-->-£• Der prozeßhansl. .H^>—
(^Wissen S\ bös war a sc>, Herr Dokta", seht ber Rainsauer Sim-
„ merl dom Rechtsanwalt Doktor w. auseinanber. „y Hab'
mit mein' Nachban, an Pfleiderer, prozessiert; vostehngen S'?
weil er ini' an' Pazi g'hoaß'n hat z'weg'n an' Klafter Buach'nholz.
Unb ben Prozeß Hab' i' valor'n. Indem baß ber Moosegger geg'n
meiner ausg'sagt hat in ber Zeng'nschaft; vostehngen S’P"
„Nicht, weil Sie im Unrecht waren?" wirft lächclnb ber An-
walt ein.
„Naa, ganz unb gar net. was kann beim i' bafiir, wenn
oaiia mein' Nachban seine buachan Scheiter ak'rat neb'n meine
feichtan prüg'l o'richt'? Unb mei' Anecht führt s' nacha mit
hoam? wo boch i' gar nix'n g'spannt Hab' bavo'. y Hab' f halt
ganz oafach mit bö mein' vokaaft; vostehngen S'?"
„Also ben Prozeß haben Sie verloren; haben Sie einen An-
walt gehabt?"
„All'weil scho', Herr Dokta. Durch zwoa Instanz'» san ma
'ganga, hat aber nix'n g'holfa. Unb bloß z'weg'n an Moosegger.
Denselln Hab' i' nacha vor's G'richt 'bracht; vostehngen S’?"
„weil er gegen Sie ausgesagt hat?"
„Ligentli' ja net. Aber ber Loamagirgl hat ma's ei'g'spieb'n,
ber wo z'hachlt is mit'n Moosegger; vostehngen S'? y Hab' eahin
beim ober'» Wirt bö G'sch ich t' mit'n Moosegger vozählt, unb ba
hat er g'sagt, er hätt' scho' a Ahnung, wer mein' Grenzstoa'
außig'rnckt hat vor an etli' Iahr'n, wo i' aa' verknnrrt bi' wor'n.
Aber wie's nacha zur vohandlung is kemma, hat ber Loama an
Moosegger gar net g'moant Ham woll'n. Unb so Hab' i' ba halt
wieber vospnit; vostehngen S'? — — No — i' Hab' nacha an
Loamagirgl a Trnmm watsch'n obazog'n unb Hab' 'n natnrli'
voklagt."
„Doch nicht wegen ber watsch'n?" fragt Doktor w. mit
gutem Humor.
„Naa, naa, bie Hab' i' eahm bloß so neb'nbei hi'g'langt. Aber
er is boch schulb g'we'n, baß i' an Moosegger Hab' voklag'n
müaß'n, »nb baß i' so vni Unkost'n g'habt Hab'; vostehngen S'?"
„Unb bei haben Sie mutmaßlich wieber verspielt?"
„Freili' Hab' i' wieber an kürzer'» 'zog'». Scho' weil ber
Avikat nimm« recht 'zog'» hat."
„Ja, sagen Sie 'mal: Hat Ihnen beim Ihr Anwalt nicht
wenigstens vom letzten Prozeß abgeraten?"
„Soll scho', lang g'nna hat er ft’ g'spreizt. Aber i' Hab' halt
net lnck lass'n; vostehngen S' ? wenn ma' boch scho' woaß, baß
ma' im Recht is l"
„Hm. Unb was wollen Sie jetzt tun?"
„Mein' Avikat'n voklag' i' 'etz', ben Patzer; vo-
stehngen S'?" __ Aor, Maurer.
Splitter.
Kaufende Staatsschulden unb stchenbe Heere sind noch immer
nicht so schlimm als stehende Schulden und laufende Heere.
i. ui.
Manchem Menschen erweist Hindernisse sind für die Ju-
man bie erste Ehre mit der gend ein üieiz, für das Alter
letzten. Ä. ck. eine Kalamität. ©.s. ui.
schlechte Zigarren gehen oft ans; gute noch öfters.
_ £■. ui.
Manches Genie verkümmert Jeder Mensch war einmal
im Dunkeln, manches Talent in glücklich, denn jeder war cin-
zu hellem Lichte. 3. Lp. mal jung. 3. S|>.
Ijsji'v Beruf ist für viele bloß eine schlechte Ausrede dafür, daß
sie sich für nichts anderes interessieren. ©. s. ui.
pie neuen Bezugschein
„Alles ist vergäng-
lich", sagt sich Herr
Huber und beschließt,
neue Stiefeln zu kau-
fen. . . .
„Also holen wir
den Bezugschein . . .
um zehn Uhr brauch'
i' erst iu's Büro. . . .
230
(^Wissen S\ bös war a sc>, Herr Dokta", seht ber Rainsauer Sim-
„ merl dom Rechtsanwalt Doktor w. auseinanber. „y Hab'
mit mein' Nachban, an Pfleiderer, prozessiert; vostehngen S'?
weil er ini' an' Pazi g'hoaß'n hat z'weg'n an' Klafter Buach'nholz.
Unb ben Prozeß Hab' i' valor'n. Indem baß ber Moosegger geg'n
meiner ausg'sagt hat in ber Zeng'nschaft; vostehngen S’P"
„Nicht, weil Sie im Unrecht waren?" wirft lächclnb ber An-
walt ein.
„Naa, ganz unb gar net. was kann beim i' bafiir, wenn
oaiia mein' Nachban seine buachan Scheiter ak'rat neb'n meine
feichtan prüg'l o'richt'? Unb mei' Anecht führt s' nacha mit
hoam? wo boch i' gar nix'n g'spannt Hab' bavo'. y Hab' f halt
ganz oafach mit bö mein' vokaaft; vostehngen S'?"
„Also ben Prozeß haben Sie verloren; haben Sie einen An-
walt gehabt?"
„All'weil scho', Herr Dokta. Durch zwoa Instanz'» san ma
'ganga, hat aber nix'n g'holfa. Unb bloß z'weg'n an Moosegger.
Denselln Hab' i' nacha vor's G'richt 'bracht; vostehngen S’?"
„weil er gegen Sie ausgesagt hat?"
„Ligentli' ja net. Aber ber Loamagirgl hat ma's ei'g'spieb'n,
ber wo z'hachlt is mit'n Moosegger; vostehngen S'? y Hab' eahin
beim ober'» Wirt bö G'sch ich t' mit'n Moosegger vozählt, unb ba
hat er g'sagt, er hätt' scho' a Ahnung, wer mein' Grenzstoa'
außig'rnckt hat vor an etli' Iahr'n, wo i' aa' verknnrrt bi' wor'n.
Aber wie's nacha zur vohandlung is kemma, hat ber Loama an
Moosegger gar net g'moant Ham woll'n. Unb so Hab' i' ba halt
wieber vospnit; vostehngen S'? — — No — i' Hab' nacha an
Loamagirgl a Trnmm watsch'n obazog'n unb Hab' 'n natnrli'
voklagt."
„Doch nicht wegen ber watsch'n?" fragt Doktor w. mit
gutem Humor.
„Naa, naa, bie Hab' i' eahm bloß so neb'nbei hi'g'langt. Aber
er is boch schulb g'we'n, baß i' an Moosegger Hab' voklag'n
müaß'n, »nb baß i' so vni Unkost'n g'habt Hab'; vostehngen S'?"
„Unb bei haben Sie mutmaßlich wieber verspielt?"
„Freili' Hab' i' wieber an kürzer'» 'zog'». Scho' weil ber
Avikat nimm« recht 'zog'» hat."
„Ja, sagen Sie 'mal: Hat Ihnen beim Ihr Anwalt nicht
wenigstens vom letzten Prozeß abgeraten?"
„Soll scho', lang g'nna hat er ft’ g'spreizt. Aber i' Hab' halt
net lnck lass'n; vostehngen S' ? wenn ma' boch scho' woaß, baß
ma' im Recht is l"
„Hm. Unb was wollen Sie jetzt tun?"
„Mein' Avikat'n voklag' i' 'etz', ben Patzer; vo-
stehngen S'?" __ Aor, Maurer.
Splitter.
Kaufende Staatsschulden unb stchenbe Heere sind noch immer
nicht so schlimm als stehende Schulden und laufende Heere.
i. ui.
Manchem Menschen erweist Hindernisse sind für die Ju-
man bie erste Ehre mit der gend ein üieiz, für das Alter
letzten. Ä. ck. eine Kalamität. ©.s. ui.
schlechte Zigarren gehen oft ans; gute noch öfters.
_ £■. ui.
Manches Genie verkümmert Jeder Mensch war einmal
im Dunkeln, manches Talent in glücklich, denn jeder war cin-
zu hellem Lichte. 3. Lp. mal jung. 3. S|>.
Ijsji'v Beruf ist für viele bloß eine schlechte Ausrede dafür, daß
sie sich für nichts anderes interessieren. ©. s. ui.
pie neuen Bezugschein
„Alles ist vergäng-
lich", sagt sich Herr
Huber und beschließt,
neue Stiefeln zu kau-
fen. . . .
„Also holen wir
den Bezugschein . . .
um zehn Uhr brauch'
i' erst iu's Büro. . . .
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Prozeßhansl" "Die neuen Bezugschein-Stiefel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1917
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 146.1917, Nr. 3747, S. 236
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg