Das heilige Aachen.
onzert im Kaffee. Kein Mätzchen leer.
Fröhliche Menschen rings umher.
Maudern, decken, girrendes Lachen,
Micke, die heimliche Glut entfachen.
Fluten von Licht. Zigeunerweisen.
Seidenrauschen - Zuwelengleißen.
Singende Geigen. „Konzert von Grieg".
Und draußen ist Krieg.
Sin junger Soldat staunt in all' die Pracht
Und weiß nicht, ob er träumt oder wacht.
Da trifft ein Wort sein lauschendes Ohr.
Da horcht er auf — da fährt er empor.
„Za, ja! Sie gingen schon wieder zurück.
Verloren das ganze eroberte Stück.
Zch sag' es ja immer, wir siegen nie.
Der Hindenburg? 'S reinste Vückzuggenie!"
Da reißt ihm ein Lachen das Wort vom Mund,
Ein Lachen aus tiefstem Herzensgrund.
Der junge Soldat fällt dem Narren in'S Wort:
„Verzeihung, mein Herr! Zch komme von dort.
Zch lachte nicht mehr vier Zahre lang.
Herrgott, heut' lache ich mich noch k r a n k.
Zch rate den Herren, mal hinzugeh'n
Und das „verlor'ne Terrain" zu seh'n.
Sine Wüste, zertrommelt, öde und leer.
Kein Haus rings, kein Stein auf dem andern mehr.
Dem grausigen Wintersturm preisgegeben.
Kein Dach, zu bergen das nackte Leben.
Die Sngländer fluchten, als ste's bezogen —
Das hat unser „Vückzuggenie" erwogen.
Zch rate den Herren: Vespekt vor dem Ästen!
Die Augen auf und das Maul gehalten!
Sin Adler pflegt mehr als ein Maulwurf zu seh'n
Ade, ihr Herren! Auf Wiedersehn!"
T. :ncfn.
Ai ildc Beisteucr.
Sammlerin: „Bitt' schön, möch-
ten Sie nicht auch etwas für das neue
Säuglingsheim spenden?" — Haus-
herr (mit vielen Kindern): „Aber ge-
wiß, sehr gern! Wollen Sie die Zwil-
linge gleich mitnehmen?"
Aus dem Leben.
Wir sah'n schon so manchem mit Sorge
entgegen —
Und siehe, es wurde uns schließlich ;um
Segen.
Wir haben uns schon auf so manches
gefreut —
Und siehe, es wurde uns schließlich ;um
Teiü. ©. s. w.
Dichterschicksal.
Kein Mensch hat sich um ihn gekümmert,
So daß man ihn verkommen ließ.
Dann setzt' man ihm voll Reu' ein
Denkmal —
Jetzt kümmert sich kein Mensch um dies.
G. e. W.
Leider.
Kur; ist das Glück, das Unglück dauert.
Das ist nun so des Schicksals Tücke.
Denn schlimm, mein Freund, sind immer
„Zeiten";
Doch selig sind nur „Augenblicke".
©. «. W.
„Werden Sie den Posten denn auch ausfüllen können? Mein Mann ist eilt großer
Feinschmecker." — „O, da können gnädige Frau ganz beruhigt sein — ich Hab' noch
jedem Herrn gefallen."
lßfi
onzert im Kaffee. Kein Mätzchen leer.
Fröhliche Menschen rings umher.
Maudern, decken, girrendes Lachen,
Micke, die heimliche Glut entfachen.
Fluten von Licht. Zigeunerweisen.
Seidenrauschen - Zuwelengleißen.
Singende Geigen. „Konzert von Grieg".
Und draußen ist Krieg.
Sin junger Soldat staunt in all' die Pracht
Und weiß nicht, ob er träumt oder wacht.
Da trifft ein Wort sein lauschendes Ohr.
Da horcht er auf — da fährt er empor.
„Za, ja! Sie gingen schon wieder zurück.
Verloren das ganze eroberte Stück.
Zch sag' es ja immer, wir siegen nie.
Der Hindenburg? 'S reinste Vückzuggenie!"
Da reißt ihm ein Lachen das Wort vom Mund,
Ein Lachen aus tiefstem Herzensgrund.
Der junge Soldat fällt dem Narren in'S Wort:
„Verzeihung, mein Herr! Zch komme von dort.
Zch lachte nicht mehr vier Zahre lang.
Herrgott, heut' lache ich mich noch k r a n k.
Zch rate den Herren, mal hinzugeh'n
Und das „verlor'ne Terrain" zu seh'n.
Sine Wüste, zertrommelt, öde und leer.
Kein Haus rings, kein Stein auf dem andern mehr.
Dem grausigen Wintersturm preisgegeben.
Kein Dach, zu bergen das nackte Leben.
Die Sngländer fluchten, als ste's bezogen —
Das hat unser „Vückzuggenie" erwogen.
Zch rate den Herren: Vespekt vor dem Ästen!
Die Augen auf und das Maul gehalten!
Sin Adler pflegt mehr als ein Maulwurf zu seh'n
Ade, ihr Herren! Auf Wiedersehn!"
T. :ncfn.
Ai ildc Beisteucr.
Sammlerin: „Bitt' schön, möch-
ten Sie nicht auch etwas für das neue
Säuglingsheim spenden?" — Haus-
herr (mit vielen Kindern): „Aber ge-
wiß, sehr gern! Wollen Sie die Zwil-
linge gleich mitnehmen?"
Aus dem Leben.
Wir sah'n schon so manchem mit Sorge
entgegen —
Und siehe, es wurde uns schließlich ;um
Segen.
Wir haben uns schon auf so manches
gefreut —
Und siehe, es wurde uns schließlich ;um
Teiü. ©. s. w.
Dichterschicksal.
Kein Mensch hat sich um ihn gekümmert,
So daß man ihn verkommen ließ.
Dann setzt' man ihm voll Reu' ein
Denkmal —
Jetzt kümmert sich kein Mensch um dies.
G. e. W.
Leider.
Kur; ist das Glück, das Unglück dauert.
Das ist nun so des Schicksals Tücke.
Denn schlimm, mein Freund, sind immer
„Zeiten";
Doch selig sind nur „Augenblicke".
©. «. W.
„Werden Sie den Posten denn auch ausfüllen können? Mein Mann ist eilt großer
Feinschmecker." — „O, da können gnädige Frau ganz beruhigt sein — ich Hab' noch
jedem Herrn gefallen."
lßfi
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mißverstanden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 149.1918, Nr. 3822, S. 166
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg