still. A solchene Frechheit! Iaht is der Prozeß scho' ferti’ aa' I
Steht da net der Tipfelbacher drüb'n über'm Zaun und beißt ju-
stament in dein Augenblick in den Apfel 'nei' und lacht mit 'm
ganzen G'sicht — so schmeckt er eahm, der Apfel, an Antenschnabel
sei' Apfel natürli'; 's kann ja gar koa' anderer net fei’!
„Mas tuast denn Du mit dem Apfel?" schreit der Anten-
schnabel mit an' brennroten G'sicht.
„Dös siechst D' jal" sagt der Tipfelbacher freundli' und beißt
wieder 'runter. „Essen tua i' ’itl Hub g'rad' guat is er I Magst
D' aa' abibeiß'n?!"
„y wer' Dir glei' abibeiß'n!" schreit der Antenschnabel no' fuchs-
teufelsspringgiftiger. „Moaßt Du net, wem dös sei' Apfel is?!"
„Freili'!" lacht der Tipfelbacher. „Der Apfel, dös is niei'
Apfel!"
„Act wahr is's!" brüllt der Antenschnabel. „Mei'Apfel
is's! von mei'm Baam is er!"
„Natürli' is er von Dei'm Baam!" antwort't cahnt der
Tipfelbacher mit aller Gemüatlichkcit. „Aber dösweg'n is er do’
mei' Apfel!"
„Ja, Schneck'n — is dös Dei' Apfel, Du bjallodri!" plärrt
der Antenschnabel. „Mei' Apfel is's, mei'Apfel uns bleibt mei'
Apfel — und verklag n tua i' Di', daß D' es woaßt I"
„Da werft D' aber schö' ausrutsch'n!" lacht der andere und
beißt wieder a Mordstrümm 'runter.
„Warum wer' i' ausrutsch'n mit mei'm Apfel?!" schreit der
herüben. „Wann Du 'n frißt?!"
„Darum, Bauer" — sagt der Tipfelbacher freundli' und geht
ganz nah' an' Zaun her — „darum, Bauer, weil mir den
Apfel Dei' Lvi g'schenkt hat!"
„Dös is net wahr! And dös leid' i' net! And dös duld' i'
net! And dös gibt's net!" brüllt der Antenschnabel.
„Dös gibt's scho', Vaterl" moant iaht hinter cahln a
wohlbekannte kuraschierte Stimm'. „Hub heirat'n tuan ma aa'
^— der Schorschl und i'!"
. . . Was hat's eahm g'holfa?! Nir hat's eahm g'holfa! . . .
„Denn" — sagt der Aletzenmuckl, der all's mit o'g'hört hat, beim
kjochzeitsmahl zum Schinaklsepp — „vor lauter seine drei Instanzen
hat halt der Bauer net an de vierte, de oberste, benft, bei der
a alt's Mannsbild allemal Unrecht kriagt gegen a jung's — an
de Weibsleut' I"
/
—^vs Xlicä- »
ÖXenn meine Augen erlofcbcn (ind,
Wird es keiner dir tagen.
Die Sterne nur kannst du fragen
Und den webenden Wind.
Der Wind wird weben landaus, landein,
Weben und dir nicht Antwort geben.
Doch meine Liebe wird dich umfebweben
Und bei dir (ein. Reinhard Uolkcr.
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Steht da net der Tipfelbacher drüb'n über'm Zaun und beißt ju-
stament in dein Augenblick in den Apfel 'nei' und lacht mit 'm
ganzen G'sicht — so schmeckt er eahm, der Apfel, an Antenschnabel
sei' Apfel natürli'; 's kann ja gar koa' anderer net fei’!
„Mas tuast denn Du mit dem Apfel?" schreit der Anten-
schnabel mit an' brennroten G'sicht.
„Dös siechst D' jal" sagt der Tipfelbacher freundli' und beißt
wieder 'runter. „Essen tua i' ’itl Hub g'rad' guat is er I Magst
D' aa' abibeiß'n?!"
„y wer' Dir glei' abibeiß'n!" schreit der Antenschnabel no' fuchs-
teufelsspringgiftiger. „Moaßt Du net, wem dös sei' Apfel is?!"
„Freili'!" lacht der Tipfelbacher. „Der Apfel, dös is niei'
Apfel!"
„Act wahr is's!" brüllt der Antenschnabel. „Mei'Apfel
is's! von mei'm Baam is er!"
„Natürli' is er von Dei'm Baam!" antwort't cahnt der
Tipfelbacher mit aller Gemüatlichkcit. „Aber dösweg'n is er do’
mei' Apfel!"
„Ja, Schneck'n — is dös Dei' Apfel, Du bjallodri!" plärrt
der Antenschnabel. „Mei' Apfel is's, mei'Apfel uns bleibt mei'
Apfel — und verklag n tua i' Di', daß D' es woaßt I"
„Da werft D' aber schö' ausrutsch'n!" lacht der andere und
beißt wieder a Mordstrümm 'runter.
„Warum wer' i' ausrutsch'n mit mei'm Apfel?!" schreit der
herüben. „Wann Du 'n frißt?!"
„Darum, Bauer" — sagt der Tipfelbacher freundli' und geht
ganz nah' an' Zaun her — „darum, Bauer, weil mir den
Apfel Dei' Lvi g'schenkt hat!"
„Dös is net wahr! And dös leid' i' net! And dös duld' i'
net! And dös gibt's net!" brüllt der Antenschnabel.
„Dös gibt's scho', Vaterl" moant iaht hinter cahln a
wohlbekannte kuraschierte Stimm'. „Hub heirat'n tuan ma aa'
^— der Schorschl und i'!"
. . . Was hat's eahm g'holfa?! Nir hat's eahm g'holfa! . . .
„Denn" — sagt der Aletzenmuckl, der all's mit o'g'hört hat, beim
kjochzeitsmahl zum Schinaklsepp — „vor lauter seine drei Instanzen
hat halt der Bauer net an de vierte, de oberste, benft, bei der
a alt's Mannsbild allemal Unrecht kriagt gegen a jung's — an
de Weibsleut' I"
/
—^vs Xlicä- »
ÖXenn meine Augen erlofcbcn (ind,
Wird es keiner dir tagen.
Die Sterne nur kannst du fragen
Und den webenden Wind.
Der Wind wird weben landaus, landein,
Weben und dir nicht Antwort geben.
Doch meine Liebe wird dich umfebweben
Und bei dir (ein. Reinhard Uolkcr.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Instanzenapfel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 149.1918, Nr. 3812, S. 68
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg