opfer dargebracht.
Doch nein, es war' nicht wahr ge-
sprochen.
Daß dies jetzt niemand mehr gelingt, -
Ihr Bruder raucht nicht mehr seit
Wochen,
Weil er die Leidenschaft bezwingt.
Und Heinrich wird's im Munde bitter,
Als er den Tantenrat durchschaut,
Und wie der Vorzeit edle Ritter,
Er also spricht zu seiner Braut:
„O holde Maid, Du sollst nicht
klagen,
Daß jedes Opfer mir zu schwer -
Dem Liebsten siehe mich entsagen -
Ich küsse Dich fortan nicht mehr."
Lind Tage waren schon vergangen,
Ohn' daß er sein Versprechen brach;
Er war stets freundlich, sie befangen
Und sah ihm still versonnen nach.
llnd endlich kann sie's nicht mehr
tragen.
Sie weint und weiß wohl auch
warum,
Und schluchzt: „Ich - wollte - Dir
nur sagen,
Mein Bruder raucht schon wiederum."
(Lugen Binder.
Ei» guter K e r l.
Verteidiger: „Sie können doch einwandfrei Ihr Alibi Nachweisen; warum haben Sie das
bei dem Untersuchungsrichter nicht zur Sprache gebracht?" — Angeklagter: „Ach, wissen S', der hat
mir so nett zugeredet. . . da >vollt' ich dem alten Herrn nicht die Freud' verderben!"
Tante Europa, -i--—-4
„Mein Sohn John Bull, mir scheint, Deine weiße Weste wird mit jedem Tag fleckiger!"
Wie schwer es zu entsagen sei.
Wie in Romanen nur zu lesen,
Wie edle Ritter einst gedacht,
Und wie der Frau als höherem Wesen
Gle ihre Opfer dargebracht.
Doch nein, es war' nicht wahr ge-
sprochen.
Daß dies jetzt niemand mehr gelingt, -
Ihr Bruder raucht nicht mehr seit
Wochen,
Weil er die Leidenschaft bezwingt.
Und Heinrich wird's im Munde bitter,
Als er den Tantenrat durchschaut,
Und wie der Vorzeit edle Ritter,
Er also spricht zu seiner Braut:
„O holde Maid, Du sollst nicht
klagen,
Daß jedes Opfer mir zu schwer -
Dem Liebsten siehe mich entsagen -
Ich küsse Dich fortan nicht mehr."
Lind Tage waren schon vergangen,
Ohn' daß er sein Versprechen brach;
Er war stets freundlich, sie befangen
Und sah ihm still versonnen nach.
llnd endlich kann sie's nicht mehr
tragen.
Sie weint und weiß wohl auch
warum,
Und schluchzt: „Ich - wollte - Dir
nur sagen,
Mein Bruder raucht schon wiederum."
(Lugen Binder.
Ei» guter K e r l.
Verteidiger: „Sie können doch einwandfrei Ihr Alibi Nachweisen; warum haben Sie das
bei dem Untersuchungsrichter nicht zur Sprache gebracht?" — Angeklagter: „Ach, wissen S', der hat
mir so nett zugeredet. . . da >vollt' ich dem alten Herrn nicht die Freud' verderben!"
Tante Europa, -i--—-4
„Mein Sohn John Bull, mir scheint, Deine weiße Weste wird mit jedem Tag fleckiger!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Druchschaut" "Tante Europa"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1915
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1920
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 142.1915, Nr. 3646, S. 288
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg