Fliegende Blätter (153.1920 (Nr. 3910-3935))

Ist es ein Geist der umherschweift?

Zur Mitternachissiunde das Schloß durchläuft?

Es ist - zerstören will ich den Wahn -

Oie Burgfrau im Nachthemd mit schmerzendem Zahn!

Frlh Friedrich.

Unangenehme Begcgnung.

„Sind Sie nicht der Klavierlehrer, der meiner Tochter Unter-
richt gegeben hat?" — „Nein!" — „Na ja, die alte Geschichte,
nachher will's immer keiner gewesen sein!"

Abend am Dorfweiher.

Sie: „Diese feierliche Ruhe! Nichts regt sich! Nicht einmal
die Frösche quaken." — „Glaub's schon — die haben die Sommer-
srischlcr alle gefressen."

Mißverständnis. „Grlt'n ©’, der Ring vom Wagner soll so schön sein?" —-
,,I' Hab' leider fei’ Ahnung, erstens kenn' i' den Herrn gar net und zwoatens bin
i' koa Juwelier!"

Vergleich.

grauen gleichen Schmetterlingen:
Duftig, zart und hold und locken-,
SonnenfreuLig, blumenlieben-,
Süßigkeit-!- und schönheitslüstern,
Lieb- und zärtlichkeitsbedürftig,
Flatterhaft, kokett un- tändelnd —
Und so oft die armen, schwachen
Dpfer ihrer eigenen Schönheit!

D. S. W.

Ich habe meine

Steuerkarte

verloren. Warne hiermit jedermann,
auf dieselbe Steuern zu bezahlen, da
ich für nichts aufkomme.

Da §ux.

Da Fux, des is a fchlimma, der!
Kennt Hochamt net und Christen lehr'
Und geht aa' in koa Predi.

De Henna steigt a hintadrei —

F'letzt geht a -o' ins Lifn 'nei',

Und aus is de Kumedi.

D liawe Leit, es is a Ärciz,

Wiar ös dem Fux'n ähnli' feids.

Geh, wer'n ma guate Lhrist'n!

Mir müaß'n halt in Gottesnam'

Des. was mir vo' dem Fvx'n Ham
Schö' fleißi' außerm.st n tz.

LY