..Mathematisch berechnet, kann sich jeder Mensch sur oen 'mmny«.-
Weltalls halten." „Ganz recht, Herr Professor - aber bitte, sagen Sie meiner
^ran nichts davon!"
Schüttelreime.
Wei uns ist nun Fräul'n Emma Chef.
Die arbeit't auch nach Schema. F.
Ihr Mann ist jetzt - versteht sich — Rat
Und hält — wie * viele Rät' — sich stad.
Aie -sonderbar der Moses grinst I
Ich glaub', daß der was Großes münzt.
A.ic ist — dieweil im Feld der Kurt —
Inzwischen mit die Gelder surt.
Hermann Schott.
Hes Nachts schwärmt er von Blütentan.
Tagsüber färbt er Tüten blau. s.». o.
Hr bleibt zu lang im Federbett.
Deshalb ist so der.!
. filtern Dniy.
Ans Mutterschaf beim Dämmerlicht —
Da huscheln sich die Lämmer dicht.
kj. s.
Hs sind nicht lauter Lasterknaben,
Die manchmal sich an.!
w. .str.
Monzert ist in der Säulenhalle.
Doch 'ftatt zu singen, heulen s' alle.
2. 6. s.
Hunt Braten braucht man Niercnfett.
Ein Spiel ist nur zu.!
f c.-tu.
T r a n m w i r k u n g.
Die neue Freiheit.
«Na, man sicht Sie ja gar nirgends mehr, Frau Rat?" »3?
"un, mit wem soll ich gehen?" — „O, der Herr Gemahl ist doch
uicht etwa krank?" — „Nein, nein! Aber der Bräutigam nuscrer
Kochm ist verreist und, bis er wiederkommt, muß doch mein
Mann immer die Mina ausführen."
„Warum hat nur Ihr Kamerad, wenn er nach dem Mittagessen
sein Schläfchen hält, immer den Mund ganz weit offen? Das ist eine
sonderbare Angewohnheit." — „Ja, wissen S'! Seit der eine Anstel-
ung bei der P o st hat, träumt er alleweil, er wär' ein Briefkasten."
|ein Määel [agte: „Ich liebe so lehr
Die stunsl, das tbeater ist mein Begehr —
Dnd ich bitte Dich, führe mich mal in die Oper!
Aber nicht dort oben in solchen Kober,
Sondern unten auf einen noblen Platz —
Sonlt war ich am längsten Dein lieber Schab!“
Ich sprach: „mein Kind, Dein Wunsch ist ver-
ständlich.
®efn tät ich's. Doch ich bedaure unendlich.
Leute sind schlecht und es gibt ein Be-
rede —
^»d ich liege schon so mit ihnen in lehde —
^vd ich muH meiner Stellung mich anbe-
quemen —
Und ich must gewisse Rückfichten nehmen ..
Sie aber sagte: „Du bist kein Geldmann,
l^ein russischer ?ürst — sei wenigstens Weltmann,
Mein Sreundl Sei 5reigci(t! Sei Kavalier. . .
berr Griinicld ginge recht gern mit mir!“
Im ersten j§atzkrki>.
So labte sie mich bei der Jfmbition
Und dann kamen Cränen — man kennt das
schon —
Und ich hatte sie lieb und sie war so nett —
Kurz, abends saßen wir im Parkelt.
Im ersten Parkett, hübsch vorn, in der dritten
Reibe im hellsten Lichte inmitten
Des „besseren Publikums" ohne jewede
Deckung saß ich mit meiner Breie.
Ich sah zur Linken — da saß meine Lante.
Ich blickte zur Kechten — da sahen bekannte
Schandmäuler, die bösesten Zungen der Stadt.
Ich schielte über mein Schulterblatt
Dach hinten — da sah der Herr Superintendent
Und neben ihm, gilblich wie Pergament,
Seine?rau Gemahlin und neben ihr
Die Löchter des Hauses alle vier.
IDein IDädel lachte mit ihrer hellen
Stimme bei alle» lustigen Stellen.
Ich fand die Sache weniger heiter.
Ich hockte wie aut der Balgenleiter.
Aar das ein Bezischel und ein Beglotz! —
Da erwachte mein Lrotz
Und ich dachte: „Wieviel mehr wert als ihr
Ist dies liebe IDädelchen neben mir —
Selbstloser, offener, fleißiger, gütiger.
Warmblütiger, tapfrer und edelmütiger —
Uiel besser als ihr, die ihr euch brüstet
Und sie beäugeil, sittlich entrüstet.
Sie kennt meine Lräume. Sie teilt meine
Sorgen —
Und hätte sie Geld, sie würde mir's borgen.
Nichts falsches, nichts Kleinliches ist an ihr.
Wollt' ich's, sie stete nach Polen mit mir —
Und kurz, trotz ?u»erneid, Spott und haß:
Sie ist mein Schatz und ich pfeif' euch was!“ ...
Am nächsten Abend, vergnügt und honett.
Sahen wir wieder im erste» Parkett.
Reinl>ard Uolkcr.
4*
Weltalls halten." „Ganz recht, Herr Professor - aber bitte, sagen Sie meiner
^ran nichts davon!"
Schüttelreime.
Wei uns ist nun Fräul'n Emma Chef.
Die arbeit't auch nach Schema. F.
Ihr Mann ist jetzt - versteht sich — Rat
Und hält — wie * viele Rät' — sich stad.
Aie -sonderbar der Moses grinst I
Ich glaub', daß der was Großes münzt.
A.ic ist — dieweil im Feld der Kurt —
Inzwischen mit die Gelder surt.
Hermann Schott.
Hes Nachts schwärmt er von Blütentan.
Tagsüber färbt er Tüten blau. s.». o.
Hr bleibt zu lang im Federbett.
Deshalb ist so der.!
. filtern Dniy.
Ans Mutterschaf beim Dämmerlicht —
Da huscheln sich die Lämmer dicht.
kj. s.
Hs sind nicht lauter Lasterknaben,
Die manchmal sich an.!
w. .str.
Monzert ist in der Säulenhalle.
Doch 'ftatt zu singen, heulen s' alle.
2. 6. s.
Hunt Braten braucht man Niercnfett.
Ein Spiel ist nur zu.!
f c.-tu.
T r a n m w i r k u n g.
Die neue Freiheit.
«Na, man sicht Sie ja gar nirgends mehr, Frau Rat?" »3?
"un, mit wem soll ich gehen?" — „O, der Herr Gemahl ist doch
uicht etwa krank?" — „Nein, nein! Aber der Bräutigam nuscrer
Kochm ist verreist und, bis er wiederkommt, muß doch mein
Mann immer die Mina ausführen."
„Warum hat nur Ihr Kamerad, wenn er nach dem Mittagessen
sein Schläfchen hält, immer den Mund ganz weit offen? Das ist eine
sonderbare Angewohnheit." — „Ja, wissen S'! Seit der eine Anstel-
ung bei der P o st hat, träumt er alleweil, er wär' ein Briefkasten."
|ein Määel [agte: „Ich liebe so lehr
Die stunsl, das tbeater ist mein Begehr —
Dnd ich bitte Dich, führe mich mal in die Oper!
Aber nicht dort oben in solchen Kober,
Sondern unten auf einen noblen Platz —
Sonlt war ich am längsten Dein lieber Schab!“
Ich sprach: „mein Kind, Dein Wunsch ist ver-
ständlich.
®efn tät ich's. Doch ich bedaure unendlich.
Leute sind schlecht und es gibt ein Be-
rede —
^»d ich liege schon so mit ihnen in lehde —
^vd ich muH meiner Stellung mich anbe-
quemen —
Und ich must gewisse Rückfichten nehmen ..
Sie aber sagte: „Du bist kein Geldmann,
l^ein russischer ?ürst — sei wenigstens Weltmann,
Mein Sreundl Sei 5reigci(t! Sei Kavalier. . .
berr Griinicld ginge recht gern mit mir!“
Im ersten j§atzkrki>.
So labte sie mich bei der Jfmbition
Und dann kamen Cränen — man kennt das
schon —
Und ich hatte sie lieb und sie war so nett —
Kurz, abends saßen wir im Parkelt.
Im ersten Parkett, hübsch vorn, in der dritten
Reibe im hellsten Lichte inmitten
Des „besseren Publikums" ohne jewede
Deckung saß ich mit meiner Breie.
Ich sah zur Linken — da saß meine Lante.
Ich blickte zur Kechten — da sahen bekannte
Schandmäuler, die bösesten Zungen der Stadt.
Ich schielte über mein Schulterblatt
Dach hinten — da sah der Herr Superintendent
Und neben ihm, gilblich wie Pergament,
Seine?rau Gemahlin und neben ihr
Die Löchter des Hauses alle vier.
IDein IDädel lachte mit ihrer hellen
Stimme bei alle» lustigen Stellen.
Ich fand die Sache weniger heiter.
Ich hockte wie aut der Balgenleiter.
Aar das ein Bezischel und ein Beglotz! —
Da erwachte mein Lrotz
Und ich dachte: „Wieviel mehr wert als ihr
Ist dies liebe IDädelchen neben mir —
Selbstloser, offener, fleißiger, gütiger.
Warmblütiger, tapfrer und edelmütiger —
Uiel besser als ihr, die ihr euch brüstet
Und sie beäugeil, sittlich entrüstet.
Sie kennt meine Lräume. Sie teilt meine
Sorgen —
Und hätte sie Geld, sie würde mir's borgen.
Nichts falsches, nichts Kleinliches ist an ihr.
Wollt' ich's, sie stete nach Polen mit mir —
Und kurz, trotz ?u»erneid, Spott und haß:
Sie ist mein Schatz und ich pfeif' euch was!“ ...
Am nächsten Abend, vergnügt und honett.
Sahen wir wieder im erste» Parkett.
Reinl>ard Uolkcr.
4*
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vorsicht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1919
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 152.1920, Nr. 3887, S. 39
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg