Ein Typus.
Es ist vieler Menschen Mißgeschick,
Das ihnen raubt den Seelenfrieden:
Sie nörgeln lieber an fremdem Glück,
Statt an dem eig'nen still ;u schmieden.
®.«. w.
Schlechtes Gewissen.
S o m in ergast (auf dein Wege zur Bahn): „Schöne Erinne-
rungen nehmen lvir aus dieser Gegend mit!" — Gattin: „Pst,
nicht so laut, hinten steht ein Gendarm —• schließlich werden sie
nns hier ans dem Bahnhof noch abgenommen!"
Dom Leben.
Die Gewöhnlichen, die um Gewöhnliches
werben,
Die leben, um zu sterben.
Doch das Genie, den: Erfolg ist gegeben.
Das stirbt, um zu leben.
Alb. Roüerich.
Enttiin s ch » n g.
Kastellan: „Empörend! Als ich den Fremden hinanslasse,
betrachtet er stillschlveigend das Plakat: „Die Annahme von Trink-
geldern ist dem Personal untersagt", greift in die Tasche. . .
und bietet mir 'ne Prise an!"
B e r s ch i c d c n c 41 it s ichte it.
Feldgrauer (das Paket ans der Heimat
öffnend): „Alle Wetter, Blutwurst, Leberwurst,
Grützwurst — die Eltern schreiben, sic hätten
a Unglück mit der San g'habt, die überfahren
wor'n is — so a Glück!"
Er kennt si ch.
„Ich muß mich betäuben, die nngetrene Braut zu vergessen suchen und habe kein Geld! Bis zum „Ersten"
warten? - Bis dahin habe ich sic ohnehin schon vergessen!"
C- Dßlt Vilich. &==£
"pyir’“, sagte der Schah von Ispaban
"■*-1 Zu seinem Leibschneider Suriman.
„Ich well’ diesen 6lefantenzabn
mit Dir gegen einen Zedernspahn:
Du ahnst nicht, Du aller Knabe,
Weichen Leibesumfang ich habe!"
wie hiipste froh in die höh' der Schah:
„Gefehlt! Uerzäblt! Schau', da Hammer'? ja!
Bringt schnell das Lllenmaß her, he da!
Li, Schneiderlein, diesmal geht'? Dir nah':
Den Flederwisch lasse ich holen
lind Dir die Rückfront versohlen!“
„0!“ rief der Schneider. „Solch' ein Derdachll
Das war' ja doch eine Diedertracht
Und verdiente die schönste Rrilgeltrachl,
Wenn der, der für Dich die Kleider macht,
Dein Bäuchlein nicht kennt, Dein erlauchtes:
Zwei Glien und vierzig braucht es!“
Der Schneider lachte: „Das gibt es nicht!“
Dann nahm er selber das maß ganz dicht.
Doch seufzte er plötzlich: „Derflixte 6'schicht' l
Da kriegt ja ein blinder heuschreck die Sicht!
ssetzt verlier' meine Welle mit ßlanz ich:
Das Ränzlein hat drei Ellen zwanzig!"
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Es ist vieler Menschen Mißgeschick,
Das ihnen raubt den Seelenfrieden:
Sie nörgeln lieber an fremdem Glück,
Statt an dem eig'nen still ;u schmieden.
®.«. w.
Schlechtes Gewissen.
S o m in ergast (auf dein Wege zur Bahn): „Schöne Erinne-
rungen nehmen lvir aus dieser Gegend mit!" — Gattin: „Pst,
nicht so laut, hinten steht ein Gendarm —• schließlich werden sie
nns hier ans dem Bahnhof noch abgenommen!"
Dom Leben.
Die Gewöhnlichen, die um Gewöhnliches
werben,
Die leben, um zu sterben.
Doch das Genie, den: Erfolg ist gegeben.
Das stirbt, um zu leben.
Alb. Roüerich.
Enttiin s ch » n g.
Kastellan: „Empörend! Als ich den Fremden hinanslasse,
betrachtet er stillschlveigend das Plakat: „Die Annahme von Trink-
geldern ist dem Personal untersagt", greift in die Tasche. . .
und bietet mir 'ne Prise an!"
B e r s ch i c d c n c 41 it s ichte it.
Feldgrauer (das Paket ans der Heimat
öffnend): „Alle Wetter, Blutwurst, Leberwurst,
Grützwurst — die Eltern schreiben, sic hätten
a Unglück mit der San g'habt, die überfahren
wor'n is — so a Glück!"
Er kennt si ch.
„Ich muß mich betäuben, die nngetrene Braut zu vergessen suchen und habe kein Geld! Bis zum „Ersten"
warten? - Bis dahin habe ich sic ohnehin schon vergessen!"
C- Dßlt Vilich. &==£
"pyir’“, sagte der Schah von Ispaban
"■*-1 Zu seinem Leibschneider Suriman.
„Ich well’ diesen 6lefantenzabn
mit Dir gegen einen Zedernspahn:
Du ahnst nicht, Du aller Knabe,
Weichen Leibesumfang ich habe!"
wie hiipste froh in die höh' der Schah:
„Gefehlt! Uerzäblt! Schau', da Hammer'? ja!
Bringt schnell das Lllenmaß her, he da!
Li, Schneiderlein, diesmal geht'? Dir nah':
Den Flederwisch lasse ich holen
lind Dir die Rückfront versohlen!“
„0!“ rief der Schneider. „Solch' ein Derdachll
Das war' ja doch eine Diedertracht
Und verdiente die schönste Rrilgeltrachl,
Wenn der, der für Dich die Kleider macht,
Dein Bäuchlein nicht kennt, Dein erlauchtes:
Zwei Glien und vierzig braucht es!“
Der Schneider lachte: „Das gibt es nicht!“
Dann nahm er selber das maß ganz dicht.
Doch seufzte er plötzlich: „Derflixte 6'schicht' l
Da kriegt ja ein blinder heuschreck die Sicht!
ssetzt verlier' meine Welle mit ßlanz ich:
Das Ränzlein hat drei Ellen zwanzig!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Fluch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)