Lerne
iiD wollen sie Dir nach Der kehle fassen,
5o rette Dich ln ganzer fmchibarteit!
2ur riebe ist es später wieDer Zeit f
stein, stUchel, hilfi nur eines: Lerne
Haffen!
Deut’ Der krschlag'nen, all’ Der hungerblassen
MnDergesichter, all’ Der lserzensnot
Der frau'n unD stlliiler, Dent’, was ihnen Droht,
sthr Leben gilt es, lernst Du nicht, zu
Haffen!
I) affen!
Stromweif’ floh ßo(D Den strämern in Die Kaffen,
Doch, unersättlich, schürten sie Die Glut,
UnD Volt um Volt verfallt in llual unD Olut,
MasSottoerhasttist.DuauchDarfstes
Haffen!
Bll’ Deine Vlihe sollst Du schmettern lassen
hart, unerbittlich, auf Des UnholDs Haupt,
Der Dir, Der allen Licht unD ütem raubt!
Vu bringst Erlösung, stlichel .. lernst
Du halsen!
fleittfjnrD Dolfer.
A iic i ü c.
Meine heimliche Verlobung mit Fräu-
lein Trude Brennhuber erkläre ich hiermit
für aufgehoben. „ ,
Lorenz Perserl,
Sekretär.
Umzug.
(TNic liebe Gattin sprach verlegen:
^ „Es ist nicht schön zu wohnen da
Unü jeden Tag sich aufzuregen,-
Der Kochherd raucht — et cetera!"
Flugs ging man auf die Wohnungssuche,
Stieg Treppen auf und Treppen ab.
(Er seufzte oft mit stillem Fluche:
„Mein Fett ist ohnedies so knapp.,.!')
Doch als sie das Gewünschte fanden,
Erschloß die Welt sich neu und froh.
Die Träger kamen, keuchten, schwanden ...
Mit Trinkgeld. (Das ist immer so.)
„3m neuen Nest — o schöne Stunden!
Wie werden wir zufrieden sein!"
(„Der Spiegelschrank scheint arg zer-
schunden,
An jenem Stuhle fehlt ein Bein!")
„Hier finden uns’re Nerven Schonung,
Das nenn' ich wohlverdienten Lohn...!"
(„Sind Kinder in der ober'n Wohnung?
Unü unten schnarrt ein Grammophon!")
„Nun rüste uns als Willkommsegen
Ein gutes Mittagsmahl, Mama!" —
Die Brave eilt und kommt verlegen:
„ .. Der Kochherd raucht — et cetera!"
Krampus.
E i n Schlaumeier.
In einem Kaffeehaus verkehrten zwei
Schachspieler. Der ältere davon, ein Han-
delsmann namens Herrsch, lvar ein sehr-
starker Spieler. Der jüngere, ein Referen-
dar, mußte lange Zeit immer zahlen; denn
ohne Geld, und wenn es nur um den Be-
trag des Kaffees ging, war der alte Herrsch
nicht zu haben. Da verbesserte sich dcr
Referendar im Spiele immer mehr, so daß
er dem älteren überlegen wurde. Nun wollte
jedoch der schlaue Handelsmann nicht zahlen.
Schon erreichte das Konto dreißig Tassen.
Nachdem ihn der Referendar ernstlich zur
Rede stellte und auf Bezahlung drang, er-
widerte der alte Herrsch: „Was wolle’ Sc
immer mit den dreißig Tassen Kaffee zahlen’?
Gehen Sc mit mir nach Hause! Meine
Frau werd Ihnen machen dreißig Tassen
Kaffee!"
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iiD wollen sie Dir nach Der kehle fassen,
5o rette Dich ln ganzer fmchibarteit!
2ur riebe ist es später wieDer Zeit f
stein, stUchel, hilfi nur eines: Lerne
Haffen!
Deut’ Der krschlag'nen, all’ Der hungerblassen
MnDergesichter, all’ Der lserzensnot
Der frau'n unD stlliiler, Dent’, was ihnen Droht,
sthr Leben gilt es, lernst Du nicht, zu
Haffen!
I) affen!
Stromweif’ floh ßo(D Den strämern in Die Kaffen,
Doch, unersättlich, schürten sie Die Glut,
UnD Volt um Volt verfallt in llual unD Olut,
MasSottoerhasttist.DuauchDarfstes
Haffen!
Bll’ Deine Vlihe sollst Du schmettern lassen
hart, unerbittlich, auf Des UnholDs Haupt,
Der Dir, Der allen Licht unD ütem raubt!
Vu bringst Erlösung, stlichel .. lernst
Du halsen!
fleittfjnrD Dolfer.
A iic i ü c.
Meine heimliche Verlobung mit Fräu-
lein Trude Brennhuber erkläre ich hiermit
für aufgehoben. „ ,
Lorenz Perserl,
Sekretär.
Umzug.
(TNic liebe Gattin sprach verlegen:
^ „Es ist nicht schön zu wohnen da
Unü jeden Tag sich aufzuregen,-
Der Kochherd raucht — et cetera!"
Flugs ging man auf die Wohnungssuche,
Stieg Treppen auf und Treppen ab.
(Er seufzte oft mit stillem Fluche:
„Mein Fett ist ohnedies so knapp.,.!')
Doch als sie das Gewünschte fanden,
Erschloß die Welt sich neu und froh.
Die Träger kamen, keuchten, schwanden ...
Mit Trinkgeld. (Das ist immer so.)
„3m neuen Nest — o schöne Stunden!
Wie werden wir zufrieden sein!"
(„Der Spiegelschrank scheint arg zer-
schunden,
An jenem Stuhle fehlt ein Bein!")
„Hier finden uns’re Nerven Schonung,
Das nenn' ich wohlverdienten Lohn...!"
(„Sind Kinder in der ober'n Wohnung?
Unü unten schnarrt ein Grammophon!")
„Nun rüste uns als Willkommsegen
Ein gutes Mittagsmahl, Mama!" —
Die Brave eilt und kommt verlegen:
„ .. Der Kochherd raucht — et cetera!"
Krampus.
E i n Schlaumeier.
In einem Kaffeehaus verkehrten zwei
Schachspieler. Der ältere davon, ein Han-
delsmann namens Herrsch, lvar ein sehr-
starker Spieler. Der jüngere, ein Referen-
dar, mußte lange Zeit immer zahlen; denn
ohne Geld, und wenn es nur um den Be-
trag des Kaffees ging, war der alte Herrsch
nicht zu haben. Da verbesserte sich dcr
Referendar im Spiele immer mehr, so daß
er dem älteren überlegen wurde. Nun wollte
jedoch der schlaue Handelsmann nicht zahlen.
Schon erreichte das Konto dreißig Tassen.
Nachdem ihn der Referendar ernstlich zur
Rede stellte und auf Bezahlung drang, er-
widerte der alte Herrsch: „Was wolle’ Sc
immer mit den dreißig Tassen Kaffee zahlen’?
Gehen Sc mit mir nach Hause! Meine
Frau werd Ihnen machen dreißig Tassen
Kaffee!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auf der Studienreise"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3760, S. 82
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg