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' Sestutzt stand dort ein Krieger — ein bq q pir

-'°2°r. Der sagte: „Tritt in meinen ~°10' ~ ' wagft

3elin Scheffel Gold — wenn Du Dich dort an " Doch

unb nichts als die drei Worte sagst: "Cu nn wenn

7 ^u°llem Lauf floh ©mar von der Statte. w,gen

' geredet hätte war au- der l- o f ^ J sd,0tf ge-

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« der Rache. Doch darum war die Sache

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lJlJCn,0Kne"- Denn nun kam ein Bronnen

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an deni saßen

hall, " tnit Balsambüchsen. — Die wollten ihm allent-
den Scheitel salben und haben dazu gewitzelt —

und seine Eitelkeit gekitzelt indem sie sprachen mit silber-
tiein Lachen: — „Ach I ©mar süßer! — Du schuldloser Büßer!
— Komm' und zu einer sprich: „Ich liebe Dich!" — Dann

wird die Schönste Dein eigenI" — Er aber zwang sich, zu
schweigen. — Denn wenn er geredet hätte — hätten ihn
die Nixen gefangen — mit einer Perlenkette — und es wäre
ihm schlecht ergangen. — Line weile b’rauf — nahm ihn ein
Rosenhain aus. — In dein saß ein weinküser. . Auf einem

Stein schlief er . — und vor ihm an der waiid - - mit gold'ncn
Zeichen stand: — „wer spricht: „Du, wach' auf! — dem in
sprudelndem Lauf — öffnet sich köstlich und hell ■ ein duftender
weinqnelll" — ©mar, der längst Durst empfand - hob beinah'
schon die kfand - und hätte gern gerufen. — Da an des Kellers
Stufen-- - sah er mit warnendem Finger — den Geist steh'n.
Und weiter ging er. . .."

So hatte der Märchenerzähler — ein richtiger Neugierquäler —
(.Omars Leiden geschildert — und trefflich abgebildert. — Und die
Kamelknechte hätten gern — den Schluß gehört. — Da von fern
ries ihr lferr und sie mußten weiterzieh'n — und vernahmen
nicht mehr bis zum Ende ihn. — Jetzt im lfos der Karawanserei —
stritten die drei — mit lautem Geschrei - - wie wohl die Geschichte
ansgegangen sei — und es. interessierte jeden: — „wann darf
©mar reden?!" ■— Der eine mächtig die Stimme erhob — und
meinte: „Nach der vierten Prob'!" — D'rauf vernahm man
den nächsten: - „Nein, erst nach der sechsten!" - Und der

dritte rief ntzend: „vielleicht erst nach einem Dutzendl"

Da erhellten sich ihre Gesichter. — Denn der Märchendichter
— erschien plötzlich selber aus dem plan — und fing weiter zu
erzählen am Schnell sammelten sich im Kreis — die Zuhörer
scharenweis' — und lauschten mit Begierde - was ©mar pas-
sierte — wie er die Welt durchirrte — und in jedem Land -
neue Gefahren bestand — und immer wieder die Versuchung über-
wand — zu reden, eh' es ihm erlaubt war. — Ein jeder, der vcm
Weg bestaubt mar — und gern erzählen hörte als Raster — gab
eineti viertel- oder halben Piaster — so daß sich auf dein Teppich
des Alten - die Münzen, die er erhalten — zu einem kleinen
Berge türmten da — was er mit vergnügtem Schmunzeln sah.—
Aber immer neue Abenteuer — in Wasser, Luft und Feuer —
gegen Riesen und Ungeheuer — ließ er ©mar bestehen — und man

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wann darf Omar reden?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Kirchner, Eugen
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Weltkrieg <1914-1918>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3733, S. 69

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