Fliegende Blätter (149.1918 (Nr. 3806-3031))

illst öu in der Lebenshetze
Immer zappeln vorneüran,
Schau', es sind öle Fensterplätze
Nicht die besten in der Bahn!

Lebensfahrt.

Regen sprüht und Funken schießen.
Linen Schnupfen hat man flugs.
„Fenster auf!" und „Fenster schließen!"
Dienen mußt du ohne Mucks.

Aber in der Wagenmitten
— Ghne Aussicht allerdings
Ruhest du gar rvohlgelitten
Und hübsch warm nach rechts und links.

Stoßgesichert, weich umgeben ! Darum schilt nicht, wenn das Leben

Wie im Uest der junge Spatz. — | Dir versagt den Fensterplatz!

Krampus.

Verärgert.

„Die Suppe hat wohl Ihren Beifall nicht?" — Staatsanwalt: „Genau ivie die abgefeimte Gaunerin
heute vormittag: Zwei unschuldig blickende Augen und nichts nachzuweisen!"

Auf dem Stand cs amte.

Braut (sehr häßlich): „Der Standesbeamte ist aber offenbar stark kurzsichtig." — Bräutigam: „Na,
und wie! Mir hat er nach der Trauung gratuliert!"

M c r k w ü r d i g.

„Vormittags Hab' ich meine neue Stellung angetretcn und
nachmittags hat mich der Chef schon wieder hinausgeworfen." —
„Was war denn das für ein Posten?" — „Oh! Es war eine
Lebensstellung!" _

Aufmerksam.

„Seit vier Jahren sahen wir uns schon nicht mehr, alter
Freund; was führt Dich heute her?" — „Ach, ich wollte nur
Abschied von Dir nehmen, ich muß nämlich ans acht Tag ver-
reisen!"

I r r t u m.

„Ich mag gar keinen Roman mehr lesen, Papa. Jedesmal
hört es auf, wann sie sich kriegen und cs dann am schönsten wird!"
— „Dummes Zeug! Wer hat Dir denn gesagt, daß es dann am
schönsten wird?" _

Der Ersatz.

„Sogar die Haarbürsten taugen nichts mehr: Früher hat man
nach dem Frisieren die Haare vom Kops in der Bürste gehabt —
jetzt hat man nachher die Haare von der Bürste ans ’nt Kopf."

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