Fliegende Blätter (147.1917 (Nr. 3754-3779))

Genau [o madfs in untern tagen!
Dacbdem's zuer[l getröpfelt bat,

Strömt beute ein verordnungsregen
von oben ber auf Land und Stadt;

Es giefst berab in wilden Strömen
Und niemand weih mebr aus noch ein.
tlimm’s luftig von der beit re» Seile,

Dann wirft du bald gelröftct feiitl

3. v. Scbmaedel.

„Weißt Dn's noch, Alte, unter dieser knorrigen Eiche, die damals ein schlanker junger Baum war, hatten
wir unser erstes Stelldichein — wie habt ihr beide euch verändert!"

iH^bf1 du zur Sommerszeit fpazieren
I’V Vach einem Ziele irgendwo
Durch Ulälder, Auen, Blumenwiefen
vergnügt und deines Lebens frob —

Und fängt es, deine Ulonne ftörend,
ßewitterlid) zu tröpfeln an,

Schluck' deinen Ärger nicht hinunter,
Schimpf ruhig dich aus wie jedermann I

—-- Guten Hat. —

1917.

ßiefet’s aber dann in Strömen nieder
Und wirft du bis auf’s fjemd durchnäfU,
Dimm’s luftig von der beit’ren Seite,
Dieweil fich's doch nicht ändern läßt!
Durcblcbreite kühn die naffen Pfüben;
Jiig’ dich als Pbilofopb darein
Und denke: „Tft der 8uh vorüber,

Kommt fidjcr wieder Sonnenfcbein!“

—*>-»« Eriuiternng. ö-«-«-

64