la wir schieden, Liebster,
öraustrn Wjntrrstürmr,
Log der Wald begraben,
Sinter Eia und Schnee. —
Fern, bei Kampf und Siege,
War schon deine Serie,
Deine Ingen lachten —
DH, wie war mir weh!
Losend sprachst dn: „Liebste,
Wenn der Mai gekommen,
Fink und Drossel schlagen
Sind der Kuckuck schreit,
Will ich wiederkrhrrn —
Orantiich, dann im Kranze,
Schleierünftnmstossrn,
Gehst dn mir zur Seit'!"
Grmeihtk Ltättr.
Jordwind risz dir Worte
Start dir uan den Lippen,
Wandelte zu Eise
Deinea Munüra hauch.
Sank er nicht zur Erde?
haftend wie üea Lauhreifa
Lartr Dnftgebilde
lstinga an Daum und Strauch?
Lproszten Graa und Diunirn
Isticht aua deinem Llüem?
Trank ihn nicht die Erde
Tief in sich hinein?
hier, wo deinea Wrsena
Eine Spur noch haftet,
In geweihter Stätte
Steh' ich nun allein.
Mairnzeit ist 'kommen,
Fink und Drossel schlagen,
Fern, in Wäldrrtiefen,
Längst der Kuckuck ries.
Maigrün wiegt die Dirke
sshre schwanken -weige —
Sieh' — der Wald erwachte!
Sind du schläfst so tief!
Schläfst in fremder Erde,
Schläfst in blnt'grm Lande,
Weih nicht, ob ich jemala
Deine Sluhstatt find' —
Ich, mein Kran; verwelkte,
Eh' ich ihn getragen,
Sind im dunklen Schleier
Spielt der Maienwind.
T. Wcfa.
kct muß schon eilt schmähliches Geld verdienen jetzt, der
G'winndelhuber — sagen die Leute, wenn sein Töchterlein
Marie so dahergeschwänzelt kommt im allerneuesten Taffet-
fähnchen, kurz und wenig, ä la Stoffmangel — dafür aber ein
schivergolden Kcttleiit am lfals und eine sechsmal so lange Uhr-
kette auf der Brust und ein Armband am einen und eins am
andern Arm.
Der Feldgraue, der, noch Flandernschlamm an den Genagelten
und vollbeladen wie ein amerikanischer Truppentransporter, vom
Bahnhof daherkommt — der brummt: „Also so laufen s' 'rum,
die Lieben daheim? Da möcht' sich unsereiner genieren, wenn er
d'ran vorbeilauft!" Und der kleine Nepomuk Straßenstreiner, der
sie verwundert angeschaut hat, schreit ihr nach: „Goldmarie! Gold-
marie!"
Die Marie G'winndelhuber aber hat sich bloß verwundert, daß
sie der stockfremde Bub' beim Namen kennt. — U?as der eigentlich
damit gemeint hat, das hat sie erst die darauf schlafende Nacht
erfahren, wo sie einen arg schweren Traum gehabt.
Ihr hat geträumt, sie müßt' einen ganz steilen Berg hinan,
höher, höher und immer höher. Und immer kühler ward's und
neblig dazu. Dann sing's leise zu flocken an und wie sie ganz
müd' und zerschlagen oben war, da stand da ein tsaus im Schnee
und am lfoftor stand geschrieben: Mer wohnt die Frau Solle.
Da fiel ihr's ein, was ihr der Bub' nachgeschrien und: „Li, da
gehst d' 'nein und hilfst Betten machen, dann wirst du die Gold-
marie!" dachte sie sich.
öraustrn Wjntrrstürmr,
Log der Wald begraben,
Sinter Eia und Schnee. —
Fern, bei Kampf und Siege,
War schon deine Serie,
Deine Ingen lachten —
DH, wie war mir weh!
Losend sprachst dn: „Liebste,
Wenn der Mai gekommen,
Fink und Drossel schlagen
Sind der Kuckuck schreit,
Will ich wiederkrhrrn —
Orantiich, dann im Kranze,
Schleierünftnmstossrn,
Gehst dn mir zur Seit'!"
Grmeihtk Ltättr.
Jordwind risz dir Worte
Start dir uan den Lippen,
Wandelte zu Eise
Deinea Munüra hauch.
Sank er nicht zur Erde?
haftend wie üea Lauhreifa
Lartr Dnftgebilde
lstinga an Daum und Strauch?
Lproszten Graa und Diunirn
Isticht aua deinem Llüem?
Trank ihn nicht die Erde
Tief in sich hinein?
hier, wo deinea Wrsena
Eine Spur noch haftet,
In geweihter Stätte
Steh' ich nun allein.
Mairnzeit ist 'kommen,
Fink und Drossel schlagen,
Fern, in Wäldrrtiefen,
Längst der Kuckuck ries.
Maigrün wiegt die Dirke
sshre schwanken -weige —
Sieh' — der Wald erwachte!
Sind du schläfst so tief!
Schläfst in fremder Erde,
Schläfst in blnt'grm Lande,
Weih nicht, ob ich jemala
Deine Sluhstatt find' —
Ich, mein Kran; verwelkte,
Eh' ich ihn getragen,
Sind im dunklen Schleier
Spielt der Maienwind.
T. Wcfa.
kct muß schon eilt schmähliches Geld verdienen jetzt, der
G'winndelhuber — sagen die Leute, wenn sein Töchterlein
Marie so dahergeschwänzelt kommt im allerneuesten Taffet-
fähnchen, kurz und wenig, ä la Stoffmangel — dafür aber ein
schivergolden Kcttleiit am lfals und eine sechsmal so lange Uhr-
kette auf der Brust und ein Armband am einen und eins am
andern Arm.
Der Feldgraue, der, noch Flandernschlamm an den Genagelten
und vollbeladen wie ein amerikanischer Truppentransporter, vom
Bahnhof daherkommt — der brummt: „Also so laufen s' 'rum,
die Lieben daheim? Da möcht' sich unsereiner genieren, wenn er
d'ran vorbeilauft!" Und der kleine Nepomuk Straßenstreiner, der
sie verwundert angeschaut hat, schreit ihr nach: „Goldmarie! Gold-
marie!"
Die Marie G'winndelhuber aber hat sich bloß verwundert, daß
sie der stockfremde Bub' beim Namen kennt. — U?as der eigentlich
damit gemeint hat, das hat sie erst die darauf schlafende Nacht
erfahren, wo sie einen arg schweren Traum gehabt.
Ihr hat geträumt, sie müßt' einen ganz steilen Berg hinan,
höher, höher und immer höher. Und immer kühler ward's und
neblig dazu. Dann sing's leise zu flocken an und wie sie ganz
müd' und zerschlagen oben war, da stand da ein tsaus im Schnee
und am lfoftor stand geschrieben: Mer wohnt die Frau Solle.
Da fiel ihr's ein, was ihr der Bub' nachgeschrien und: „Li, da
gehst d' 'nein und hilfst Betten machen, dann wirst du die Gold-
marie!" dachte sie sich.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Goldmarie"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1918
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 149.1918, Nr. 3808, S. 26
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg