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Weihnacht.


ra Himmels rtolörnr Türen offnen sich.

£in Strahl erhellt die tranerstille Lrbe
And eine Stimme, mild und ernst zugleich,

Spricht über Meer und Lande: „Friede fei
Den Menschen, dir da guten Millens find'"
hm Schlaf uernimmt's der Träumer gläubig lächelnd.
Dem Wachenden ergrrift's das tiefste Herz.

And, Tränen an den Wimpern, beten alle:

,,ha, iaht uns eines guten Willens fein!"

ha, lastt uns eines guten Willens fein!
ha, Iaht in dieser Ist acht, der Weihe voll,

Da jeder schenkt und gern Gefchrnkr nimmt,

Die Menschenliebe, jene reinste Gabe,

Die je rin Gott den hrüifche» verlieh,
hn unfern Herzen feste Wurzeln schlagen,

Das; uns kein Sturm dies goldene Samenkorn
Mehr aus dem wohlbrreitru Loden führe,

Das? einem neuen Frühling es emporkeimt
And mächtig auffpriefzt, bis ein breiter Ißotun
Land, Volk und Lrde schirmend überschattet,

hn dem die Früchte einer fchäneren Zukunft
Der Menschheit froh und voll entgegenreifen!

ha, iaht uns eines guten Willens fein!

Sa klein ist keiner, keine Hand fo fchmach,

Dafz sie nicht einem andern Liebes täte.

Lei jedem Schritt, in jedem raschen Wart

Läszt Arges sich und Littrres verbreiten

And läfzt sich auch — wenn warm dein Herz dir schlägt —

Istach leichter Gutes, Frohes, Schönes wirken.

Bau hunderttausend kleinsten Lüeisteiueu,

Gebaren aus der Seele tiefstem Schacht,

Laut leuchtend sich ein ewiger Tempel auf,

An dessen Säulentor die Liebe steht

And allen ihre Schöpferhänüe reicht

And allen ruft: „Seid neidlos mein und glücklich!"

Wenn diese Flacht in Millionen Herzen
Solche Lrkenntnis segnend niedertaut,

Dann ist sie eine Weihnacht, wie längst keiner
Der Stern der Weisen leuchtete... so fei's!

Wlilhrlui üjtrbrrt.

Her feilten Hut beim Gruße zu tief zieht,

' muß damit rechnen, ein Almosen hineingeworfen
zu bekommen. fi. ®.

Schwerer als die schwerste Pflicht drückt oft
das Gefühl, gar keine Pflichten zu haben. s. u.

Sie Lüge kann die Wahrheit wohl besiegen,
Doch nimmer ist zu Ende damit das Gericht.
Denn aufersteh'n kanti einst die Wahrheit,
Die Lüge aber n i ch t. Sp.

Um ihre Riesenkraft zu beweisen, stürzen
manche einen Felsen — auf sich herab. T. n.

Hu Gutes nur und laß dich nicht beirren!

Hör' auf die Worte nicht, die dich nmschwirren:
So Großes hat noch keiner je geleistet,

Daß, ihn zn tadeln, sich ein Dummkops nicht er-
dreistet. Sp.

Dichter unb Dilettant.

Hie schwer muß oft der Dichter ringen,

Den Stoff, den spröden, zu bezwingen!

Mau wird jedoch au seinen Werken
Von diesem schweren Kampf nichts merken.

Wie anders doch der Dilettant:

Leicht geht ihm alles von der Hand.

Doch merkt, wenn er sein Werk vollbracht,
Man auch, wie leicht er sich's gemacht.

». «. w.

>Aar oft ist es die Schadenfreude, die es
empörend nennt, was man dir zngesiigt hat.

-Glücklich, wer die Welt sieht, wie sie nicht
ist — noch glücklicher, wer sie nicht sieht, wie sie ist.

2».

Her keine Ansprüche stellt, für den existiert
die Welt nicht — der existiert aber auch nicht für
die Welt. -p.

Gnom e.

‘fftib singt die Nachtigall auch wunderbar —
Der Vorzug läßt doch kalt das Dromedar.
Doch imponiert das Trampeltier ihm sehr;
Denn dieses hat um einen Buckel mehr.

©. ffi. ui.

Amen Freund in der Not erproben, ist recht —
einen Freund in der Not nicht erproben, gescheit.

Lp.

D i ch t e r a m t — R i ch t e r a m t.

Heut' bildet eine Clique sich ein,

Es soll der wahre Dichter

Ein bloßer Sitten s ch i l d' r e r sein,

Jedoch kein Sittenrichter.

So lehren sie — ich aber mein'

Und halt' an dieser Meinung fest:

Der Dichter muß auch Richter sein,

Ter freispricht oder der verdammt

Und der sich dieses heil'ge Amt

Von keiner Mode rauben läßt. «. <j. w.

Sie Treue ist doch kein leerer Wahn —
wenn sie gut bezahlt wird. 3. p.

Sie schärfste Strafe erleidet, wer die
Gesetze der Natur umgeht. Lp.

'Großmut wird von den Menschen be-
wundernd — ansgebeutet. ®. n.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Funken"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hengeler, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1897
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Weltkrieg <1914-1918>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
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Fliegende Blätter, 149.1918, Nr. 3831, S. 234

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