Steint Begräbnis.
Der vierjährige Max wohnt
mit seiner etwas älteren Freundin
Mariele der Beerdigung seines
Großvaters bei. Die Leidtragen-
den sind natürlich alle in Tränen.
Verwundert blickt Max von einem
zum andern. Von seiner kleinen
Nachbarin befragt, warum er denn
nicht weine, erfolgt die prompte
Antwort: „Wenn ich keine Schläge
krieg', kann ich doch nicht weinen!"
Der Schnupfer.
„Was wird denn da nebenan
im Musikzimmer immer kom-
mandiert: „Rechts", „Links",
„Rechts", „Links"?" — „Der
Onkel ist's! Deni müssen die
beiden kleinen Neffen, während
er Klavier spielt, abwechselnd
immer eine Prise in die Nase schieben!
Doppelsinnig.
„Du bist verheiratet!" - „Selbst-
verständlich, lieber Freund! Schade,
daß ich Dir meine Frau nicht vor-
stellen kann — sie ist gestern ans
vier Wochen verreist — Du glaubst
gar nicht, wie glücklich ich bin!"
Ein Zcitkind.
„Ihr Kleiner, Herr Professor,
wird ja recht drollig. Plaudert er
schon viel?" — „Gewiß, gnädige
Frau. — „Kohlcuversorgungsaus-
weis" zum Beispiel kann er schon
recht nett sagen."
Ja daun!
„Wir hätten gern unsere Hoch-
zeitsreise au den Rhein gemacht,
aber wir sind strenge Abstinenzler!"
R e ch t f e r t i g u n g.
Ein Feldgrauer, der auf Urlaub da
ist, macht seiner Braut, einer Kellnerin,
Vorwürfe. „Du Kathi, was Hab' i' denn
von Dir hör'n müass'n? Du hast ja mit
an Trambahnschaffner an'bandelt!" — „Ja
scho', aber nur, damit i' all'weil a kloans
Geld krieg'!"
Nach dem Urlaub.
('Yiin aus der Heimat gefahren
Wieder in s Feld hinaus,
Ließ die sorglose Freude
Und das Mädel zu Haus.
War im Morgengedämmer
2n dem zerschossenen Drt
Und auf holp'riger Straße
Brachte der Wagen mich fort.
Und als die Rosse erklommen
Den steilen Hang der Lotes,
Pfiff mir der Wind um die Dhren
Das Lied vom Feind und vom Tod.
Wieder bin ich im Graben,
Alles ist wie zuvor.
Hell nur ein Nädchenlachen
Klingt mir noch manchmal im Ghr.
R. Kötter.
Lakonisch.
„. . Was hast Du beim in Deinem
Quartier alles bekommen?" — „Marme-
lade, Milch, Bier und Bauchweh!
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Der vierjährige Max wohnt
mit seiner etwas älteren Freundin
Mariele der Beerdigung seines
Großvaters bei. Die Leidtragen-
den sind natürlich alle in Tränen.
Verwundert blickt Max von einem
zum andern. Von seiner kleinen
Nachbarin befragt, warum er denn
nicht weine, erfolgt die prompte
Antwort: „Wenn ich keine Schläge
krieg', kann ich doch nicht weinen!"
Der Schnupfer.
„Was wird denn da nebenan
im Musikzimmer immer kom-
mandiert: „Rechts", „Links",
„Rechts", „Links"?" — „Der
Onkel ist's! Deni müssen die
beiden kleinen Neffen, während
er Klavier spielt, abwechselnd
immer eine Prise in die Nase schieben!
Doppelsinnig.
„Du bist verheiratet!" - „Selbst-
verständlich, lieber Freund! Schade,
daß ich Dir meine Frau nicht vor-
stellen kann — sie ist gestern ans
vier Wochen verreist — Du glaubst
gar nicht, wie glücklich ich bin!"
Ein Zcitkind.
„Ihr Kleiner, Herr Professor,
wird ja recht drollig. Plaudert er
schon viel?" — „Gewiß, gnädige
Frau. — „Kohlcuversorgungsaus-
weis" zum Beispiel kann er schon
recht nett sagen."
Ja daun!
„Wir hätten gern unsere Hoch-
zeitsreise au den Rhein gemacht,
aber wir sind strenge Abstinenzler!"
R e ch t f e r t i g u n g.
Ein Feldgrauer, der auf Urlaub da
ist, macht seiner Braut, einer Kellnerin,
Vorwürfe. „Du Kathi, was Hab' i' denn
von Dir hör'n müass'n? Du hast ja mit
an Trambahnschaffner an'bandelt!" — „Ja
scho', aber nur, damit i' all'weil a kloans
Geld krieg'!"
Nach dem Urlaub.
('Yiin aus der Heimat gefahren
Wieder in s Feld hinaus,
Ließ die sorglose Freude
Und das Mädel zu Haus.
War im Morgengedämmer
2n dem zerschossenen Drt
Und auf holp'riger Straße
Brachte der Wagen mich fort.
Und als die Rosse erklommen
Den steilen Hang der Lotes,
Pfiff mir der Wind um die Dhren
Das Lied vom Feind und vom Tod.
Wieder bin ich im Graben,
Alles ist wie zuvor.
Hell nur ein Nädchenlachen
Klingt mir noch manchmal im Ghr.
R. Kötter.
Lakonisch.
„. . Was hast Du beim in Deinem
Quartier alles bekommen?" — „Marme-
lade, Milch, Bier und Bauchweh!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Schnupfer" "Lakonisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3774, S. 245
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg