Unmöglich.
„Sind S' Heuer nicht in's Bad g'rcist, Herr Schmalzig?" —
„Na — i' könnt' net, mir ham s' den Bezugsschein zu einer
Schwinnnhos'n verweigert." _ _
Die Analysc.
D)ei einem Rnndgang entdeckt der Ortskommandant eines be-
setzten französischen Dorfes, Hauptmann X., im Keller eines ver-
lassenen Hauses drei Fässer anscheinend guten alten Rotspons.
Verlockend steigt dem Hauptmann, der selbst Liebhaber eines guten
Tropfens ist, der würzige Dust in die Nase. Aber — Vorsicht
ist geboten, wie oft fanden Soldaten in Feindesland durch ver-
giftetes Wasser oder vergifteten Wein einen heimtückischen Tod.
Er erteilt deshalb den Befehl, von jedem Faß eine Flasche abzu-
füllen und diese dem Chemiker der Kompanie — in Zivil einem
bemoosten Haupte ungezählter Semester - zur sofortigen, genauen
Untersuchung zu überbringen. Geduldig lvartet der Hauptmann,
bis nach 20 Minuten die Ordonnanz zurückkehrt mit der Meldung,
der Wein erscheine dem Herrn Unteroffizier verdächtig und, um
eine ganz sorgfältige Analyse vornehmen zu können, erbitte er
Übersendung weiterer 3 Flaschen des Weins. Der Hauptmaun ist
zwar etwas erstaunt — der Chemiker benötigte bei Wasseruntcr-
snchnngen stets nur einer ganz geringen Quantität —, aber er er-
füllt trotzdem dessen Wunsch. Nach weiteren 20 Minuten geduldigen
Harrens, ohne daß die Ordonnanz zurückkommt, läßt er die Tür
des Kellers verschließen, stellt einen Posten davor, um auf alle Fälle
zu vermeiden, daß die Mannschastcu mit dem verdächtigen Trank
in Berührung kommen, und begibt sich selbst auf den Weg zum
Chemiker. Als er die Türe zu dessen Zimmer aufftößt, prallt er
entsetzt vor dem Bilde zurück, das sich seinen Augen bietet: Unter-
osfizier und Ordonnanz sitzen in feuchtfröhlichster Stimmung lachend
beisammen, eben im Begriff, die sechste Flasche Wein ihrer natür-
lichen Bestimmung zuznführen. Beim Erscheinen des Hauptmanns
schnellt der Unteroffizier von seinem Stuhle auf und meldet mit
lallender Stimme: „Herr Hauptmann, melde gehorsamst: Der
Wein scheint einwandfrei zu sein!"
GG\ E i n ,tz cnchlc r. -/SS
I
Gattin (die ihren Mann auf
dem Lande besucht): „Eine hübsche
Kellnerin, feines Essen, gutes
Bier — ja, jetzt weiß ich auch, wa-
rum mein Mann immer' schreibt,
das; ihm die Luft hier so vorzüglich
bekommt!"
E m P f i n d l i ch.
„Ihr Bub scheint braver geworden
zu sein in der letzten Zeit!?" — „Das
ist er immer in der dünnen Sommer-
Hose." —
A n ii o ii c c.
Fast neue moderne Salongarnitur
(geschnitzte Eichenmöbel) gegen frisch-
milchende Ziege oder eine größere Speck-
seite nmzntanschen gesucht.
Aus der So in in e r f r i s ch c.
„. . . Zehn Pfund Ham S' in zwei
Wochen zugenoinmcn? Das muß fei'
beim Verschönerungsverein gemeldet
werd'u, wcil's in den Prospekt kimmt!"
Der erste Gcdnnkc.
G c m ein bevor st ehe r (dem man
eben berichtet, daß die Tochter eines
Ortseinwohncrs mit einem jungen Mann
dnrchgebrannt sei, erleichtert aufatmeud):
„Gott sei Dank, wieder zwei Brotkarten
weniger!"
„Sind S' Heuer nicht in's Bad g'rcist, Herr Schmalzig?" —
„Na — i' könnt' net, mir ham s' den Bezugsschein zu einer
Schwinnnhos'n verweigert." _ _
Die Analysc.
D)ei einem Rnndgang entdeckt der Ortskommandant eines be-
setzten französischen Dorfes, Hauptmann X., im Keller eines ver-
lassenen Hauses drei Fässer anscheinend guten alten Rotspons.
Verlockend steigt dem Hauptmann, der selbst Liebhaber eines guten
Tropfens ist, der würzige Dust in die Nase. Aber — Vorsicht
ist geboten, wie oft fanden Soldaten in Feindesland durch ver-
giftetes Wasser oder vergifteten Wein einen heimtückischen Tod.
Er erteilt deshalb den Befehl, von jedem Faß eine Flasche abzu-
füllen und diese dem Chemiker der Kompanie — in Zivil einem
bemoosten Haupte ungezählter Semester - zur sofortigen, genauen
Untersuchung zu überbringen. Geduldig lvartet der Hauptmann,
bis nach 20 Minuten die Ordonnanz zurückkehrt mit der Meldung,
der Wein erscheine dem Herrn Unteroffizier verdächtig und, um
eine ganz sorgfältige Analyse vornehmen zu können, erbitte er
Übersendung weiterer 3 Flaschen des Weins. Der Hauptmaun ist
zwar etwas erstaunt — der Chemiker benötigte bei Wasseruntcr-
snchnngen stets nur einer ganz geringen Quantität —, aber er er-
füllt trotzdem dessen Wunsch. Nach weiteren 20 Minuten geduldigen
Harrens, ohne daß die Ordonnanz zurückkommt, läßt er die Tür
des Kellers verschließen, stellt einen Posten davor, um auf alle Fälle
zu vermeiden, daß die Mannschastcu mit dem verdächtigen Trank
in Berührung kommen, und begibt sich selbst auf den Weg zum
Chemiker. Als er die Türe zu dessen Zimmer aufftößt, prallt er
entsetzt vor dem Bilde zurück, das sich seinen Augen bietet: Unter-
osfizier und Ordonnanz sitzen in feuchtfröhlichster Stimmung lachend
beisammen, eben im Begriff, die sechste Flasche Wein ihrer natür-
lichen Bestimmung zuznführen. Beim Erscheinen des Hauptmanns
schnellt der Unteroffizier von seinem Stuhle auf und meldet mit
lallender Stimme: „Herr Hauptmann, melde gehorsamst: Der
Wein scheint einwandfrei zu sein!"
GG\ E i n ,tz cnchlc r. -/SS
I
Gattin (die ihren Mann auf
dem Lande besucht): „Eine hübsche
Kellnerin, feines Essen, gutes
Bier — ja, jetzt weiß ich auch, wa-
rum mein Mann immer' schreibt,
das; ihm die Luft hier so vorzüglich
bekommt!"
E m P f i n d l i ch.
„Ihr Bub scheint braver geworden
zu sein in der letzten Zeit!?" — „Das
ist er immer in der dünnen Sommer-
Hose." —
A n ii o ii c c.
Fast neue moderne Salongarnitur
(geschnitzte Eichenmöbel) gegen frisch-
milchende Ziege oder eine größere Speck-
seite nmzntanschen gesucht.
Aus der So in in e r f r i s ch c.
„. . . Zehn Pfund Ham S' in zwei
Wochen zugenoinmcn? Das muß fei'
beim Verschönerungsverein gemeldet
werd'u, wcil's in den Prospekt kimmt!"
Der erste Gcdnnkc.
G c m ein bevor st ehe r (dem man
eben berichtet, daß die Tochter eines
Ortseinwohncrs mit einem jungen Mann
dnrchgebrannt sei, erleichtert aufatmeud):
„Gott sei Dank, wieder zwei Brotkarten
weniger!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Analyse" "Ein Heuchler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1917 - 1917
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3754, S. 11
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg