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Politik.

3n seichten Phrasen lauwarm plätschernd,
Im Gtaatskleid aus ererbten Flicken,

Den oft gekauten Wortbrei fletschernd
Will uns die Politik beglücken. - -
wie Fangball werfend und erfassend
Im Parlament sie Phrasen drehen.

Ein Papagei war' hier nicht passend.

Der hat noch eigene Ideen.

Das Beste wär's, wenn treu und bieder
Ein Grammophon die Reden führte.

Es gab auch wortgetreuer wieder,
was die Entente ihm andiktierte.

Rönig Midas.

iDte Regierung ist jetzt wie das
Märchen von dem König Midas.
Alles, was er nur gewollt
Und berührt hat, ward zu Gold
klnd ihm wurde schlecht zu Mut da
Uber solche Goldvaluta.

Go geht 's auch trotz Mißerfahrung
Unserer Finanzgebahrung,

Bur daß, was sie angerührt.

Uns bloß zu Papiergeld wird,

Ia sogar das Gold wird ihr
Untern Händen zu Papier. TO,iir.

N eu e Steuer n.

Am die Steuerpolitik iu gerechte und vernünftige Bahnen zu
lenken, möchten wir folgende Gesichtspunkte einer wohlwollenden
Würdigung anheimstellen: 1. Eine Steuer für die Dummheit. Die-
selbe muß aber anders benannt werden: „Steuer der Klugheit", mit
Selbsteinschätzung. Da sich die Dümmsten bekanntlich am klügsten Vor-
kommen, dürfte der Betrag kolossal werden. 2. Eine Steuer für die
Schönheit, ebenfalls selbst einzuschätzcn. Die Töchter Evas werden
gerne mit ihrem Beitrag herausrücken; und schöne Frauen haben doch
immer Geld. 3. Eine Erfolgsteuer: Der Mensch muß dann gepackt
werden, wenn er eben einen Erfolg gehabt hat; denn wenn er sich
freut, daß er etwas erreicht hat, ist er in Geberlaune; wenn er also
ein Examen bestanden, einen Prozeß gewonnen, eine Paß- oder Lebens-
mittelkarte erobert hat; der Mime ist zu schröpsen, so oft er hervor-
gerufen wird, der Bergsex, wenn er sich ins Gipfelbuch einträgt.

4. Schon der Schüler sollte für jede Hitzvakanz Steuer zahlen; der
Strohwitwer für jeden Tag des Endlich Alleinseins. 5. Kußsteucr für
Verlobte; einzuschätzcn von einer sitzengebliebenen Schwester oder
sonstigen scharf anfpasfcnden Person. 6. Steuer für Ärgernis, zum Bei-
spiel beim „Schauessen" im Fenster eines Schlemmerlokals. 7. Steuer
für alle Juden- und Schwiegermütterwitze (eine Schutzsteuer für ver-
folgte Unschuld). 8. Steuer, wenn ein Vormann stirbt oder ein Cohn-
Kurrent Pleite macht. 9. Ehescheidungssteuer, recht hoch zu bemessen.
10. Steuer für jeden gerissenen Zahn, jedes wegoperierte (nicht das weg-
getretene) Hühnerauge. 11. Ebenso Wurmfortsatz-, Gallenstein-, Hämor-
rhoidensteuer. 12. Schmißsteuer für Studenten (pro Nadel 3 Mark).

Zusatz: Wer einen Prozeß gegen die Steuerbehörde gewinnt,
zahlt als Steuer den strittigen Betrag. — Wer neue, wirksame
Steuern vorschlägt, ist steuerfrei!!

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Koalitionsregierung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Dombrowski, Katharina von
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1920
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3916, S. 54

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