Literatur.
lichen Fragen, die er an die unauf-
hörlich schluchzende Jnkulxatin rich-
tete, zu Aales: „Was fall ich machen?
Trotz aller Mahnungen gibt dieses
Meid keine Antwort; ich glaube —
es ist stumm!"
„Keine 5pur I" rief der Stutzer,
heftig gestikulierend, aus, „denn ich
hörte es selbst, wie diese Alte mit
frechem Tone hinter mir laut krei-
schend das Wort: „Bbachtl" schrie."
„Eil" erwiderte der Kadi, „dann
hat ja das Weib feine Pflicht getan,
und Du hättest sofort ausmeichen
sollen; ich muß daher die Angeklagte
freisprechen, Dich aber zu zehn
Piaster 5trafe verurteilen, weil Du
mit Anrecht den Richter behelligt
hast." Dr. v. Nadler.
Die Eule und das Käuzchen unter-
hielten sich einmal über den Kuckuck.
— „Finden Sie nicht," sagte das
Käuzchen, „daß dieser Kuckuck eigent-
lich ein ganz unorigineller Kerl ist,
der immer dasselbe und immer das-
selbe bringt?" — „Schon," sagte die
Eule, „aber er setzt sich durch, liebes
KäuzchenI Seinen Ruf kennt alle
Welt, um uns kümmert sich kein
Spatz." _
Glosse.
Wenn man von „Bonität" zum
Beispiel eines Kaffeehauses spricht, so
hat das gar nichts mit „Bohne" zu
tun. _
Gefährliches Bild.
„Hm, meine Novelle hat der Ver-
leger zurückgcwiesen, aber meine Split-
ter will er im Auge behalten!"
€(’ bissel an»kuschst.
«f ll’weil kummt’s e’ bill'el annerfcbt
f Uf der Gelt, als wie mar denkt,
Hwwer desweg’ i$ noch lang’ nit
ß’tächt, das; mar sei’ hopp dann bängt.
JflKvcil kummt’s e' bissel annerschl.
Als mar denkt un' als mar möcht’,
Hwwer wann mar’s dann recht an-
guckt,
lsch's am 6nd’ aa’ so ganz recht.
hot mar g’meent, es kummt e’ Lüwel,
hummt gewth e' Mädche' an,
flwwer wann's diel) anlacht, Herrgott,
lUer bätt' do’ sei' 5röd’ nit d’ran!
Karl ?ra„k.
M n ß i g u u g.
„Was macht das junge Ehe-
paar?" — „O, sie schwebt natür-
lich im siebenten Himmel!" — „And
er?" — „Na, sagen wir . . . im
fünften!"
Der Einzige.
„Wie, nicht weniger als zehn
Wünsche hast Du? Das ist aber
üppig!" — „Ach — Mutti, wenn
Ulan so einen netten Buben hat wie
Du, kann man sich's doch 'mal 'was
kosten lassen!"
Beim Verlassen einer futuristischen Gemäldeausstellung will ein Einheimischer
einem Fremden den Vortritt lassen mit den Worten: „Bitte, ich bin hier zu Hause." —
Fremder: „Mein herzlichstes Beileid!"
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lichen Fragen, die er an die unauf-
hörlich schluchzende Jnkulxatin rich-
tete, zu Aales: „Was fall ich machen?
Trotz aller Mahnungen gibt dieses
Meid keine Antwort; ich glaube —
es ist stumm!"
„Keine 5pur I" rief der Stutzer,
heftig gestikulierend, aus, „denn ich
hörte es selbst, wie diese Alte mit
frechem Tone hinter mir laut krei-
schend das Wort: „Bbachtl" schrie."
„Eil" erwiderte der Kadi, „dann
hat ja das Weib feine Pflicht getan,
und Du hättest sofort ausmeichen
sollen; ich muß daher die Angeklagte
freisprechen, Dich aber zu zehn
Piaster 5trafe verurteilen, weil Du
mit Anrecht den Richter behelligt
hast." Dr. v. Nadler.
Die Eule und das Käuzchen unter-
hielten sich einmal über den Kuckuck.
— „Finden Sie nicht," sagte das
Käuzchen, „daß dieser Kuckuck eigent-
lich ein ganz unorigineller Kerl ist,
der immer dasselbe und immer das-
selbe bringt?" — „Schon," sagte die
Eule, „aber er setzt sich durch, liebes
KäuzchenI Seinen Ruf kennt alle
Welt, um uns kümmert sich kein
Spatz." _
Glosse.
Wenn man von „Bonität" zum
Beispiel eines Kaffeehauses spricht, so
hat das gar nichts mit „Bohne" zu
tun. _
Gefährliches Bild.
„Hm, meine Novelle hat der Ver-
leger zurückgcwiesen, aber meine Split-
ter will er im Auge behalten!"
€(’ bissel an»kuschst.
«f ll’weil kummt’s e’ bill'el annerfcbt
f Uf der Gelt, als wie mar denkt,
Hwwer desweg’ i$ noch lang’ nit
ß’tächt, das; mar sei’ hopp dann bängt.
JflKvcil kummt’s e' bissel annerschl.
Als mar denkt un' als mar möcht’,
Hwwer wann mar’s dann recht an-
guckt,
lsch's am 6nd’ aa’ so ganz recht.
hot mar g’meent, es kummt e’ Lüwel,
hummt gewth e' Mädche' an,
flwwer wann's diel) anlacht, Herrgott,
lUer bätt' do’ sei' 5röd’ nit d’ran!
Karl ?ra„k.
M n ß i g u u g.
„Was macht das junge Ehe-
paar?" — „O, sie schwebt natür-
lich im siebenten Himmel!" — „And
er?" — „Na, sagen wir . . . im
fünften!"
Der Einzige.
„Wie, nicht weniger als zehn
Wünsche hast Du? Das ist aber
üppig!" — „Ach — Mutti, wenn
Ulan so einen netten Buben hat wie
Du, kann man sich's doch 'mal 'was
kosten lassen!"
Beim Verlassen einer futuristischen Gemäldeausstellung will ein Einheimischer
einem Fremden den Vortritt lassen mit den Worten: „Bitte, ich bin hier zu Hause." —
Fremder: „Mein herzlichstes Beileid!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der weise Kadi" "Berechtigt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3745, S. 215
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg