Akkrat!
tfe neuen Steuerbögen hab'n den Deisel!" sagte der Moos-
baner, „keine Sau kennt sich aus!"
„Drum hat ja der Ureisverband den Studierten kommen lassen-"
„Laß mich aus mit die Studierten!"
„Steuerberater heißt er, Doktor schreibt er sich, im hintern
Rathauszimmer hockt er — Du, mein Lieber, der kennt sich aus
in die G'setzer, gleich besser als das Rentamt selber!"
Der Moosbauer kraute sich den Kops: „was kost's?"
„Nix."
„was nix kost', is auch nix — aber schaden könnt' 's ja
schließlich doch net —"
„Mir hat's g'holsen. Erst Hab' ich mir alles aufg'setzt, dann
Hab' ich's ihm 'zeigt —"
„'zeigt? Depp, was braucht der alles z' wissen!"
„Aber wie soll er denn sonst —"
„ksihihi, da weiß ich schon was G'scheit'res, hihihi — Ihr seid's
lauter Deppen — lassen die ein' fremden Menschen in ihre Karten
neinschau'n — so dumm bin ich net, mein Lieber, hihihi . . ."
Am nächsten Tage stand der Moosbauer im hint'ren Rathaus-
zimmer: „Also, Herr Doktor, weg'n die Steuern wär' ich da,"
„Ich auch, wo sind die Unterlagen?"
„Unterlag'«? Zehn Eier hätt' ich halt im Tüchl —"
„Nicht übel. Aber den Kataster mein' ich, die Versicherungen
und die —"
„vielleicht geht's ohne die Papierln — ein paar Pfund Mehl
hält' ich auch im Tüchl."
„Hm, man könnte die fragen nach mündlichen Angaben aus-
füllen."
„Ausg'füllt Hab' ich schon, Herr Doktor, Hab' ich schon —,
schau'n S', in dem Kuvert da."
„Desto besser, lassen Sie 'mal sehen."
„Seh'n? Na, mein Lieber, g'seh'n wird nix — hihihi, ich
hab's schon zu'xappt, das Kuvert."
„Dann tut's mir leid —"
„Und ein Pfund Schmalz hätt' ich auch im Tüchl."
„Hm, hm, wir wollen's so versuchen: Haben Sie in Frage \
die Kapitalforderungen aus Anleihen oder Schuldverschreibungen,
Grundschuldforderungen und Kautionen, soweit solche nicht zur
Bestreitung der laufenden Ausgaben für drei Monate dienen,
eingesetzt?"
Angestrengt hatte der Moosbaucr zugehört. „Jetzt sag'n S' es
nochmal, Herr Doktor —*
„Sie glauben wohl, ich bin Ihr —"
„Lin ausgezeichnet's Butterschmalz wär's halt, sagt d'
Bäuerin."
„Also, haben Sie in Frage \ die Kaxitalforderungen aus An-
leihen oder Schuldverschreibungen, Grundschuldforderungen und
Kautionen —"
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tfe neuen Steuerbögen hab'n den Deisel!" sagte der Moos-
baner, „keine Sau kennt sich aus!"
„Drum hat ja der Ureisverband den Studierten kommen lassen-"
„Laß mich aus mit die Studierten!"
„Steuerberater heißt er, Doktor schreibt er sich, im hintern
Rathauszimmer hockt er — Du, mein Lieber, der kennt sich aus
in die G'setzer, gleich besser als das Rentamt selber!"
Der Moosbauer kraute sich den Kops: „was kost's?"
„Nix."
„was nix kost', is auch nix — aber schaden könnt' 's ja
schließlich doch net —"
„Mir hat's g'holsen. Erst Hab' ich mir alles aufg'setzt, dann
Hab' ich's ihm 'zeigt —"
„'zeigt? Depp, was braucht der alles z' wissen!"
„Aber wie soll er denn sonst —"
„ksihihi, da weiß ich schon was G'scheit'res, hihihi — Ihr seid's
lauter Deppen — lassen die ein' fremden Menschen in ihre Karten
neinschau'n — so dumm bin ich net, mein Lieber, hihihi . . ."
Am nächsten Tage stand der Moosbauer im hint'ren Rathaus-
zimmer: „Also, Herr Doktor, weg'n die Steuern wär' ich da,"
„Ich auch, wo sind die Unterlagen?"
„Unterlag'«? Zehn Eier hätt' ich halt im Tüchl —"
„Nicht übel. Aber den Kataster mein' ich, die Versicherungen
und die —"
„vielleicht geht's ohne die Papierln — ein paar Pfund Mehl
hält' ich auch im Tüchl."
„Hm, man könnte die fragen nach mündlichen Angaben aus-
füllen."
„Ausg'füllt Hab' ich schon, Herr Doktor, Hab' ich schon —,
schau'n S', in dem Kuvert da."
„Desto besser, lassen Sie 'mal sehen."
„Seh'n? Na, mein Lieber, g'seh'n wird nix — hihihi, ich
hab's schon zu'xappt, das Kuvert."
„Dann tut's mir leid —"
„Und ein Pfund Schmalz hätt' ich auch im Tüchl."
„Hm, hm, wir wollen's so versuchen: Haben Sie in Frage \
die Kapitalforderungen aus Anleihen oder Schuldverschreibungen,
Grundschuldforderungen und Kautionen, soweit solche nicht zur
Bestreitung der laufenden Ausgaben für drei Monate dienen,
eingesetzt?"
Angestrengt hatte der Moosbaucr zugehört. „Jetzt sag'n S' es
nochmal, Herr Doktor —*
„Sie glauben wohl, ich bin Ihr —"
„Lin ausgezeichnet's Butterschmalz wär's halt, sagt d'
Bäuerin."
„Also, haben Sie in Frage \ die Kaxitalforderungen aus An-
leihen oder Schuldverschreibungen, Grundschuldforderungen und
Kautionen —"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Dackerl und sein Deckerl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3915, S. 49
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg