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Deuhallon dachte lange nach,

Dob dann den Finger auf und sprach:
„Es war, was wir soeben hörten,

Die dunkle Lede der Selzörden.
flölr scheint, es sind der Mutter Leine
Der Erde Lnochen nur, die Steine.

Die haben nach der nassen Zeit
Wahrscheinlich große Fruchtbarkeit.

Wan wirst sie hoch und Immer wieder
Lommt jeder schnell von selber nieder."

Dsti&alifn und OynnHs.

GInc mxchotogtlche Vevsgetchlchte von Pons pvobg.

Fils die Menschen allerorten
Durch die Flut ersäufet worden,

Latten sich noch glücklich welche
Eingeschisst aus einem Scheiche,

2wei betagte Deutlein schon:

Pyrrha und Deukalion.

Tagelang ein Spiel der Mellen,

Salz'n sie nirgends Laltestellen.

Endlich landete der Lahn
Loch aus einem Serge an,

Der seitdem bekannt ist
End, weil unser Duiderpaar
Daß noch von der Sintflut war,

Luch Parnaß benannt Ist.

R\b die Fluten endlich sanken,

Machte Pyrrha sich Tedanken:

„Lieber Mann, wer stellt nunmehr
Wohl die Menschheit wieder her?"

Tnd es sprach Deukalion:

„Wir wohl kaum, das weißt Du schon."

Pyrrha sprach: „Da sieht man eben,

Wie so selten man Im Leben
Zenem Sprichwort glauben kann:

„Zung gewohnt ist alt getan I""

Deukalion saß im Sonnenschein
End sagte weder ja noch nein.

Da bot sich ihren Büchen dar,

Schier ganz verstecht vom Schlamm und Schilfe,
Der Themis heiliger Hltar.
vor ihm erflehten sie sich Lilse.

„0 Töttin, sprich!" so baten sie,

„Durch welche Lunst und Sympathie
Erzielen wir in unserm Filler
Mit Sicherheit noch Stammeshalter?"

Man sieht, es glaubte dieser Treis,

Daß Themis einfach alles weiß.

Die Töttin gab den Lat und Wink:

„Werst hinter euren Lüchen flink
Der alten Mutter Seinei
Sogleich bekommt ihr Lleine."

Der Treis begann ein Probestüch,

Warf einen Stein und sah zurück.

Seim 2eus! Tnglaubliches geschah:

Es stand ein strammer Zunge da!

Fluch Pyrrha mußte sich betät'gen,

Tnd siehe da: es gab ein Mädchen.

Sie warfen emsig, voll Entzücken
Dun Stein auf Steine hinterm Lücken.
Said mochten sie fast vierzig Lnaben
Tnd etwa sechzig Mädchen haben.

Da sangen beide mit Frohlocken
Den schönen Vers aus Schülers Tlocken:
„Wem der große Wurf gelungen,
Sechzigmal Mama zu sein
Tnd Papa von vierzig Zungen,

Milche seinen Zubel ein!"

Da sie den Lindern, wenn sie fragten,

Die was von ihrem Ursprung sagten,

So erbte ihre Lunst sich leider
Trotz Ihrer Leichtigkeit nicht weiter.

Daraus erfolgt die weise Lehr':

Die alten Zetten sind nicht mehr.

Zeitbild.

Reisender: „Sind das teure Zeiten! Heute kostet allein
das Kursbuch so viel wie früher eine ganze Reise."

Das graue Paar erstaunte sehr
Tnd war so klug als wie vorher.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Deukalion und Pyrrha"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3929, S. 162

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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