Splitter.
Mein Geld ist etwas, von dem alle leeren
Taschen voll sind. L. <k. s-.
Kenn du noch einen Onkel hast
Und der hat gute Weine,
So mach' dich nur darauf gefaßt,
Daß er sie trinkt alleine I Th. «.
Ser beste Dank, mit dem man wahre Güte
vergelten kann, ist, daß mau sie nicht mißbraucht.
Kenn ein edler Mensch glücklich ist, fühlt er
sich der ganzen Welt gegenüber als Schuldner.
Manche Frauen lachen so oft, weil ihnen
nichts anderes einfällt. L. n.
Ser Geiz ist wie ein Bettelschild,
Das Blößen nur umringt
Und — desto mehr der Geldsack schwillt —
In tiefere Armut sinkt. w. H.
Mancher hat ein prächtiges Leben, weil er
vor jedem in Ehrfurcht erstirbt. 3. <5».
Sen Grund von manchem Streite
Erklär' ich dir geschwind:
Wir wollen meist die Leute
Ganz anders, als sie sind.
M. «.
Nach dem ersten Akt. „Das Stück fällt durch, Herr Direktor!" - Km meisten drücken uns jetzt die Schuhe,
„Woraus wollen Sie denn das schließen, Herr Spielleiter?" — „Ol Im t,ie wir nicht auftreiben können!
Publikum gähnelt's bereits!" <j. n>.
Am Standesamt.
Ältliche Braut: „Sieh' nur, wie zärtlich der andere Bräutigam dort mit seiner Braut tut, die neben Dir sitzt — und
Du sitzt da wie ein Stock!" — Bräutigam: „Ich kann doch nicht mit der Braut eines andern schöntun!"
Drr Löllnrr.
m Mitternacht klopfte ein Keiler an'ü Tor.
Schlaftrunken trat die Scharwachr oor.
Da beugte der Klriche sich über das Koh
And sprach: „Mo säumt hier mein Weggenoh,
Der mit mir in's Morgenrot reiten fall?
Kuft die Kürzer I Ich fordere meinen Loli."
Sie kamen fröstelnd im Mchtgewand —
Dir Mütter, das weinende Kind an der thand,
Die Mägdlein, den Liebrstraum auf den Wangen,
Die Männer, uon Mänrn und Sorgen umfangen.
„Ich bin" — sprach jener — „der Lüllnrr Tod.
Lum Kitt in'o dämmernde Morgenrot
Verlange ich einen heraus uon Luch!"
Da jammerten alle weh und bleich
And verriegelten angstvoll das Tor im chauf.
Das aber fprang wieder von frlbrr auf.
Jetzt haben str sich auf's Kitten verlegt.
„Ich kann noch nicht!" schrie'» sie, von Furcht bewegt.
„Ich muh noch für Weib und Kinder sorgen!"
„Ich Hab' eine wichtige Sitzung morgen!"
„Ich weih mein Keftes noch nicht getan!"
„Ich fang' erst richtig ;u leben an!"
„Ich bin noch so jung und möcht' frei'n und werben!"
„Ich bin zwar schon alt und möcht' doch noch nicht sterben!"
So schrie es und rief es von allen Seiten.
Da tät einer mitten durch sie fchreiten.
Der sprach, vom Hellen Mondlicht umflosfru:
„Ich habe des Lebens Schönstes genossen.
Sach Tages Arbeit und rüstigem Walten
thab' ich abends Kuh' bei den Meinen gehalten,
Mit Freunden rin frohes Glas Wein geleert.
Den hast bekämpft und dem Arid gewehrt,
Wo mir's gegeben, Gutes vollbracht
And die Torheit der Menschen versteh'» und verlacht.
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Mein Geld ist etwas, von dem alle leeren
Taschen voll sind. L. <k. s-.
Kenn du noch einen Onkel hast
Und der hat gute Weine,
So mach' dich nur darauf gefaßt,
Daß er sie trinkt alleine I Th. «.
Ser beste Dank, mit dem man wahre Güte
vergelten kann, ist, daß mau sie nicht mißbraucht.
Kenn ein edler Mensch glücklich ist, fühlt er
sich der ganzen Welt gegenüber als Schuldner.
Manche Frauen lachen so oft, weil ihnen
nichts anderes einfällt. L. n.
Ser Geiz ist wie ein Bettelschild,
Das Blößen nur umringt
Und — desto mehr der Geldsack schwillt —
In tiefere Armut sinkt. w. H.
Mancher hat ein prächtiges Leben, weil er
vor jedem in Ehrfurcht erstirbt. 3. <5».
Sen Grund von manchem Streite
Erklär' ich dir geschwind:
Wir wollen meist die Leute
Ganz anders, als sie sind.
M. «.
Nach dem ersten Akt. „Das Stück fällt durch, Herr Direktor!" - Km meisten drücken uns jetzt die Schuhe,
„Woraus wollen Sie denn das schließen, Herr Spielleiter?" — „Ol Im t,ie wir nicht auftreiben können!
Publikum gähnelt's bereits!" <j. n>.
Am Standesamt.
Ältliche Braut: „Sieh' nur, wie zärtlich der andere Bräutigam dort mit seiner Braut tut, die neben Dir sitzt — und
Du sitzt da wie ein Stock!" — Bräutigam: „Ich kann doch nicht mit der Braut eines andern schöntun!"
Drr Löllnrr.
m Mitternacht klopfte ein Keiler an'ü Tor.
Schlaftrunken trat die Scharwachr oor.
Da beugte der Klriche sich über das Koh
And sprach: „Mo säumt hier mein Weggenoh,
Der mit mir in's Morgenrot reiten fall?
Kuft die Kürzer I Ich fordere meinen Loli."
Sie kamen fröstelnd im Mchtgewand —
Dir Mütter, das weinende Kind an der thand,
Die Mägdlein, den Liebrstraum auf den Wangen,
Die Männer, uon Mänrn und Sorgen umfangen.
„Ich bin" — sprach jener — „der Lüllnrr Tod.
Lum Kitt in'o dämmernde Morgenrot
Verlange ich einen heraus uon Luch!"
Da jammerten alle weh und bleich
And verriegelten angstvoll das Tor im chauf.
Das aber fprang wieder von frlbrr auf.
Jetzt haben str sich auf's Kitten verlegt.
„Ich kann noch nicht!" schrie'» sie, von Furcht bewegt.
„Ich muh noch für Weib und Kinder sorgen!"
„Ich Hab' eine wichtige Sitzung morgen!"
„Ich weih mein Keftes noch nicht getan!"
„Ich fang' erst richtig ;u leben an!"
„Ich bin noch so jung und möcht' frei'n und werben!"
„Ich bin zwar schon alt und möcht' doch noch nicht sterben!"
So schrie es und rief es von allen Seiten.
Da tät einer mitten durch sie fchreiten.
Der sprach, vom Hellen Mondlicht umflosfru:
„Ich habe des Lebens Schönstes genossen.
Sach Tages Arbeit und rüstigem Walten
thab' ich abends Kuh' bei den Meinen gehalten,
Mit Freunden rin frohes Glas Wein geleert.
Den hast bekämpft und dem Arid gewehrt,
Wo mir's gegeben, Gutes vollbracht
And die Torheit der Menschen versteh'» und verlacht.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Nach dem ersten Akt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 149.1918, Nr. 3825, S. 188
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg