Den alft ^ iilg.
^Mun, tu’ dich auf, du alter Schrein!
4-1 Hun schütte bei der Kerze Schein
JTir die verborgenen Schätze aus:
Urväter Erbe, bunt und kraus!
Beleidigend. 275
„Was nur der Herr Doktor heilte hat! Frage ich ihn gerade ganz manierlich: ,Sie
gehen gewiß zu einer Beerdigung?*, weil er den Zylinder aufhatte, da schaut er mich wütend
an und läuft ohne Gruß davon!" — „Das glaub' ich! Der geht zur Erstanfführuug
seines Strickes!" _
Cüie quillt’s und glitzert's da hervor!
Zierlich Behäng für Rais und Ohr,
Perlbeutel, Dofe, Stern und Band,
Raarkettlein und geschnitzter Cand!
—*-> Salz. —
2Ver mühelos im Glücke fitzt, Lrst wenn der Rettich salzig schwitzt,
Scheint wenig glücklich mir; — Dann würzt er uns das Bier.
Kr.
Doch zwischen all’ dem Flitter ruht
€in Reif, gediegen, blank und gut,
mit CUappenfcbnitt und Damenszug:
Der Ring, den einst der Hbne trug.
Gr schmückte manchen tücht'gen IDann,
Manch' stolz' Erinnern hängt daran,
Es schwebt um ihn manch' teures Bild,
Uorelternlegen, stark und mild.
Ihn netzte wack’rer Arbeit Schweiß,
Auch mancher tränentropfen heiß;
Ihn hat der leind im Kampf gekerbt,
Des Sranzmann’s Blut dereinst gefärbf!
Er weiß von manchem frohen Schwank,
Uon manchem ehrenhaften trank,
Uon Lautenspiel und blonder Maid,
Uon edler Minne Seligkeit!
Der Uater gab mir still den Ring,
Eh' er für ewig von uns ging;
Und treulich hab’ ich ihn bewahrt
In Lust und Leid der Lebensfahrt.
Dun nehm' ich ihn und trag' ihn fort
Zu meines Uolkes gold’nem Bort,
Und heimlich ist das Rerz mir schwer,
Als ob es doch ein Unrecht wär’.
Doch plötzlich wird mir’s leicht und licht!
fernher des Uaters Stimme spricht,
Sein liebes Antlitz nickt mir zu:
„Mein Sohn, ich hätt’s gemacht wie Du!"
Reinhard Volker.
Keine Kun st.
„Geben Sie acht, jetzt wird die
Kapelle gewiß das - Dingsda spielen!
— Hören Sie?" — „Nein! Wie Sie
das haben erraten können!"
Glücklicher Zufall.
Ionesen, Filip esen,
Maioreseu:
„Wir haben doch viel mehr U wie
die Deutschen und doch geht nichts vor-
wärts."
Kommis: „Als ich die Nachricht von dem großen Sieg hörte, überkam mich ein
solches Gliicksgefühl, daß ich dem ersten besten Menschen, der in der Nähe war, um den
Hals fallen und ihm einen Kuß geben mnßte. . . glücklicherweise war's nnser hübsches
Schreibmaschinenfräillein!"
^Mun, tu’ dich auf, du alter Schrein!
4-1 Hun schütte bei der Kerze Schein
JTir die verborgenen Schätze aus:
Urväter Erbe, bunt und kraus!
Beleidigend. 275
„Was nur der Herr Doktor heilte hat! Frage ich ihn gerade ganz manierlich: ,Sie
gehen gewiß zu einer Beerdigung?*, weil er den Zylinder aufhatte, da schaut er mich wütend
an und läuft ohne Gruß davon!" — „Das glaub' ich! Der geht zur Erstanfführuug
seines Strickes!" _
Cüie quillt’s und glitzert's da hervor!
Zierlich Behäng für Rais und Ohr,
Perlbeutel, Dofe, Stern und Band,
Raarkettlein und geschnitzter Cand!
—*-> Salz. —
2Ver mühelos im Glücke fitzt, Lrst wenn der Rettich salzig schwitzt,
Scheint wenig glücklich mir; — Dann würzt er uns das Bier.
Kr.
Doch zwischen all’ dem Flitter ruht
€in Reif, gediegen, blank und gut,
mit CUappenfcbnitt und Damenszug:
Der Ring, den einst der Hbne trug.
Gr schmückte manchen tücht'gen IDann,
Manch' stolz' Erinnern hängt daran,
Es schwebt um ihn manch' teures Bild,
Uorelternlegen, stark und mild.
Ihn netzte wack’rer Arbeit Schweiß,
Auch mancher tränentropfen heiß;
Ihn hat der leind im Kampf gekerbt,
Des Sranzmann’s Blut dereinst gefärbf!
Er weiß von manchem frohen Schwank,
Uon manchem ehrenhaften trank,
Uon Lautenspiel und blonder Maid,
Uon edler Minne Seligkeit!
Der Uater gab mir still den Ring,
Eh' er für ewig von uns ging;
Und treulich hab’ ich ihn bewahrt
In Lust und Leid der Lebensfahrt.
Dun nehm' ich ihn und trag' ihn fort
Zu meines Uolkes gold’nem Bort,
Und heimlich ist das Rerz mir schwer,
Als ob es doch ein Unrecht wär’.
Doch plötzlich wird mir’s leicht und licht!
fernher des Uaters Stimme spricht,
Sein liebes Antlitz nickt mir zu:
„Mein Sohn, ich hätt’s gemacht wie Du!"
Reinhard Volker.
Keine Kun st.
„Geben Sie acht, jetzt wird die
Kapelle gewiß das - Dingsda spielen!
— Hören Sie?" — „Nein! Wie Sie
das haben erraten können!"
Glücklicher Zufall.
Ionesen, Filip esen,
Maioreseu:
„Wir haben doch viel mehr U wie
die Deutschen und doch geht nichts vor-
wärts."
Kommis: „Als ich die Nachricht von dem großen Sieg hörte, überkam mich ein
solches Gliicksgefühl, daß ich dem ersten besten Menschen, der in der Nähe war, um den
Hals fallen und ihm einen Kuß geben mnßte. . . glücklicherweise war's nnser hübsches
Schreibmaschinenfräillein!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Glücklicher Zufall"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1914
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 145.1916, Nr. 3724, S. 275
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg