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Bayern und Pfalz — Gott erhalt's!
Zum 1. Mai 1916.
3ch Hab' mer lang mein' Kopp verbräche',
Hab' iwwerlegt, so hin un' her,
Wer Anno achlzehnhunnerisechzehn
Dann wohl am beschie g'fahre' war' -
Oie pä'lzer, daß se vun de' Bapre
Sin adoptiert for alle Zeit,
Oie Äayre, daß se unser Ländche'
Verwischt un' unser' brave Leit,
Un' als e' eechti, gudi pälzern
Hab' ich de' Vayre gratuliert. -
Warum - do braucht kaa Mensch zu froge,
Mit uns is niemand angeschmiert! - —
Dann Hab' ich mer gedenkt im schtille
Un' b'schteh d'ruf, - nemm's nit mehr zurück -
's war nit nur for die Zwwerrheiner,
's war aa für uns e' großes Glück.
Ob hiwwe - driwwe,
Oriwwe - hiwwe,
Mer könne' all' zufriede' sein - -
Hoch unser guder König Ludwig -
Hoch unser liewi palz am Rhein!
.Lina Sommer.
A usgeschlo s sc».
Ein Bub stürzt in eine Wirtshausstube
und schreit dem darin sitzenden Droschken-
kutscher zu: „Sie, Ihr Gaul is davonge-
sprungen!" - „G'sprungen? - Dann war's
»reiner net."
Bescheidenheit.
„Hur die Lumpe sind bescheiden!"
Goethe sprach's, wir müssen's glauben —
Doch auch Weise, scheint mir, können
Diesen Luxus sich erlauben. ®. s. <w.
Zeichen der Zeit.
„Sie sind wohl sehr eng befreundet und
intim mit Frau Inspektor Schulze?" —
„Nein, durchaus nicht, das ist nur jetzt eine
vorübergehende Buttersrcnndschaft."
Bei der Wahrsagerin. <—
„Vor. drei Monaten haben Sie mir meinen zukünftigen Bräutigam als einen Herrn mit schönem blonden
Haar beschrieben, und heute soll er eine Glatze haben ... es ist also alles Unsinn, ivas Sic prophezeien!" — „O bitte
sehr, Fräulein, das war' doch nicht 's erstemal, daß einer in drei Monaten 'ne Glatze kriegt?!"
Bayern und Pfalz — Gott erhalt's!
Zum 1. Mai 1916.
3ch Hab' mer lang mein' Kopp verbräche',
Hab' iwwerlegt, so hin un' her,
Wer Anno achlzehnhunnerisechzehn
Dann wohl am beschie g'fahre' war' -
Oie pä'lzer, daß se vun de' Bapre
Sin adoptiert for alle Zeit,
Oie Äayre, daß se unser Ländche'
Verwischt un' unser' brave Leit,
Un' als e' eechti, gudi pälzern
Hab' ich de' Vayre gratuliert. -
Warum - do braucht kaa Mensch zu froge,
Mit uns is niemand angeschmiert! - —
Dann Hab' ich mer gedenkt im schtille
Un' b'schteh d'ruf, - nemm's nit mehr zurück -
's war nit nur for die Zwwerrheiner,
's war aa für uns e' großes Glück.
Ob hiwwe - driwwe,
Oriwwe - hiwwe,
Mer könne' all' zufriede' sein - -
Hoch unser guder König Ludwig -
Hoch unser liewi palz am Rhein!
.Lina Sommer.
A usgeschlo s sc».
Ein Bub stürzt in eine Wirtshausstube
und schreit dem darin sitzenden Droschken-
kutscher zu: „Sie, Ihr Gaul is davonge-
sprungen!" - „G'sprungen? - Dann war's
»reiner net."
Bescheidenheit.
„Hur die Lumpe sind bescheiden!"
Goethe sprach's, wir müssen's glauben —
Doch auch Weise, scheint mir, können
Diesen Luxus sich erlauben. ®. s. <w.
Zeichen der Zeit.
„Sie sind wohl sehr eng befreundet und
intim mit Frau Inspektor Schulze?" —
„Nein, durchaus nicht, das ist nur jetzt eine
vorübergehende Buttersrcnndschaft."
Bei der Wahrsagerin. <—
„Vor. drei Monaten haben Sie mir meinen zukünftigen Bräutigam als einen Herrn mit schönem blonden
Haar beschrieben, und heute soll er eine Glatze haben ... es ist also alles Unsinn, ivas Sic prophezeien!" — „O bitte
sehr, Fräulein, das war' doch nicht 's erstemal, daß einer in drei Monaten 'ne Glatze kriegt?!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bei der Wahrsagerin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)