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was gepflanzt würde, dann möchten fic gar nicht in den Ausschuß
kommen; aber weil sie eben in den Ausschuß kommen möchten,
miißc der Ausschuß bestimmen, was gepflanzt werde.

2er Vorstand suchte dazwischen hinein immer wieder mit seiner
Aartoffelrede, an der er drei Tage gelernt hatte, durchzudringen,
weil aber jetzt so ziemlich sämtliche zukünftigen Mitglieder des im
werden begriffenen Vereines auf einmal sprachen, wurde der Lärm
allmählich so groß und die ganze Sache dadurch so anziehend, daß
auch die Gäste vom äußeren Lokal sich an der ctiirc sammelten.
Die Hitze des Gefechtes, die drinnen herrschte, ging bald auch auf
die drangen über und, obivohl die letzteren gar nicht vorgehabt
hatten, sich an den, Verein zu beteiligen, beteiligten sie sich jetzt doch
mit dem größten Eifer an der Vereinsgründungsauseinandersetzung,
lllan stritt aber nicht mehr bloß über Aartoffeln, Aüben, Rettiche,
Zwiebeln, Kraut, Einheit oder Teilung, sondern man stritt jetzt

schon überhaupt, um zu streiten, und was in der Luft herumflog,
waren längst leider nicht mehr bloß harmlose Gemüsearten, sondern
allerhand derbe Ausdrücke aus dem Tierreiche und andere unan-
genehme Dinge.

Am Schluß ging die Sache so weit, daß man sich jedenfalls
bildlich und beinahe auch körperlich in die Haare geraten war und
alles fuchsteufelswild auseinanderlief. Das Weitere würde sich schon
zeigen, sagten sie zueinander.

Nur zwei Herren waren während der ganzen Debatte ruhig
im Außenzimmer bei ihrem Bier gesessen und hatten nichts gesagt,
sondern sich nur gelegentlich schmunzelnd angesehen. Jetzt, wie cs
ganz leer war, erhob der eine sein Glas und sprach zum anderen:
„Prosit! Es lebe die vereinswiese!" „Und" lächelte der
andere — „der Wiesen verein!"

Es waren nämlich die zwei Advokaten des Städtchens.

Boshaft.

„Du, Milli, eben hat mir eine Zi-
geunerin aus der Hand geweisjagt, daß
ich alt werde!" — „Na, siehst Du wohl,
die jagt es auch!"

j^üslcin im ^luß. . .

Kam ein Röslein de» Slutz geschwommen,
Uleist nicht, wo es hergekommen.

Soll er führen ein günst'ger Stern
Zum herrtreuen in der Sern'?

Rat es trotziger Diebe Leid
Zürnend in die Slut gestreut?

Oder war's vom Cod umworben
Und die Welle nahm es mit,

Als es einer, die verdorben,
ktus den feuchten haaren glitt? . • •

Reinbold v. Ca ßroix

llinversslersah.

Ist zugleich Kunsthonig, Leim,
•'litt, Senf, Jujektentod, Fleisch- I
extrakt, Farbe, Pnnjchessenz, Dich- z
tnugsmittel für Stiefelsohlen, Flie- J
genleim, Salbe, Haarol, Kaffee, ß
Schuhfäimiere, Wafchmittel, Mb- j
belpolitur und Teinterzeuger. Zu i
haben in Tuben, Flaschen, Sd)ach- J
tetn und Päckchen von 2 Mark an |
aufwärts (feldpostmäßige Packung
35 Pf. mehr) bei
Spitzbuwitzki n. Komp.

I u b i l ä » m.

Die Festlichkeiten zum fünfzigjäh-
rigen Geburtstag der Frau Stadtrat
wurden gestern abend mit einem präch-

tigen Ständchen eingeleitet, das ihr der Verein ihrer ehemaligen Köchinnen brachte.

23
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Jubiläum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Meissl, August von
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Geburtstag <Motiv>
Ständchen
Chor
Köchin <Motiv>
Weibliche Angestellte <Motiv>
Ältere Frau <Motiv>
Stadt <Motiv>
Erker
Nacht <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 149.1918, Nr. 3808, S. 23

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