's V achl.
<jUCas is des für a Dachl?
6s bat koan’ fett'n Stand.
lUann’s regn't als wiar a Lacht,
Cauft’s lullt' umanand.
1’ bi’ koa’ Rausbelitsa.
fl Dachl bab’ i’ do’ —
Und kimmt a Reg’nlpriba —
lUo is mei’ Dachl? UJo?
Des fahrt leicht ohne meina
Dabi’ im Crambabnwag’n.
Ufer is jab’ [o a ffeina
Und ko’ des Dachl fag'n ?!
Hermann Sranz.
Nimngenehm. „Warum weinst Du denn, Kleiner?" — „Meinen Onkel soll ich bon der Bahn abholeir — und seist
weiß ich nicht mehr: Hat er einen weichen Hat und einen steifen Hals oder einen steifen Hut und einen weichen Hals. ..."
Die perle des Lebens.
in schmetternder Posaunenton stieß wie eine Silbersäule in
die Lust und gab den überall aufgestellten Musikern das
Zeichen zu dem Beginn eines ungeheuren Festmarsches.
Goldbehelmte Reiter mit purpurnen Büschen und vergoldeten
Harnischen sprengten im Galopp durch die breite, zum Palast
führende Straße. Purpurne Tücher waren von Haus zu Haus
über die Straße gespannt und dämpften die Strahlen der süd-
ländischen Sonne. Mädchen in zierlichen und leichten Gewändern
streuten Blunren und sprengten Duftwasser aus.
In rasender Fahrt brauste der Festzug heran. Die berittene
Leibwache voraus, gefolgt von einem zweiräderigen Magen, dessen
Insassen der Kaiser und sein Magenlenker waren, Hinter ihnen
dehnte sich der gewaltige Troß des Hofstaates. Umbrandet von
den Tönen der Musik und dem Jubel der hunderltausendköpsige»
Menge hielt der Magen vor dem Palast. Leicht und sicher sprang
der junge Kaiser heraus und stieg die Stufen hinauf, freundlich
nach allen Seiten grüßend. So hatte die Menge Gelegenheit,
seinen schönen, schlanken und kraftvollen Muchs, sein lockiges
blondes Haar und seine scharfen, freundlichen Blauaugen zu be-
wundern. Auf der obersten Stufe wandte er sich mit der Anmut
einer freien und schönen Menschlichkeit winkend noch einmal um
uyd schritt dann durch die Reihen der tief sich verneigenden in das
Innere . . .
Nun waren die Mögen des Festes verrauscht. Der Kaiser lag
in seinem Gemach auf schwellenden Kissen von gelber Seide. Zwei
Sklavinnen fächelten ihm Kühlung zu, während eine dritte auf
einer Harfe leise Akkorde griff uitd eine schwebende Weife sang.
Tin Sklave trat ein und meldete den Reichsverweser. Der
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<jUCas is des für a Dachl?
6s bat koan’ fett'n Stand.
lUann’s regn't als wiar a Lacht,
Cauft’s lullt' umanand.
1’ bi’ koa’ Rausbelitsa.
fl Dachl bab’ i’ do’ —
Und kimmt a Reg’nlpriba —
lUo is mei’ Dachl? UJo?
Des fahrt leicht ohne meina
Dabi’ im Crambabnwag’n.
Ufer is jab’ [o a ffeina
Und ko’ des Dachl fag'n ?!
Hermann Sranz.
Nimngenehm. „Warum weinst Du denn, Kleiner?" — „Meinen Onkel soll ich bon der Bahn abholeir — und seist
weiß ich nicht mehr: Hat er einen weichen Hat und einen steifen Hals oder einen steifen Hut und einen weichen Hals. ..."
Die perle des Lebens.
in schmetternder Posaunenton stieß wie eine Silbersäule in
die Lust und gab den überall aufgestellten Musikern das
Zeichen zu dem Beginn eines ungeheuren Festmarsches.
Goldbehelmte Reiter mit purpurnen Büschen und vergoldeten
Harnischen sprengten im Galopp durch die breite, zum Palast
führende Straße. Purpurne Tücher waren von Haus zu Haus
über die Straße gespannt und dämpften die Strahlen der süd-
ländischen Sonne. Mädchen in zierlichen und leichten Gewändern
streuten Blunren und sprengten Duftwasser aus.
In rasender Fahrt brauste der Festzug heran. Die berittene
Leibwache voraus, gefolgt von einem zweiräderigen Magen, dessen
Insassen der Kaiser und sein Magenlenker waren, Hinter ihnen
dehnte sich der gewaltige Troß des Hofstaates. Umbrandet von
den Tönen der Musik und dem Jubel der hunderltausendköpsige»
Menge hielt der Magen vor dem Palast. Leicht und sicher sprang
der junge Kaiser heraus und stieg die Stufen hinauf, freundlich
nach allen Seiten grüßend. So hatte die Menge Gelegenheit,
seinen schönen, schlanken und kraftvollen Muchs, sein lockiges
blondes Haar und seine scharfen, freundlichen Blauaugen zu be-
wundern. Auf der obersten Stufe wandte er sich mit der Anmut
einer freien und schönen Menschlichkeit winkend noch einmal um
uyd schritt dann durch die Reihen der tief sich verneigenden in das
Innere . . .
Nun waren die Mögen des Festes verrauscht. Der Kaiser lag
in seinem Gemach auf schwellenden Kissen von gelber Seide. Zwei
Sklavinnen fächelten ihm Kühlung zu, während eine dritte auf
einer Harfe leise Akkorde griff uitd eine schwebende Weife sang.
Tin Sklave trat ein und meldete den Reichsverweser. Der
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unangenehm"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 152.1920, Nr. 3885, S. 18
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg