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6~''a.s-__. Das poetische Dienstmädchen.
Der liebe Lenz hat wiederum erneut
Oie Teppiche der Flur, o Hochgenuß!
Doch, was an ihnen mich am meisten freust
Ist: daß ich keinen davon klopfen muß!
H. Bergmann.
Rcscrvic r t.
„Wie hat Ihnen mein letztes Lustspiel
gefallen, Gnädigste'?" —- „O, ich fürchte, es
wird nicht Ihr letztes gewesen sein."
Entgegenkommen d.
Bewerber: „Hm — Ihre Tochter ist
musikalisch'?" — Bater: „Ja — aber ans
Wunsch nach der Hochzeit nicht mehr!"
Zeitgemäße Klage.
Frei nach Goethe.
n allen Trafiken
Ist Ruh':
In allen Budiken
Spürest du
Kaum einen Rauch.
Die Blätter raucht man vom Walde;
Warte nur, balde
Rauchst du sie auch.
E r s a <j.
Sommerfrischler: „Der Arzt hat
mir empfohlen, jeden Tag 'n paar Stun-
den Holz zu sägen; können Sie mir dazu
vielleicht Gelegenheit geben'?"
Ga st Hofbesitzer: „Ja, Holz haben
wir leider selber net! Aber wenn S' Be-
schäftigung suchen... es san jeden Morgen
zwanzig Paar Stiefel zu putzen!"
Rokoko. —^2^)
er Blaue Salon des verlassenen Schlößchens Lean sejour . . .
Durch die hohen Fenster schaut die Mittagssonne herein.
Ihre Strahlen huschen über die mattfarbenen Gobelins, die blaß-
blaue Tapete, die weißgoldenen Verschnörkelungen an Decke und
wänden . .
Line eigenartige Stimmung weht durch den Raum.
Ganz Louis XVI. . . . ganz Rokoko . . .
Auf dem Marmortischchen an der wand stehen ein paar
porzellanfigürchen: Lin ksofdämchen und davor ein knieender
Ritter. Der Ritter mit hohem Fcderhnt und einem winzig kleinen
Degen an der Seite. . . Das Dämchen mit weißen Puderlöckchen
und weitem Spitzenröckchen. Und wie sie jetzt so im flimmernden
Sonnenlichte stehen, da scheinen die Figürchen Leben zu bekommen.
Sie scheint ihm zuzulächeln. . . gleich wird sie sich zu ihm nieder-
beugen ... er wird ihr galant den Arm anbieten ... sie wird
mit ihm auf- und abspazieren . . . mit spitzen Fingern ihr Röckchen
fassend . . . den Fächer hin- und herbewegend . . . Schrittchen
für Schrittchen . . .
6~''a.s-__. Das poetische Dienstmädchen.
Der liebe Lenz hat wiederum erneut
Oie Teppiche der Flur, o Hochgenuß!
Doch, was an ihnen mich am meisten freust
Ist: daß ich keinen davon klopfen muß!
H. Bergmann.
Rcscrvic r t.
„Wie hat Ihnen mein letztes Lustspiel
gefallen, Gnädigste'?" —- „O, ich fürchte, es
wird nicht Ihr letztes gewesen sein."
Entgegenkommen d.
Bewerber: „Hm — Ihre Tochter ist
musikalisch'?" — Bater: „Ja — aber ans
Wunsch nach der Hochzeit nicht mehr!"
Zeitgemäße Klage.
Frei nach Goethe.
n allen Trafiken
Ist Ruh':
In allen Budiken
Spürest du
Kaum einen Rauch.
Die Blätter raucht man vom Walde;
Warte nur, balde
Rauchst du sie auch.
E r s a <j.
Sommerfrischler: „Der Arzt hat
mir empfohlen, jeden Tag 'n paar Stun-
den Holz zu sägen; können Sie mir dazu
vielleicht Gelegenheit geben'?"
Ga st Hofbesitzer: „Ja, Holz haben
wir leider selber net! Aber wenn S' Be-
schäftigung suchen... es san jeden Morgen
zwanzig Paar Stiefel zu putzen!"
Rokoko. —^2^)
er Blaue Salon des verlassenen Schlößchens Lean sejour . . .
Durch die hohen Fenster schaut die Mittagssonne herein.
Ihre Strahlen huschen über die mattfarbenen Gobelins, die blaß-
blaue Tapete, die weißgoldenen Verschnörkelungen an Decke und
wänden . .
Line eigenartige Stimmung weht durch den Raum.
Ganz Louis XVI. . . . ganz Rokoko . . .
Auf dem Marmortischchen an der wand stehen ein paar
porzellanfigürchen: Lin ksofdämchen und davor ein knieender
Ritter. Der Ritter mit hohem Fcderhnt und einem winzig kleinen
Degen an der Seite. . . Das Dämchen mit weißen Puderlöckchen
und weitem Spitzenröckchen. Und wie sie jetzt so im flimmernden
Sonnenlichte stehen, da scheinen die Figürchen Leben zu bekommen.
Sie scheint ihm zuzulächeln. . . gleich wird sie sich zu ihm nieder-
beugen ... er wird ihr galant den Arm anbieten ... sie wird
mit ihm auf- und abspazieren . . . mit spitzen Fingern ihr Röckchen
fassend . . . den Fächer hin- und herbewegend . . . Schrittchen
für Schrittchen . . .
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das poetische Dienstmädchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1916
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 145.1916, Nr. 3704, S. 30
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg