Scheu geworden durch die Slur.
Zwillinge und Jungfrau luchten
In der wage Schalen Schutz
Und der waffermann und Schütze
Sannen grimm aul Kamps und Crutj.
Sterne wirbelten gleich Tunken
JTufgefd)eucht im Rimmelsdom.
Doch da lenkte das Gefährte
Gar fiel) in der Milchftrast' Strom.
Rochauf lctzäumten ihre wogen.
Überfluteten den Strand,
Als erzürnt der Göttervater
plötzlich vor Apollo Rand.
„Ratender!“ So rief er grollend.
„welch ein Wahn bat Dich berückt?
Rat nicht Laufende von ]abren
Ruhig Dein Lauf die Welt beglückt?!
wozu heut' dies wilde Zagen,
Das die ganze Ordnung bricht?!“
Reih vom Saufen fpraeb Apollo:
„Da, Olympier! Siehst Du nicht?!“
Mit der Rand vor'm Götterblicke
Sagte Zeus: „Ich feb' nichts! Dein!
Was denn tollte auch auf Erden,
Das Did) al(o triebe, fein?!“ —
„Schau doch dort das holde Mädchen“,
Stöhnt' Apoll, „am Waldesrand!
Immer winkt fiel Immer treibt fie, *
Retjt fie mich mit flinker Rand!
Immer ruft fie: „Eil' Dich, Cräger,
Dal) die fechfte Stund' bald voll!
Denn um feebs kommt mein Geliebter!
Mach' doch! Cummle Did), Apoll!“ . . .“
Da sprach Zeus mit Schmunzeln alfo:
„Ist die biibfdil Tahr' weiter — topp!
Wenn fie 'was von mir verlangte,
Sauft' ich [elber auch Galopp!“
UJ. Rcrbcrt.
Zur S ch u h » 0 t.
„Was glauben Sie, daß ich gestern ans meinem Hechtwasser
gezogen Hab'?" — „Sicher einen sünspsündigen Hecht?'!" —.
„Nein!" — „Oder gar einen Zehnpsünder?“ — „Auch nicht! . . .
Sondern einen ganz gut erhaltenen Lederstiefel 1 . . . Jetzt geh' ich
am nächsten Sonntag wieder zum Fischen — Vielleid)t erwisch' ick)
den andern auch noch!"
„He, Rest
limonad'1"
K r i e g s b i e r.
bringen S' mir iroch a Maß von der Hopfen-
Spekulativ.
„Schämst Dn Dich nicht, Jsidorche, bringst so ein schlechtes
Zeugnis mit nad) Hans, während Nad)bars Fritz lauter Einser be-
kommen hat?" — „Den nehm' ich einmal als Geschäftsführer 1"
Der dürre Ehemann.
Gattin: „Puh, brennt die Soirue heute! August, Du bist
auch rein zn gar nichts zu gebrauchen — nicht '»teil einen ausreichen-
den Schatten hat man von Dir!"
Standesgemäß.
„Ah, Sie tragen ja auch schon Schuhe mit Holzsohlen, Herr
Kommerzienrat — das ist anerkennenswert!" — „Ja, aber bitte:
echt Mahagoni!" _
Überflüssige Noblesse.
Passagier: „Nehmen Sie eine Zigarre, Sd)affner, und sorgen
Sie, daß ich allein bleibe!" — Schaffner: „Es steigt ohnehin ans
dieser Strecke kein Mensch mehr ein!" — Passagier (sein Etui
znrückziehend): „Na, ich will Sie nicht bestechen."
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Zwillinge und Jungfrau luchten
In der wage Schalen Schutz
Und der waffermann und Schütze
Sannen grimm aul Kamps und Crutj.
Sterne wirbelten gleich Tunken
JTufgefd)eucht im Rimmelsdom.
Doch da lenkte das Gefährte
Gar fiel) in der Milchftrast' Strom.
Rochauf lctzäumten ihre wogen.
Überfluteten den Strand,
Als erzürnt der Göttervater
plötzlich vor Apollo Rand.
„Ratender!“ So rief er grollend.
„welch ein Wahn bat Dich berückt?
Rat nicht Laufende von ]abren
Ruhig Dein Lauf die Welt beglückt?!
wozu heut' dies wilde Zagen,
Das die ganze Ordnung bricht?!“
Reih vom Saufen fpraeb Apollo:
„Da, Olympier! Siehst Du nicht?!“
Mit der Rand vor'm Götterblicke
Sagte Zeus: „Ich feb' nichts! Dein!
Was denn tollte auch auf Erden,
Das Did) al(o triebe, fein?!“ —
„Schau doch dort das holde Mädchen“,
Stöhnt' Apoll, „am Waldesrand!
Immer winkt fiel Immer treibt fie, *
Retjt fie mich mit flinker Rand!
Immer ruft fie: „Eil' Dich, Cräger,
Dal) die fechfte Stund' bald voll!
Denn um feebs kommt mein Geliebter!
Mach' doch! Cummle Did), Apoll!“ . . .“
Da sprach Zeus mit Schmunzeln alfo:
„Ist die biibfdil Tahr' weiter — topp!
Wenn fie 'was von mir verlangte,
Sauft' ich [elber auch Galopp!“
UJ. Rcrbcrt.
Zur S ch u h » 0 t.
„Was glauben Sie, daß ich gestern ans meinem Hechtwasser
gezogen Hab'?" — „Sicher einen sünspsündigen Hecht?'!" —.
„Nein!" — „Oder gar einen Zehnpsünder?“ — „Auch nicht! . . .
Sondern einen ganz gut erhaltenen Lederstiefel 1 . . . Jetzt geh' ich
am nächsten Sonntag wieder zum Fischen — Vielleid)t erwisch' ick)
den andern auch noch!"
„He, Rest
limonad'1"
K r i e g s b i e r.
bringen S' mir iroch a Maß von der Hopfen-
Spekulativ.
„Schämst Dn Dich nicht, Jsidorche, bringst so ein schlechtes
Zeugnis mit nad) Hans, während Nad)bars Fritz lauter Einser be-
kommen hat?" — „Den nehm' ich einmal als Geschäftsführer 1"
Der dürre Ehemann.
Gattin: „Puh, brennt die Soirue heute! August, Du bist
auch rein zn gar nichts zu gebrauchen — nicht '»teil einen ausreichen-
den Schatten hat man von Dir!"
Standesgemäß.
„Ah, Sie tragen ja auch schon Schuhe mit Holzsohlen, Herr
Kommerzienrat — das ist anerkennenswert!" — „Ja, aber bitte:
echt Mahagoni!" _
Überflüssige Noblesse.
Passagier: „Nehmen Sie eine Zigarre, Sd)affner, und sorgen
Sie, daß ich allein bleibe!" — Schaffner: „Es steigt ohnehin ans
dieser Strecke kein Mensch mehr ein!" — Passagier (sein Etui
znrückziehend): „Na, ich will Sie nicht bestechen."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Apollos Eilfahrt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3755, S. 20
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg