Doch noch ziemlich hergenommen,
Ist sie dort herabgeklommen.
Bis sie froh, heil und gesund
Wieder in dem Stübchen stund • . .
Vor dem Tor im Iulischein
Nickte just die Schildwach' ein.
Als ein Dust gar stark und scharf
Sich in ihre Nase warst
Schnuppernd ist er aufgewacht.
Suchte, tappte, fand auch endlich.
Lat sich d'rüber hergemacht
And dann schleunigst selbstverständlich.
Was er da im Glas erspürt.
An den hohlen Mund geführt.
Lei, das gab ein Schlucken, Schlecken!
So was war noch nie zu schmecken! . . .
And er schnarchte wonnevoll,
Ganz von süßem Safte toll.
Aber nachher freilich, freilich
Das Erwachen war abscheuliche
Lat drei Tag', in Kopf und Magen
Ganz zerbleut und arg zerschlagen,
Schier am letzten Loch gepfiffen
And war tief im Lerz betroffen
Aber einen solchen Dusel.
Freilich hätt' er ihn begriffen,
Wenn er eines hätt' gewußt:
Daß er nämlich voller Lust
Mit dem süßen alten Fusel
Durch den Übermut der Susel
Gar den Teufel mitgesoffcn!
M. Herbert.
Standgericht.
Gattin (den Feldgrauen auf dem
Bahnhof in Empfang nehmend): „Bin ich
froh, daß Du endlich in Urlaub kommst —
die Rangen sind nicht mehr zu bändigen,
darum habe ich sie gleich mitgebracht — die
mußt Du sofort hier auf dem Bahnhof alle
einmal durchhauen!"
Im Eifer.
Gegner: „Sic haben sich soeben die
Bemerkung erlaubt, meine Frau hätte keine
Bildung. Meine Frau, die in den feinsten
Kreisen verkehrt und die beste Erziehung
genossen hat? Sie können von Glück sagen,
mein Herr, daß sie gerade nicht anwesend
ist . . . die kann saugrob werden!"
Auf d em Bn h n h o f.
Herr (nachdem er einer ankommcuden
Dame mehrere Küsse gegeben, bestürzt):
„Verzeihen Sie, eben entdecke ich, daß
Sie gar nicht die Tante sind, die ich cr^
warte." — Dame (verschämt): „Beim
nächsten Kuß hätte ich Sie auch daraus
aufmerksam gemacht!"
Mot i$ die Sannebe’,
':■* Schwarz is die Zellche'.
Se wohne’ beilammc'
ln ääm Kabinetlcbe',
Un' weil [e [o wennig fjoor uf’m Hopp,
D'rutn tragt halt e' jedi ’n wische' Zopp.
—-K Veuwechslling. <—
Reit geb’n se mit'nanner
(Die alle lllorge’,
mit Mbcher tut’ väschle
Ihr Krämche' besorge'.
„Du“, legt die Sanndte', „was hawwe die beit?
Die lache’ un’ gucke' jo wie nit g'tcheidt 1“
Se dänzle’ um' schwänzle'
Die Lass' enunner,
Alles bleibt schiebe'.
6s is aa’ kää Ultimi er.
Se Kumme dober so nett wie gedrechselt, —
Un’ — hawwe' ihr' falsche' Zopp’ verwechselt!
Eina Sommer.
40
Ist sie dort herabgeklommen.
Bis sie froh, heil und gesund
Wieder in dem Stübchen stund • . .
Vor dem Tor im Iulischein
Nickte just die Schildwach' ein.
Als ein Dust gar stark und scharf
Sich in ihre Nase warst
Schnuppernd ist er aufgewacht.
Suchte, tappte, fand auch endlich.
Lat sich d'rüber hergemacht
And dann schleunigst selbstverständlich.
Was er da im Glas erspürt.
An den hohlen Mund geführt.
Lei, das gab ein Schlucken, Schlecken!
So was war noch nie zu schmecken! . . .
And er schnarchte wonnevoll,
Ganz von süßem Safte toll.
Aber nachher freilich, freilich
Das Erwachen war abscheuliche
Lat drei Tag', in Kopf und Magen
Ganz zerbleut und arg zerschlagen,
Schier am letzten Loch gepfiffen
And war tief im Lerz betroffen
Aber einen solchen Dusel.
Freilich hätt' er ihn begriffen,
Wenn er eines hätt' gewußt:
Daß er nämlich voller Lust
Mit dem süßen alten Fusel
Durch den Übermut der Susel
Gar den Teufel mitgesoffcn!
M. Herbert.
Standgericht.
Gattin (den Feldgrauen auf dem
Bahnhof in Empfang nehmend): „Bin ich
froh, daß Du endlich in Urlaub kommst —
die Rangen sind nicht mehr zu bändigen,
darum habe ich sie gleich mitgebracht — die
mußt Du sofort hier auf dem Bahnhof alle
einmal durchhauen!"
Im Eifer.
Gegner: „Sic haben sich soeben die
Bemerkung erlaubt, meine Frau hätte keine
Bildung. Meine Frau, die in den feinsten
Kreisen verkehrt und die beste Erziehung
genossen hat? Sie können von Glück sagen,
mein Herr, daß sie gerade nicht anwesend
ist . . . die kann saugrob werden!"
Auf d em Bn h n h o f.
Herr (nachdem er einer ankommcuden
Dame mehrere Küsse gegeben, bestürzt):
„Verzeihen Sie, eben entdecke ich, daß
Sie gar nicht die Tante sind, die ich cr^
warte." — Dame (verschämt): „Beim
nächsten Kuß hätte ich Sie auch daraus
aufmerksam gemacht!"
Mot i$ die Sannebe’,
':■* Schwarz is die Zellche'.
Se wohne’ beilammc'
ln ääm Kabinetlcbe',
Un' weil [e [o wennig fjoor uf’m Hopp,
D'rutn tragt halt e' jedi ’n wische' Zopp.
—-K Veuwechslling. <—
Reit geb’n se mit'nanner
(Die alle lllorge’,
mit Mbcher tut’ väschle
Ihr Krämche' besorge'.
„Du“, legt die Sanndte', „was hawwe die beit?
Die lache’ un’ gucke' jo wie nit g'tcheidt 1“
Se dänzle’ um' schwänzle'
Die Lass' enunner,
Alles bleibt schiebe'.
6s is aa’ kää Ultimi er.
Se Kumme dober so nett wie gedrechselt, —
Un’ — hawwe' ihr' falsche' Zopp’ verwechselt!
Eina Sommer.
40
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Flaschenteufel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3731, S. 40
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg