DOI Heft:
Nr. 3844
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4166#0123
Märzstürme.
Ver deutschen Alpen wolkenträumerbild
Gleicht unser deutsches Volk in allen Zügen.
Die Felsstirn stark, das Herz so tälermild
Und schlicht in seinem treuen Selbstgenügen.
Ein ernstes Antlitz, wenn der Sturmwind braust.
Und frohe Hänge in der Sommersonne.
Von schweren Mühen wetterhart die Faust
Und weich den Mund Ln stiller Feierwonne.
Jetzt stöhnt der Märzsturm brüllend durch den Alp.
Die Schlünde krachen und die Lahnen tosen.
Der Himmel hängt im Nebeldüster falb
Von unheilvollen, söhngeborenen Losen.
Den tausendjährigen Grat bricht jähe Wut.
Die Hüttendächer wirft es in die wände.
Der Bergquell schwoll zur ungeheuren Flut
Und allzermalmend schäumt er ins Gelände.
Da läutet hell die Glocke über'm Dal.
Der Nachbar steht zum Nachbar bleichentschlossen.
Der Hüter treibt zur Höh' der Herde Zahl.
Eng scharen sich um sie des Dorfs Genossen.
Es ruht kein Arm, wo es zu retten gibt.
Im Riesenansturm ringt das Volk der Zwerge.
Je mehr sie zürnen, desto heißer liebt
Der Felsensohn die Heimat seiner Berge.
Steh fest, mein Deutschland! Steh und stürze nicht!
Entwurzeln läßt sich morsch allein der Schwache.
Am Stärksten trifft den Mann die schwerste Pflicht.
Er fürchtet nicht der Urgewalten Rache.
Denn tief im schlimmsten Weltenschicksal ruht
Gerechtigkeit für den, der Recht empfindet.
Und in der Stürme hochgepeitschter Flut
Ragt auch ein Hort, wo Halt sein Fuß noch findet.
Märzsturm um uns. Vor uns des Frühlings Dag.
wir wollen ihn, wir werden ihn erleben.
Rein Stoß, kein Braus, kein Johlen und kein Schlag
Soll lähmen unser kraftvoll Vorwärtsstreben.
Nicht um die Drümmer rückwärts öden Schmerz!
Verliert den Atem nicht im Stürinewüten!
Die Axt zur Hand! Mut und Vertrau'» ins Herz!
Für Deutschland auch hat noch der Frühling Blüten.
Wilhelm Herbert.
Mißtrauischer als die Betrogenen sind meist die
Betrüger.
Kenn es oft heißt: „So kann es nicht mehr
weitergehen!" dann wird cs gewöhnlich noch schlechter.
rs Langeweile ist, das erführt der Weise erst
in fctssechdljr Gesellschaft.
Ko mancher brillante Splitter, der uns am Abend
in angeregter Stimmung einfällt, erweist sich am an-
deren Morgen als wertloser Glasscherben.
Kenn jeder tut, was er ivill, dann geschieht
meist, was alle nicht wollen.
■<|hu' mancher hat schon eine schöne Zukunft für
eine schöne Zukünftige geopfert. w. er. w.
Aie ewige Erinnerung an ein verscherztes Glück
ist dessen stärkste Rache.
Ms ist leicht, einen Streit anfangen, den zwei
Advokaten nicht beenden können.
Mine F-rendc int Unglück ist ein Trost, ein Leid
int Glücke eine Mahnung des Schicksals.
Ms ist immer klug, diejenigen zu beruhigen, die
uns beunruhigen können.
Ms gibt keine vollkommene Befriedigung das
ist das Unglück der Menschheit und das Glück der
Neider.
Manche Torheit bereuen wir später dann, Ivenn
wir sic nicht gemacht haben.
seinen Menschen brauchen, macht stark, aber auch Koran man erkennt, daß ejner seiner Zeit voraus ist?
eins a m. «p. Wenn er Fragen beantwortet, die noch niemand zu stellen wagte.
s.«. p.
Der Nnterschie d.
Der Herr Pastor, ein starker Rancher, erhält den Besuch eines Reisende empfahl sich und i» vierzehn Tagen standen die fünshnndert,
Zigarrenreisenden, der um die Erlaubnis ersucht, eine Zigarre zur die per Nachnahme gekommen, in des Pastors Studierzimmer.
Probe anbieten und sich selbst eine anbrennen zu dürfen. Es ge- Mit großem Behagen zündete er sich die erste Zigarre in
schieht. Wie die Frau Pastor einen kleinen Labetrnnk bringt, macht Gegenwart seiner Gattin an. Doch diese rümpfte bald die Nase
sie die Bemerkung: „Nun, lieber Adam, die riechen aber schon bc- und sagte: „Lieber Adam, die riecht aber bedeutend anders als die,
deutend anders als die, die Du gewöhnlich rauchst!" die Dn damals geprobt hast!"
„Und haben doch denselben Preis!" setzt der Reisende hinzu, „Stimmt, liebes Kind!" scnszte der Pastor milde. „Es scheint,
der sein erstes Geschäft mit dem Pastor lächelnd so kräftig unter- er hat mir auch andere geschickt als die damalige!" Sprach's
stützt sieht. — Man kam also ans fünshnndert Stück überein. Der und rauchte gottergeben seine fünfhundert StinkndoreS.
(El|. iWIlÜtr.
Ver deutschen Alpen wolkenträumerbild
Gleicht unser deutsches Volk in allen Zügen.
Die Felsstirn stark, das Herz so tälermild
Und schlicht in seinem treuen Selbstgenügen.
Ein ernstes Antlitz, wenn der Sturmwind braust.
Und frohe Hänge in der Sommersonne.
Von schweren Mühen wetterhart die Faust
Und weich den Mund Ln stiller Feierwonne.
Jetzt stöhnt der Märzsturm brüllend durch den Alp.
Die Schlünde krachen und die Lahnen tosen.
Der Himmel hängt im Nebeldüster falb
Von unheilvollen, söhngeborenen Losen.
Den tausendjährigen Grat bricht jähe Wut.
Die Hüttendächer wirft es in die wände.
Der Bergquell schwoll zur ungeheuren Flut
Und allzermalmend schäumt er ins Gelände.
Da läutet hell die Glocke über'm Dal.
Der Nachbar steht zum Nachbar bleichentschlossen.
Der Hüter treibt zur Höh' der Herde Zahl.
Eng scharen sich um sie des Dorfs Genossen.
Es ruht kein Arm, wo es zu retten gibt.
Im Riesenansturm ringt das Volk der Zwerge.
Je mehr sie zürnen, desto heißer liebt
Der Felsensohn die Heimat seiner Berge.
Steh fest, mein Deutschland! Steh und stürze nicht!
Entwurzeln läßt sich morsch allein der Schwache.
Am Stärksten trifft den Mann die schwerste Pflicht.
Er fürchtet nicht der Urgewalten Rache.
Denn tief im schlimmsten Weltenschicksal ruht
Gerechtigkeit für den, der Recht empfindet.
Und in der Stürme hochgepeitschter Flut
Ragt auch ein Hort, wo Halt sein Fuß noch findet.
Märzsturm um uns. Vor uns des Frühlings Dag.
wir wollen ihn, wir werden ihn erleben.
Rein Stoß, kein Braus, kein Johlen und kein Schlag
Soll lähmen unser kraftvoll Vorwärtsstreben.
Nicht um die Drümmer rückwärts öden Schmerz!
Verliert den Atem nicht im Stürinewüten!
Die Axt zur Hand! Mut und Vertrau'» ins Herz!
Für Deutschland auch hat noch der Frühling Blüten.
Wilhelm Herbert.
Mißtrauischer als die Betrogenen sind meist die
Betrüger.
Kenn es oft heißt: „So kann es nicht mehr
weitergehen!" dann wird cs gewöhnlich noch schlechter.
rs Langeweile ist, das erführt der Weise erst
in fctssechdljr Gesellschaft.
Ko mancher brillante Splitter, der uns am Abend
in angeregter Stimmung einfällt, erweist sich am an-
deren Morgen als wertloser Glasscherben.
Kenn jeder tut, was er ivill, dann geschieht
meist, was alle nicht wollen.
■<|hu' mancher hat schon eine schöne Zukunft für
eine schöne Zukünftige geopfert. w. er. w.
Aie ewige Erinnerung an ein verscherztes Glück
ist dessen stärkste Rache.
Ms ist leicht, einen Streit anfangen, den zwei
Advokaten nicht beenden können.
Mine F-rendc int Unglück ist ein Trost, ein Leid
int Glücke eine Mahnung des Schicksals.
Ms ist immer klug, diejenigen zu beruhigen, die
uns beunruhigen können.
Ms gibt keine vollkommene Befriedigung das
ist das Unglück der Menschheit und das Glück der
Neider.
Manche Torheit bereuen wir später dann, Ivenn
wir sic nicht gemacht haben.
seinen Menschen brauchen, macht stark, aber auch Koran man erkennt, daß ejner seiner Zeit voraus ist?
eins a m. «p. Wenn er Fragen beantwortet, die noch niemand zu stellen wagte.
s.«. p.
Der Nnterschie d.
Der Herr Pastor, ein starker Rancher, erhält den Besuch eines Reisende empfahl sich und i» vierzehn Tagen standen die fünshnndert,
Zigarrenreisenden, der um die Erlaubnis ersucht, eine Zigarre zur die per Nachnahme gekommen, in des Pastors Studierzimmer.
Probe anbieten und sich selbst eine anbrennen zu dürfen. Es ge- Mit großem Behagen zündete er sich die erste Zigarre in
schieht. Wie die Frau Pastor einen kleinen Labetrnnk bringt, macht Gegenwart seiner Gattin an. Doch diese rümpfte bald die Nase
sie die Bemerkung: „Nun, lieber Adam, die riechen aber schon bc- und sagte: „Lieber Adam, die riecht aber bedeutend anders als die,
deutend anders als die, die Du gewöhnlich rauchst!" die Dn damals geprobt hast!"
„Und haben doch denselben Preis!" setzt der Reisende hinzu, „Stimmt, liebes Kind!" scnszte der Pastor milde. „Es scheint,
der sein erstes Geschäft mit dem Pastor lächelnd so kräftig unter- er hat mir auch andere geschickt als die damalige!" Sprach's
stützt sieht. — Man kam also ans fünshnndert Stück überein. Der und rauchte gottergeben seine fünfhundert StinkndoreS.
(El|. iWIlÜtr.