(dweifclhaftcs Kompliment.) „Gnädigste, als ich Sie sah, bin
ich sofort ein anderer Mensch geworden." — „Wie schade, daß
ich Sie nicht früher kennen gelernt habe."
Das alte Kleid.
un holt die Not aus Truh' unü Aasten
So manches alte Kleid hervor,
Wenn seine Farben auch verblaßten,
Wenn's auch die Eleganz verlor.
Du altes Kleid! 2n schöner« Tagen
Warst du im Glück mir Stolz und Zier.
Ich will dich dankbar wieder tragen.
Sei Zeuge einst'gen Frohsinns mir!
Und mag die Form auch nicht mehr passen
Unü nimmer modisch sein der Schnitt,
Es geht mit mir durch stille Gassen
Tin Stück versunk'nen Glückes mit. —
H. Jungwirth.
cr^-a“
Ein Zeitbild,
Kunde: „Beide sind Sie Künstler in Ihrem Fach, Meister, Sie
sowohl wie Ihr Konkurrent, aber trotzdem schmeckt seine Wurst
so ganz anders als die Ihrige!" — Schlächtermeister: „Ja,
das sind halt die verschiedenen Richtungen in der Kunst!"
Das Rosen wunder.
2))enn nun in dieses Sommers Tagen
Sankt Hermandads gestrenge Schergen
Kiit finstern Blicken forschend fragen,
Was Koffer, Körbchen, Täschchen
bergen.
Dann wünschen wohl auf ihrem Pfade
Sar bangen Herzens manche Frauen,
könnten mit des Himmels Gnade
Slisabethsns Wunder schauen
Unü lächelnd durch die Menge schreiten
Wie ein Gebild aus lichten Sphären —
Welch' schöner Wunsch — wenn nur
die Zeiten
Uicht gar so arm an Wundern wären!
STt. Lauterwein.
Sein erster Gedanke.
F r i tz ch e n (ans einem Laudans-
stng): „Sag' 'mal, Mama, braucht man
zu einer Vogelscheuche auch einen Be-
zugsschein'?" _
Ungcwo h n t.
„Hätt' ich mir doch den kranken Zahn
nicht auszieh'n lassen! Der Schmerz
ist ja weg — aber ich weiß nicht, mir
fehlt 'was!"
(Fatale Beruhigung.) „Ich fürchte immer, unter den Pilzen, die Sie mir verkaufen,
könnte sich 'mal ein giftiger befinden!" — „Wie kann a lediger junger Herr so ängstlich für
sei' Leben sei', die tat' sogar i' selber essen, lvenn ich net sechs Kinder zu versorgen hatt'."
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ich sofort ein anderer Mensch geworden." — „Wie schade, daß
ich Sie nicht früher kennen gelernt habe."
Das alte Kleid.
un holt die Not aus Truh' unü Aasten
So manches alte Kleid hervor,
Wenn seine Farben auch verblaßten,
Wenn's auch die Eleganz verlor.
Du altes Kleid! 2n schöner« Tagen
Warst du im Glück mir Stolz und Zier.
Ich will dich dankbar wieder tragen.
Sei Zeuge einst'gen Frohsinns mir!
Und mag die Form auch nicht mehr passen
Unü nimmer modisch sein der Schnitt,
Es geht mit mir durch stille Gassen
Tin Stück versunk'nen Glückes mit. —
H. Jungwirth.
cr^-a“
Ein Zeitbild,
Kunde: „Beide sind Sie Künstler in Ihrem Fach, Meister, Sie
sowohl wie Ihr Konkurrent, aber trotzdem schmeckt seine Wurst
so ganz anders als die Ihrige!" — Schlächtermeister: „Ja,
das sind halt die verschiedenen Richtungen in der Kunst!"
Das Rosen wunder.
2))enn nun in dieses Sommers Tagen
Sankt Hermandads gestrenge Schergen
Kiit finstern Blicken forschend fragen,
Was Koffer, Körbchen, Täschchen
bergen.
Dann wünschen wohl auf ihrem Pfade
Sar bangen Herzens manche Frauen,
könnten mit des Himmels Gnade
Slisabethsns Wunder schauen
Unü lächelnd durch die Menge schreiten
Wie ein Gebild aus lichten Sphären —
Welch' schöner Wunsch — wenn nur
die Zeiten
Uicht gar so arm an Wundern wären!
STt. Lauterwein.
Sein erster Gedanke.
F r i tz ch e n (ans einem Laudans-
stng): „Sag' 'mal, Mama, braucht man
zu einer Vogelscheuche auch einen Be-
zugsschein'?" _
Ungcwo h n t.
„Hätt' ich mir doch den kranken Zahn
nicht auszieh'n lassen! Der Schmerz
ist ja weg — aber ich weiß nicht, mir
fehlt 'was!"
(Fatale Beruhigung.) „Ich fürchte immer, unter den Pilzen, die Sie mir verkaufen,
könnte sich 'mal ein giftiger befinden!" — „Wie kann a lediger junger Herr so ängstlich für
sei' Leben sei', die tat' sogar i' selber essen, lvenn ich net sechs Kinder zu versorgen hatt'."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zweifelhaftes Kompliment" "Fatale Beruhigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3761, S. 89
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg