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feinst« ^psuennden.
Mlräube dich nicht, will mit (über 0ewalt
Sreudc dich wieder umfchlieben,
Glaube nicht, es lei herzlos und kalt,
Wenn nicht Cränen mehr fliehen,
Wenn aus der Gruft der Vergangenheit
JTufwärts den Weg du gefunden,
Dann auch das herbste, bitterste Leid
Sinkt in die bluten der Stunden.
Sieh’, wenn im Zorne die grimme Datur
Blätter und Blüten zerichlagen,
Wenn auf vom Ragel getroffener Jlur
Crau’rige Beste nur ragen —
Laste dann Lage um Lage vergeh n,
Monden die Bände (ich reichen, —
Wirst das Zerstörte auch nicht mehr du [ebn,
Anderes kommt, ihm zu gleichen —
Sträube dich nicht, will in neuer gestalt
Jreude dich wieder umfangen.
Das ist des Lebens Zaubergewalt:
€wig ersteht, was vergangen. —
111. fioltljaulen.
S u tu nt n v t f c().
„Wir Haben uns über's Jahr nicht
mehr gesehen, liebe Freundin; >vaS
gibt's Neues bei Ihnen?" — „Was
soll's Neues geben ... 'n Mann, ’it
Kind und das zwölfte Dienstmädchen!"
Si oiifu 8.
„. .. Ja und sagen Sie, Herr Dvktvr,
wer hat eigentlich Amerika erfunden?"
— „Aber Fräulein Anna! Das hat
Colnmbus entdeckt, aber nicht erfunden."
— „Sehen Sie, und den verwechsle ich
immer mit Bisinarck."
Bedenken. >—2j*"S
„Mensch jetzt jeht's nach Egypten — hnrra! Na, wat ziehste denn jo ’n
betöppertes Jesicht?" - „Ick trau' ma nich' recht, Schorsch. Kleckste: mit dem Fran-
zösisch und Polnisch war bet schon so 'ne Sache. Wenn ma' nu' ooch noch die Hieroglyphen
lernen sollen..."
(Unverfroren.) Mieter: „Verstehe gar nicht, lute man so das Geld in die Luft paffen kann! Sie rauchen, wie
Sie sagen, jeden Tag für eine Mark Zigarren, macht im Monat dreißig Mark, die ich ohne iveiteres erübrige!" — Haus-
herr: „Da haben Sie allerdings recht! Aber wer soviel spart, kann auch mehr Miete zahlen. . . vom nächsten ersten ab
sind Sie um fünf Mark monatlich gesteigert."
B e r b l ü in t.
„Es ist umsonst, meine Herren, ich werde
nicht singen; der Arzt hat mir's verboten."
- „Wohnt er denn in Ihrem Hause?"
Bei der Schmiere.
Metzgers Willi: „Gut'u Tach, Herr
Direktor, un' Vater.läßt fragen, ob die for
heit' Abend bestellte Bratwurscht schon
im ersten Akt mitspielen soll?"
Läuterung.
ar manchen, der es nie erkannt,
Hat dieser Weltkrieg erst gelehrt,
Was sie ihm sind: das Vaterland,
Der traute, heimatliche Herd.
Und mancher, der in schweren Stunden,
In Hot und Leid, in Blut und Wunden,
Zum Sternenhimmel sah empor.
Hat wieder seinen Gott gefunden,
Den er im Frieden längst verlor!
V. L. Wantalowicz.
A n s p r n ch s v o l >.
Braut: „. . . Noch ein's, Schatz; wenn
wir heiraten, dann mußt Du Mama und
auch meine Geschwister zu Dir nehme»!" —
Bräutigam: „Das ist selbstverständlich!"
— Braut: „Wie lieb Du bist! Und die
Jungens läßt Du natürlich etwas Ordent-
liches lernen; der Fritz möchte Architekt wer-
den, der Hans Lehrer.." — Bräutigam:
„Nun, das wird sieh finden!" — Braut:
„Ja, es sind aber auch zwei Mädchen da . .
wie ist es dann mit der Mitgift für sie?"
feinst« ^psuennden.
Mlräube dich nicht, will mit (über 0ewalt
Sreudc dich wieder umfchlieben,
Glaube nicht, es lei herzlos und kalt,
Wenn nicht Cränen mehr fliehen,
Wenn aus der Gruft der Vergangenheit
JTufwärts den Weg du gefunden,
Dann auch das herbste, bitterste Leid
Sinkt in die bluten der Stunden.
Sieh’, wenn im Zorne die grimme Datur
Blätter und Blüten zerichlagen,
Wenn auf vom Ragel getroffener Jlur
Crau’rige Beste nur ragen —
Laste dann Lage um Lage vergeh n,
Monden die Bände (ich reichen, —
Wirst das Zerstörte auch nicht mehr du [ebn,
Anderes kommt, ihm zu gleichen —
Sträube dich nicht, will in neuer gestalt
Jreude dich wieder umfangen.
Das ist des Lebens Zaubergewalt:
€wig ersteht, was vergangen. —
111. fioltljaulen.
S u tu nt n v t f c().
„Wir Haben uns über's Jahr nicht
mehr gesehen, liebe Freundin; >vaS
gibt's Neues bei Ihnen?" — „Was
soll's Neues geben ... 'n Mann, ’it
Kind und das zwölfte Dienstmädchen!"
Si oiifu 8.
„. .. Ja und sagen Sie, Herr Dvktvr,
wer hat eigentlich Amerika erfunden?"
— „Aber Fräulein Anna! Das hat
Colnmbus entdeckt, aber nicht erfunden."
— „Sehen Sie, und den verwechsle ich
immer mit Bisinarck."
Bedenken. >—2j*"S
„Mensch jetzt jeht's nach Egypten — hnrra! Na, wat ziehste denn jo ’n
betöppertes Jesicht?" - „Ick trau' ma nich' recht, Schorsch. Kleckste: mit dem Fran-
zösisch und Polnisch war bet schon so 'ne Sache. Wenn ma' nu' ooch noch die Hieroglyphen
lernen sollen..."
(Unverfroren.) Mieter: „Verstehe gar nicht, lute man so das Geld in die Luft paffen kann! Sie rauchen, wie
Sie sagen, jeden Tag für eine Mark Zigarren, macht im Monat dreißig Mark, die ich ohne iveiteres erübrige!" — Haus-
herr: „Da haben Sie allerdings recht! Aber wer soviel spart, kann auch mehr Miete zahlen. . . vom nächsten ersten ab
sind Sie um fünf Mark monatlich gesteigert."
B e r b l ü in t.
„Es ist umsonst, meine Herren, ich werde
nicht singen; der Arzt hat mir's verboten."
- „Wohnt er denn in Ihrem Hause?"
Bei der Schmiere.
Metzgers Willi: „Gut'u Tach, Herr
Direktor, un' Vater.läßt fragen, ob die for
heit' Abend bestellte Bratwurscht schon
im ersten Akt mitspielen soll?"
Läuterung.
ar manchen, der es nie erkannt,
Hat dieser Weltkrieg erst gelehrt,
Was sie ihm sind: das Vaterland,
Der traute, heimatliche Herd.
Und mancher, der in schweren Stunden,
In Hot und Leid, in Blut und Wunden,
Zum Sternenhimmel sah empor.
Hat wieder seinen Gott gefunden,
Den er im Frieden längst verlor!
V. L. Wantalowicz.
A n s p r n ch s v o l >.
Braut: „. . . Noch ein's, Schatz; wenn
wir heiraten, dann mußt Du Mama und
auch meine Geschwister zu Dir nehme»!" —
Bräutigam: „Das ist selbstverständlich!"
— Braut: „Wie lieb Du bist! Und die
Jungens läßt Du natürlich etwas Ordent-
liches lernen; der Fritz möchte Architekt wer-
den, der Hans Lehrer.." — Bräutigam:
„Nun, das wird sieh finden!" — Braut:
„Ja, es sind aber auch zwei Mädchen da . .
wie ist es dann mit der Mitgift für sie?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bedenken"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1915 - 1915
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 143.1915, Nr. 3672, S. 287
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg