Ein Glücklicher. Boshaft.
Feldgrauer (dessen Angebetete seinen Heiratsantrag ange- Tante (prahlend): „Wie viele Rendezvous habe ich an-diesem
nominell hat): „Glaub' mir, Geliebte, so glücklich Hab'ich mich, seit Denkmal gehabt — mtb jedesmal mit einem andern!" - Ni cht e ^
ich entlaust worden bin, nicht mehr gefühlt!"
AnS der Prax is.
Kafseehansbesitzer: „Ein Strafgesetz-
buch werde ich nicht wieder anschaffen! Die
besseren Gast' brauchen's nicht - und die an-
deren steckcn's immer ein!"
Zum zweitenmal ist
In's Album.
2luf ein ruhig' Leben hoffen
Kannst du wohl mit gutem Grund,
Hältst Lu stets die Augen offen
Und geschlossen meist den Mund.
Alb. Aoöcrich.
wohl keiner gekommen, Tante?"
K r i c gs b ic r.
Stammgast: „. . So lang's dös Bier
da gibt, konim' ich nimmer, Herr Wirt) dös
is ja jetzt bei Eahna die reine Trinkerheil-
anstalt !"
attOßnnet
¥
r
Krieg war
aus. Des „Gol-
denen Pfauen"
Wirtsstub' war angefüllt mit Fußvolk unb Reiter». Sie vertranken
den Kriegssold und manch' gülden' Beutestück, nach dem die Händler
all den Tischen feilschend umgingen. Abschiede wurden gefeiert,
Freundschaften sllr's ganze Leben geschworen. Der leichte Sinn,
dein Tod enger verschwistert, als einer da meint, schoß gewaltig
in's Kraut. Singen war, Lachen, Saitenspiel und Würfelrollen.
2luch manch derber Scherz floß darein, wie ihn das rauhe Soldaten-
lebeii zeitigt. Aber keiner hatte den Mut, inocht's gleich den und
jenen gelüsten, des Pfanenwirts holdselig Kind — Gismundis
genannt -- mit einem unziemlichen Wort oder Blick zu kränken.
Deiin es lag um sie, wie sie so, Speis' und Traiik vcrteileiid,
zwischen den Bänken ging, als natürlicher Schutz ein reines Wesen
gebreitet, das den Kecksteil mit seiner üblen Lust verstuminen machte.
In der Tcke saß einer init verwettertem Harnisch, Schramineii
auf der Stirn und ein glühend' Feuer in den Augen, der allein vor
sich hin sann und nicht mittat in dem allgemeinen freien Jubelsaus.
(Öfter schon hatte Gismundis in seiner Nähe gehalten und
ein Gruß und Wort war ihr auf den Lippen gelegen. Immer
wieder ging sie.
Jetzt stand sie plötzlich vor ihm und sagte: „Habt Ihr allein
keinen Durst und keine Freud' und auch keinen Kameraden?!"
— Da schaute er aus und sein Blick brannte ihr die Seele durch
und durch.
„Hab' keinen Heller im Beutel" — sagte er und lachte seltsam
— „pumpen und borgen aber war nie mein GustoI"
Nach kurzem kam sie wieder und stellte ihm einen Becher auf
den Tisch, ans dem stark und lieblich des Weines Blume stieg.
Sbö
Feldgrauer (dessen Angebetete seinen Heiratsantrag ange- Tante (prahlend): „Wie viele Rendezvous habe ich an-diesem
nominell hat): „Glaub' mir, Geliebte, so glücklich Hab'ich mich, seit Denkmal gehabt — mtb jedesmal mit einem andern!" - Ni cht e ^
ich entlaust worden bin, nicht mehr gefühlt!"
AnS der Prax is.
Kafseehansbesitzer: „Ein Strafgesetz-
buch werde ich nicht wieder anschaffen! Die
besseren Gast' brauchen's nicht - und die an-
deren steckcn's immer ein!"
Zum zweitenmal ist
In's Album.
2luf ein ruhig' Leben hoffen
Kannst du wohl mit gutem Grund,
Hältst Lu stets die Augen offen
Und geschlossen meist den Mund.
Alb. Aoöcrich.
wohl keiner gekommen, Tante?"
K r i c gs b ic r.
Stammgast: „. . So lang's dös Bier
da gibt, konim' ich nimmer, Herr Wirt) dös
is ja jetzt bei Eahna die reine Trinkerheil-
anstalt !"
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Krieg war
aus. Des „Gol-
denen Pfauen"
Wirtsstub' war angefüllt mit Fußvolk unb Reiter». Sie vertranken
den Kriegssold und manch' gülden' Beutestück, nach dem die Händler
all den Tischen feilschend umgingen. Abschiede wurden gefeiert,
Freundschaften sllr's ganze Leben geschworen. Der leichte Sinn,
dein Tod enger verschwistert, als einer da meint, schoß gewaltig
in's Kraut. Singen war, Lachen, Saitenspiel und Würfelrollen.
2luch manch derber Scherz floß darein, wie ihn das rauhe Soldaten-
lebeii zeitigt. Aber keiner hatte den Mut, inocht's gleich den und
jenen gelüsten, des Pfanenwirts holdselig Kind — Gismundis
genannt -- mit einem unziemlichen Wort oder Blick zu kränken.
Deiin es lag um sie, wie sie so, Speis' und Traiik vcrteileiid,
zwischen den Bänken ging, als natürlicher Schutz ein reines Wesen
gebreitet, das den Kecksteil mit seiner üblen Lust verstuminen machte.
In der Tcke saß einer init verwettertem Harnisch, Schramineii
auf der Stirn und ein glühend' Feuer in den Augen, der allein vor
sich hin sann und nicht mittat in dem allgemeinen freien Jubelsaus.
(Öfter schon hatte Gismundis in seiner Nähe gehalten und
ein Gruß und Wort war ihr auf den Lippen gelegen. Immer
wieder ging sie.
Jetzt stand sie plötzlich vor ihm und sagte: „Habt Ihr allein
keinen Durst und keine Freud' und auch keinen Kameraden?!"
— Da schaute er aus und sein Blick brannte ihr die Seele durch
und durch.
„Hab' keinen Heller im Beutel" — sagte er und lachte seltsam
— „pumpen und borgen aber war nie mein GustoI"
Nach kurzem kam sie wieder und stellte ihm einen Becher auf
den Tisch, ans dem stark und lieblich des Weines Blume stieg.
Sbö
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Landsknecht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3775, S. 259
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg