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Ei» c vorsichtige.

W n L f e 1) I t.

„Wir veranstalten jeden Mittwoch in
nieiner Wohnnng einen musikalischen Abend;
wenn Sie 'nial hinkommen wollen, Herr-
Kollege ..." — „Recht gern; Mitwirken
kann ich aber nicht!" — „Um Gottes willen,
Mitwirkende haben wir ja auch genug. . .
an Zuhörern fehlt's uns!"

G c m ü tl i ch.

Richter (nachsinnend): „Ich dächte,
wir sollten uns bereits kennen?" — An-
geklagter: „Gewiß, Herr Richter, als
Studenten waren wir einmal mitsammen
wegen nächtlichen Unfugs eingespcrrt!"

^llenserlen.

"Y"\ie Altern bliih'n in klaren Spätberblb

nächten.

Der Wald erglüht in Geld und Purpurrot.
Doch nimmerlatt in hunderttausend Schächten
Birgt leine Ernte überreich der Cod.
niemals, (eifdem des Schöpfersmorgens Werde
Die Welt mit leinem gold’nen Eicht erfreut,
Um[d)lo[3 in ihrem weifen Rund die Erde
So viele frilche Gräber noch wie heut'.

niemals noch flotten (o viel bitfre Cränen.
niemals noch ging !o harte Crauer um.
niemals noch lag (o reiches Glück und Sehnen
Zer[chellt, zerltückt, in Ceid gehüllt und (tumm.
Aus Millionen neuer Wunden blutet
Der Erde Mutterleib in (chwerltem Web
Und immer tiefer, immer breiter flutet
Der Strom der Schmerzen in der Zeiten Sec.

Fremder (der sich einem Fräulein, ivelches im Park eine Rose abbrach, als
Kriminalbeamter vorgestellt hat): „Na, diesmal fvill ich Gnade für Recht ergehen lassen,
schönes Fräulein; geben Sie mir einen Kuß, und die Sache ist erledigt!" — Fräu-
lein (verschämt): „Ja, recht gern . . darf ich aber vorher wenigstens um Ihre Legiti-
mation bitten?"

Ein schwarzer Zug von Millionen Waiten,
Don Millionen Witwen wallt hinaus,

Wo dunkle Raben um die Gräber krci[cn —
Und neue Pilger lendet fjaus für Raus.

Uom Himmel tauen bitt re Eeidenslole
ln Bächen nieder auf die Menschheit dicht.
Die dieses Spätberb[ts letzte müde Rose
Zu Schmuck und Dank für teure Schläfer bricht,

Wenn hunderttausend Herzen nicht mehr

schlagen,

Geboren, glücklich, jung und froh zu sein,
So schreibt in diesen Eeidgedenkenstagcn
In Erzschrift eins dem eig nen Derzeit ein:
Eastt uns, die wir im gold’nen Eichte leben,
In diesen Zeiten schwerster Brudernot
b «Der hundertfachen Eiebc Opfer geben
Sür hundertfacher Opferliebe Cod!

Wilhelm Rerbert.

Verantwortlicher Redakteur: H. Säineider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
u. Redaktion verantwortlich: Oskar Lechner in Wien I. — E. Miihlthaler's Buch- u. Kunstdruckerei A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.

Die fliegenden Blätter" erscheinen wöchentlich einmal. Preis vierteljährlich (13 Nrn.): in Deutschland und Österreich-Ungarn 41 — unter
Kreuzband 4 Ai 40 einzelne Nummer 4v ^; — für die anderen Länder des Weltpostvereins unter Kreuzband ft UVL 20

201
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine Vorsichtige"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Entstehungsdatum (normiert)
1915 - 1915
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Weltkrieg <1914-1918>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
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Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3770, S. 204
 
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