^5 zuckt aus lieiterm Himmel oft
Gin Blits herab ganz unverhofft;
So lacht auch plötzlich manchesmal
Durchs Ulolkengrau ein Sonnenstrahl.
wia unsa Burgamoasta, da Emmerich Llaglbauer,
entstanden is.
^As mag a so a vierzig JaHrln Her sein, do Hot unsa perrgott amol an
außagewöhnli' guai'n Tag g'hobt; kreuzfidel und quitschvergnügt is er
zum Guckloch 'gangen und hat aus d' Welt aberg'schaut. „Teixl, Teixl", denkt
er sich, olles is recht und schön, bloß aner geht ma no’ ob da drunten. Schleunig
is er z'ruck in sei' Werkstatt, Hot seinen Lehrbuamengerln 'pfisfen und wia s' daher-
g'flog'n san, Hot er g'nioant: „Jatzt Buama paßts aufl peut' moch'n nra ganz
was B'sunders." —
Dann hob'n f olli mitananda umg'werkelt, daß es g'rod' a so g'staubt Hot. . .
Don an Schubladl hob'n s' die G'müatlichkeit außazog'n, von an andern in pamur,
dazu« hob'n s' häufig Liab und a bißl a Treu' g'numman; dann von an vögerl
dös schöne G'sangl, von an Gamsl dös G'schwinde, von an Spatz'n die Keckheit
und von an Schmetterling dös Flatterhafte,
dazua recht viel Schneid und no' mehr G'scheit-
heit, a ganzes tNaßl Alkohol und a halbes
Nikotin; die Lustigkeit hob'n f a net vergessen
und von der Spitzbüberei hätten s' schon bald
a bißl z'viel derwischt. —
wia dös Toagl beinanda war, Hot da
perrgott an Lacher g'macht, hot's zuadeckt
und in d' Wärm g'stellt, damit 's schön auf-
geh'n kann. A Tngerlbua Hot dabei sitz'n bleib'n
müass'n und passen, daß jo nix g'schiccht. . . .
Derweil is der perrgott mit sein' ölten
Spezi, dem heilig'n Petrus, in 'n himmlischen
Weinkeller 'gangen und dort hob'n s' auf dö
Arbeit auffi an etliche Flascherln 'trunken. —
Auf amol fliagt dös Aufpaßengerl daher und
schreit: „Gott Vota, Gott Vota kim g'schwind,
dös Dampfl hot's Sxringerte scho'I" Iatzt
reißt's 'n perrgott in d' pöh', gibt dem Lehr-
buamengerl g'schwind a Dochtl und sogt:
„Sakra, sakra, dös hebt guat onl" Er hatscht
ummi in d' Werkstatt und Hot dort 's Dampst
neiia no' bei an Zipf derwischt; g'schwind
Hot er's in an langlichten Nodl einig'schütt',
mit olle Salben g'schmiert und dann ein-
g schossen.-
Pot gor net lang backen braucht, hot's
a scho' brandelt. . . . Auf dös G'stank hob'n
f glei' mit olle Pimmelsglocken die heilige
Einwohnerschaft z'samm'g'ruaf'n. Gott Vota
Hot die Pfeif'n in a Eck g'stellt, g'schwind in
d' pänd' g'spuckt und dös G'macht außazarrt.
■— piatzt'n is auf amol a wunderschön's Büa-
berl g'wesen. Dös Hot unsa perrgott g'segn't,
Hot hellauf g'locht, wia da Kloa g'schwind
g'haxelt Hot, und zu seine himmlischen Parteien
g'moant: „Schauts 'n on, den hob' i' in meina
Freud' g'mocht, den schick'n ma hiatzt aus d'
Welt zan Klaglbauern." A. B.
Glosse.
sOer Leichtsinn hüpft mit seinem leichten, schnellen,
Sorglosen Schifflein auf dem Kamm der Wellen;
Der Cieffinn kämpft in steter Sorg’ und Dot
Tm Wellental mit seinem schweren Boot. o;e. tu
VengelkllNI.
£jin echter Arzt und edler Menschenfreund
Starb plötzlich hin, von Lausenden beweint,
Die er gerettet hat aus Codesnot —
Dun trat an ihn heran Gevatter Cod
Und raffte ihn hinweg in wen’gen Stunden.
Weil er zu viele Opfer ihm entwunden, o. e. tu.
o. e. tu
1.
39
5*
Gin Blits herab ganz unverhofft;
So lacht auch plötzlich manchesmal
Durchs Ulolkengrau ein Sonnenstrahl.
wia unsa Burgamoasta, da Emmerich Llaglbauer,
entstanden is.
^As mag a so a vierzig JaHrln Her sein, do Hot unsa perrgott amol an
außagewöhnli' guai'n Tag g'hobt; kreuzfidel und quitschvergnügt is er
zum Guckloch 'gangen und hat aus d' Welt aberg'schaut. „Teixl, Teixl", denkt
er sich, olles is recht und schön, bloß aner geht ma no’ ob da drunten. Schleunig
is er z'ruck in sei' Werkstatt, Hot seinen Lehrbuamengerln 'pfisfen und wia s' daher-
g'flog'n san, Hot er g'nioant: „Jatzt Buama paßts aufl peut' moch'n nra ganz
was B'sunders." —
Dann hob'n f olli mitananda umg'werkelt, daß es g'rod' a so g'staubt Hot. . .
Don an Schubladl hob'n s' die G'müatlichkeit außazog'n, von an andern in pamur,
dazu« hob'n s' häufig Liab und a bißl a Treu' g'numman; dann von an vögerl
dös schöne G'sangl, von an Gamsl dös G'schwinde, von an Spatz'n die Keckheit
und von an Schmetterling dös Flatterhafte,
dazua recht viel Schneid und no' mehr G'scheit-
heit, a ganzes tNaßl Alkohol und a halbes
Nikotin; die Lustigkeit hob'n f a net vergessen
und von der Spitzbüberei hätten s' schon bald
a bißl z'viel derwischt. —
wia dös Toagl beinanda war, Hot da
perrgott an Lacher g'macht, hot's zuadeckt
und in d' Wärm g'stellt, damit 's schön auf-
geh'n kann. A Tngerlbua Hot dabei sitz'n bleib'n
müass'n und passen, daß jo nix g'schiccht. . . .
Derweil is der perrgott mit sein' ölten
Spezi, dem heilig'n Petrus, in 'n himmlischen
Weinkeller 'gangen und dort hob'n s' auf dö
Arbeit auffi an etliche Flascherln 'trunken. —
Auf amol fliagt dös Aufpaßengerl daher und
schreit: „Gott Vota, Gott Vota kim g'schwind,
dös Dampfl hot's Sxringerte scho'I" Iatzt
reißt's 'n perrgott in d' pöh', gibt dem Lehr-
buamengerl g'schwind a Dochtl und sogt:
„Sakra, sakra, dös hebt guat onl" Er hatscht
ummi in d' Werkstatt und Hot dort 's Dampst
neiia no' bei an Zipf derwischt; g'schwind
Hot er's in an langlichten Nodl einig'schütt',
mit olle Salben g'schmiert und dann ein-
g schossen.-
Pot gor net lang backen braucht, hot's
a scho' brandelt. . . . Auf dös G'stank hob'n
f glei' mit olle Pimmelsglocken die heilige
Einwohnerschaft z'samm'g'ruaf'n. Gott Vota
Hot die Pfeif'n in a Eck g'stellt, g'schwind in
d' pänd' g'spuckt und dös G'macht außazarrt.
■— piatzt'n is auf amol a wunderschön's Büa-
berl g'wesen. Dös Hot unsa perrgott g'segn't,
Hot hellauf g'locht, wia da Kloa g'schwind
g'haxelt Hot, und zu seine himmlischen Parteien
g'moant: „Schauts 'n on, den hob' i' in meina
Freud' g'mocht, den schick'n ma hiatzt aus d'
Welt zan Klaglbauern." A. B.
Glosse.
sOer Leichtsinn hüpft mit seinem leichten, schnellen,
Sorglosen Schifflein auf dem Kamm der Wellen;
Der Cieffinn kämpft in steter Sorg’ und Dot
Tm Wellental mit seinem schweren Boot. o;e. tu
VengelkllNI.
£jin echter Arzt und edler Menschenfreund
Starb plötzlich hin, von Lausenden beweint,
Die er gerettet hat aus Codesnot —
Dun trat an ihn heran Gevatter Cod
Und raffte ihn hinweg in wen’gen Stunden.
Weil er zu viele Opfer ihm entwunden, o. e. tu.
o. e. tu
1.
39
5*
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Erscheinung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3914, S. 39
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg