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Da tappte der Girgl
eines Nachts seiner Villa
zu, als er talwärts
beim Dbermooseranwe-
sen Feuerschein bemerkte.
Kein Zweifel, es brannte
und offenbar lagen die
Gbermooser ahnungslos
im besten Schlaf.

Mit einem Ruck war

Girgl wie verwandelt.
— In mächtigen Sätzen
sprang er bergab und
schlug im nächsten bsaus
Lärm, damit inan von
dort aus ksilfe bringe.
Dann rannte er, so schnell
ihn die Füße trugen, den.
Berg hinan zur Grt-
schaft, die Feuerwehr zu
alarmieren.

Bald rasselte die Spritze, gefolgt von den unheimlichen Klängen der Sturm-
glocke, den holprigen Weg hinunter, voran Girgl mit der Laterne.

Richtig, das uralte hölzerne Beihaus in Gbermoos, worin sich die Geschirr-
kammer und andere Nebenräume befänden, brannte lichterloh. An ein Bergen
der Fahrnis war nicht zu denken gewesen, weil das auf der Diele entstandene
Feuer die Zugänge zu den Gelassen sperrte und die wenigen Fenster durch
starke Eisengitter versichert waren. — Aus den (Öffnungen quoll der schwarze
Ranch. — wie ein Rasender stürzte sich Girgl darauf, um mit fast unmensch-
licher Kraft die Hindernisse zu beseitigen.

„Wenn's sein' Sach' wär', könnt' er auch nicht ärger tun", meinte der
Anzinger. Girgl ließ sich nicht beirren.

„Spitzt er am End' auf die Gbermooser Burgl und möcht' sich einschmeicheln
bei der Alten I" rief der Heigenhuber.

Girgl sagte kein Wort und versuchte durch das Fenster einzudringen.

Himmelhoch bat ihn die Bäuerin, sich dieser Lebensgefahr nicht auszusetzen,
vergebens l Schließlich richtete man den Wasserstrahl auf ihn, um das wahn-
sinnige Vorhaben zu hindern.

Das half zunächst, aber schimpfend und tropf-
naß lief Girgl um die Hausecke, wo er am dortigen
Fenster die Arbeit fortsetzte, bis der Kommandant
schrie, man solle das Beihaus brennen lassen und
das Hauptgebäude schützen, das die Ställe und reich-
gefüllten Speicher enthielt.

Ganz heiser brüllte der Girgl: „Dageblieben,
Männer, drüben passiert nix, da müßt's HelsenI"

Jedoch kein Mensch achtete seiner und die Spritze
wurde weggeschoben.

wie das der Girgl sah, tat er. einen graus-
lichen, schier endlosen Fluch, warf sein Werkzeug
weg und verließ auf der Stelle den Hof.

Das Beihaus aber brannte bis auf den Grund
nieder mit allein, was d'rin und d'ran war, darunter
vierzig Maß Kirschengeist I — Und gerade den hätte
der Girgl retten wollen. A. Scharfer.

D^nsrnr Feinde.

fie Cänder, die sich gegen uns verbanden
In hast und Neid und tückischem verrat,

Sie werden einzeln nach und nach zuschanden.
Sebt, wie sich das verderben ihnen nabt!

Das gibt ein siegreich und erhebend Streiten,

€in Denkmal für die Völker aller Zeit,

(Denn so wie jetzt dem Kriegsgott geht zu leiten
Die hohe Göttin der Gerechtigkeit.

JTIb. Roderid).

Fortschritt.

Fräulein: „Es scheint, daß ich große Fort-
schritte im Gesang mache! Als ich anfing, sind mir
zwei Hunde fortgekommen — und jetzt ist mir sogar
schon einer zugelaufen."

Der Kriegsurlanber.

„. . Eine besondere Freud' Hab' ich gehabt, als
tvir bei einem Vormarsch über eine Wiese an einem
Schild vorbeikamen, auf dem geschrieben stand: „Das
Betreten der Wiese ist verboten"!"

Vetzloren.

„Du fragst, wo meine Jreunde sind?"
verloren Hab' ich sie, mein Kind;

Gs hat der Krieg sie über Dacht
Durch Kriegsgewinne reich gemacht!"

Jof. Sdjrcgcl.

VerschnaPpt.

Jda: „Zweimal habe ich ihm eine Ohrfeige ge-
geben, als er mich küßte!" — Helene: „Und dann?"
— Jda (resigniert): „Na, ich kann einen Menschen
doch nicht immerzu prügeln!"

283
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Girgl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Haushofer, Alfred
Entstehungsdatum
um 1917
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1922
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Weltkrieg <1914-1918>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 147.1917, Nr. 3777, S. 283
 
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