Fliegende Blätter (152.1920 (Nr. 3884-3909))

Vom Ausguck schallt es drohend her:
„was ist, Ihr Herren, das Begehr?
Steht fest, sonst geb' ich Feuer!"

Im Stegreif strafft sich würdevoll
Der Reiter; seine Stimme scholl
Im Echo vom Gemäuer:

„Im dlamb des Äaisers Majestät
Graf Tilly vor der Pforte steht
Und sichert Gut und Leben.

So ford're auf ich dergestalt

Die Stadt, als contra Reichsgewalt

Sich stellt, sich zu ergeben.

Gunst habende Gewalt nit spart
Der Herr, umb böslich Widerpart
Mit Fleiß zu überwinden.

Drumb ohne Saum, auf Bruck und pfort'.
Dafern nit widernd Volk und L>rt
will fcharpfes Rriegsrecht finden."

„Wohl, edler Herr, zieht hin mit Glimpf!

Bei Schwert und Ehr' kann ohne Schimpf
Ich die Bastei nit lassen.

Vermeldet meine Devotion,
wir harren fürders der Aktion,

Viel Glück auf allen Gassen!"

Da neigte lächelnd, ohn' Verdruß,

Der Äapitän das Haupt zum Gruß
Und wandte seinen Zelter.

Raum schwanden sie im sichern Haag,

Da rollte ein Rartaunenschlag
Weithallen- durch die Felder.

Prof. Anron Hoffmann.

Einfälle.

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