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der

er schö' stad zu dein Platzcrl 'naus,
wo st' in der Nacht der Teust
g'fangt hat. Gar nix B'sonders
kann er aber finden außer der kreis-
runden apern Stell' und er studiert
und studiert, was da bloß g'wesen
sein könnt'.

Lang fallt cahm nix ein. Auf
amal tut er an Juchzer und lauft
schnurstracks zu der Liesl ihr'm
Data und sagt, er sollt' eahni 's
Dirnderl zum Weib geb'n.

- „so an gottlosen Menschen und

„Ja freili" — moant
Rumstreicher, der nix wie fluacht, gib' i' mei' Dirnderl net. Der
Pfarrer kann Di' aa' net leiden und überhaupt, i' mag net und Du
kannst Di' zum Teufi scheerenl"

Aaam hat er's g'sagt, kriagt er mit oanial
daß er gar nimmer steh'n kann und
cahm der Toni mit grimniigem La-
chen zun, lsinsitzen helfen muß.

„Der Teufi halt Ulort." denkt er st'
und geht glei' zum Pfarrer 'nüber.

„kjochwürden" —fragt der Toni
— „täten S' dem helfen und a
guat's Wort für cahm ei'legen, der
zu Ehren Gottes und für die ganze
G'meind' was leisten tat?"

„freili'" — sagt der Pfarrer —

,,i' weiß zwar net, was dös sei' sollt'.

Aber wenn D u dös tuast, foll's an
meiner lsilf' und Fürsprach' net
fehlen I"

Die nächsten Tag' hat ma' den

Toni überhaupt nimmer g'seh'n. Aber wer bei der Nacht auf'paßt
hält', der könnt's g'hört Ham, wie er und no' a paar Burschen
g'schaufelt und 'tragen und g'schwitzt Ham, daß 's nimmer schö'
g'wesen is.

Am Samstag auf Feierabend is der Toni in, Sonntagsstaat

zum Pfarrer kem-
ma, draht 's lfüatl
a weil in derbjand
rum und fangt na'
an: „kjochwürdenl
Jetzt Ham nia' s'
drob'n. Bald Sie s'
anschaug'n wollen,
es san wirklich die
alten."

„was red'st
D' denn für a
dunnn's Zeug da-
her?" sagt der Pfarrer, „was hast D' denn jetzt drob'n?"

„® mei'" — lacht der Toni — „die alten Airchenglock en
halt, die g'stohlen und vergraben worden san, wie s' zum Lin-

Reißen im Fuß, schmelzen kemma waar'n

die Hab' i' halt g'funden und jetzt Ham
nia' s' wieder 'naufg'hängt."

Dem allen Pfarrer kommen die
Tränen in die Augen. Lr schüttelt
dem Toni beide bjänd'. „Bist a
braver Aerl I Dein' Schmerzen kenn'
i' ja aa' scho' lang l Geh halt mit l
J'werd' beim Lieserl sei'ni Data a
Wort einleg'n, daß D's Dirndl
kriagstl"

Lang hat der Pfarrer mit'ni
Bauern g'redt. Nach« hanr s' 'n
Toni 'reing'holt. 's Lieserl war aa'
da. Der Data hat — no' a iven'g
grandi — dazu g'nickt — und nacha
Ham sie si' halt g'habt.

Am andern Tag, seit zwei Jahr'
zum erstenmal wieder &etm feierlichen Glockenklang is ’s Paar! voiz
der Aanzel 'runter verkünd't word'n und die ganze G'meind' hat
an Toni ehrlich Glück g'wunschen, weil er die alten Glocken wieder
g'funden hat und a so a saubers Dirnderl zum Weib kriagt.

... wia aber der Toni auf den Platz von die vergrabenen

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"S' g'weihte Platzl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 152.1920, Nr. 3886, S. 28

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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