Werdegang.
Erst kühlt er wöchentlich sein
Mütchen
llnd seht in ein satirisches Matt
So manches kleine freche Liedchen,
Dis er genug gestänkert hat.
Ist dann der Geist schon etwas
matter.
Lockt er die Welt ins Schauspiel-
haus,
Erobert schnell sich das Theater
llnd geht auf Tantiemen aus.
Dann hört man eine Zeitlang
nichts mehr.
Man meint schon, daß er nicht
mehr kann.
Da kommt olympischen Angesichts
der
— Es kommt das Große — der
Roman.
llnd schließlich, wenn er schon ver-
trottelt.
Dann wird er auch noch Kritiker.
Doch endlich hat er umgesattelt
llnd endigt als Politiker.
Willy.
Das Übel.
„Wie geht's der Frau Ge-
mahlin?" — „Mein Gott, sie hat
halt ihre Zustand'I" — „Nur?
Sind S' froh. Meine spielt noch
Laute und singt dazu."
Inserate.
Allen denen, die meinen Mann
zur letzten Ruhe geleitet haben,
sage ich hierdurch meinen besten
Dank. Besonders dem Ver-
gniigungsklub „Allwell fidel"!
Die tieftrauernde Witwe
Amalie Klamm.
Suche für meine russische
Spitzhündin reinrassig en Be-
leger. Rur ernstgemeinte Zu-
schriften unter.
Trost.
Den Deutschen schmähen unent-
wegt
Oie großen Feinde und die
kleinen -
Doch wenn's das Herz auch oft
erregt -
Nur nach dem Saum, der Früchte
trägt,
Wirft man mit Steinen.
CDer
■poUtüycfje dOcbusteru
Auf einer gänzlich mißglückten Hamsterfahrt traf eines unserer
Redaktionsmitglieder bei einem Jahrmarkt den obigen Gnckkasten-
mann, dessen neuartige Darbietung wir unseren Lesern nicht vor-
enthalten möchten. „Hier," rief er mit lauter Stimme, „in mei'm
Guckkasten kann man die ganze Welt sehgn, wie s' is, wie s
war und wie s' sein wird, wenn's überhaupt no' lang so fort-
geht. Alles für zehn Pfennig pro Person. Das muß man ge-
Goethe im Film.
Cs war ein König im Kientopp
(Der König: Herr Fritz Fred
Heinz),
Sem gab seine Suhle (Lu Hintrop)
Einen Lecher. (Merpause. Akt l.)
Es ging ihm nichts darüber
(Akt II. Ein Filmrest stört.)
Oie Augen gingen ihm über
(Es flimmert auch unerhört.)
Und als er kam zu sterben
(Akt III. Hier reißt der Film.)
Gönnt alles er dem Erben
(Der Erbe: Herr Äodo Wilm.)
Er saß beim Königsmahle
(Aktiv. Regie: Herr Schur.)
Auf hohem Vätersaale
(Lutz: Innenarchitektur.)
Dort stand der alte Zecher
(Akt V. Oer König: Herr Heinz.)
Llnd warf hinab den Äecher
(Naturaufnahmen bei Mainz.)
Er sah ihn stürzen, trinken
(Akt VI. Gottlob, der Rest!)
Oie Augen täten ihm sinken
(Schluß. Voranzeige: Wildwest!)
Bernhard Schäfer.
seh'n haben, zum Beispiel die englische Friedenspfeife! Net wahr,
Herr Nachbar, das ist interessant!" wir erwarben sofort das
ganze Geschäft des Mannes und werden es zeitgemäß zu einem
Jliegenden-Vlätter-Jilm (Flibläf) umgestalten. Schon in der
nächsten Nummer hoffen wir unfern Lesern den ersten dieser
kle,»en sifme vorführen zu können.
B o r n c h in.
Dame: „Meiers haben mich
Sonntags zu sich gebeten, ich
habe mich aber entladen."
9t u f ft t c g.
Prokurist (zum Lehrling):
„Machen Sie sich nichts draus,
daß der Chef Sie Rindvieh ge-
nannt hat! Ich bin jetzt Pro-
kurist und habe auch als Rind-
vieh angefangen!"
P r o t e st.
Pessimist (am Biertisch):
„Ich verachte diese Well!" —
Stammgast: „Na'hocken Sie
sich gefälligst wo anders hin!"
Glosse.
Was bei anderen oft vorhanden
war,
Das fehlte dem ersten Menschen-
paar,
Das eine Motiv zu Zank und
Streit:
Sie hatten keine Vergangenheit.
Alb. Rodench.
Erst kühlt er wöchentlich sein
Mütchen
llnd seht in ein satirisches Matt
So manches kleine freche Liedchen,
Dis er genug gestänkert hat.
Ist dann der Geist schon etwas
matter.
Lockt er die Welt ins Schauspiel-
haus,
Erobert schnell sich das Theater
llnd geht auf Tantiemen aus.
Dann hört man eine Zeitlang
nichts mehr.
Man meint schon, daß er nicht
mehr kann.
Da kommt olympischen Angesichts
der
— Es kommt das Große — der
Roman.
llnd schließlich, wenn er schon ver-
trottelt.
Dann wird er auch noch Kritiker.
Doch endlich hat er umgesattelt
llnd endigt als Politiker.
Willy.
Das Übel.
„Wie geht's der Frau Ge-
mahlin?" — „Mein Gott, sie hat
halt ihre Zustand'I" — „Nur?
Sind S' froh. Meine spielt noch
Laute und singt dazu."
Inserate.
Allen denen, die meinen Mann
zur letzten Ruhe geleitet haben,
sage ich hierdurch meinen besten
Dank. Besonders dem Ver-
gniigungsklub „Allwell fidel"!
Die tieftrauernde Witwe
Amalie Klamm.
Suche für meine russische
Spitzhündin reinrassig en Be-
leger. Rur ernstgemeinte Zu-
schriften unter.
Trost.
Den Deutschen schmähen unent-
wegt
Oie großen Feinde und die
kleinen -
Doch wenn's das Herz auch oft
erregt -
Nur nach dem Saum, der Früchte
trägt,
Wirft man mit Steinen.
CDer
■poUtüycfje dOcbusteru
Auf einer gänzlich mißglückten Hamsterfahrt traf eines unserer
Redaktionsmitglieder bei einem Jahrmarkt den obigen Gnckkasten-
mann, dessen neuartige Darbietung wir unseren Lesern nicht vor-
enthalten möchten. „Hier," rief er mit lauter Stimme, „in mei'm
Guckkasten kann man die ganze Welt sehgn, wie s' is, wie s
war und wie s' sein wird, wenn's überhaupt no' lang so fort-
geht. Alles für zehn Pfennig pro Person. Das muß man ge-
Goethe im Film.
Cs war ein König im Kientopp
(Der König: Herr Fritz Fred
Heinz),
Sem gab seine Suhle (Lu Hintrop)
Einen Lecher. (Merpause. Akt l.)
Es ging ihm nichts darüber
(Akt II. Ein Filmrest stört.)
Oie Augen gingen ihm über
(Es flimmert auch unerhört.)
Und als er kam zu sterben
(Akt III. Hier reißt der Film.)
Gönnt alles er dem Erben
(Der Erbe: Herr Äodo Wilm.)
Er saß beim Königsmahle
(Aktiv. Regie: Herr Schur.)
Auf hohem Vätersaale
(Lutz: Innenarchitektur.)
Dort stand der alte Zecher
(Akt V. Oer König: Herr Heinz.)
Llnd warf hinab den Äecher
(Naturaufnahmen bei Mainz.)
Er sah ihn stürzen, trinken
(Akt VI. Gottlob, der Rest!)
Oie Augen täten ihm sinken
(Schluß. Voranzeige: Wildwest!)
Bernhard Schäfer.
seh'n haben, zum Beispiel die englische Friedenspfeife! Net wahr,
Herr Nachbar, das ist interessant!" wir erwarben sofort das
ganze Geschäft des Mannes und werden es zeitgemäß zu einem
Jliegenden-Vlätter-Jilm (Flibläf) umgestalten. Schon in der
nächsten Nummer hoffen wir unfern Lesern den ersten dieser
kle,»en sifme vorführen zu können.
B o r n c h in.
Dame: „Meiers haben mich
Sonntags zu sich gebeten, ich
habe mich aber entladen."
9t u f ft t c g.
Prokurist (zum Lehrling):
„Machen Sie sich nichts draus,
daß der Chef Sie Rindvieh ge-
nannt hat! Ich bin jetzt Pro-
kurist und habe auch als Rind-
vieh angefangen!"
P r o t e st.
Pessimist (am Biertisch):
„Ich verachte diese Well!" —
Stammgast: „Na'hocken Sie
sich gefälligst wo anders hin!"
Glosse.
Was bei anderen oft vorhanden
war,
Das fehlte dem ersten Menschen-
paar,
Das eine Motiv zu Zank und
Streit:
Sie hatten keine Vergangenheit.
Alb. Rodench.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der politische Guckkasten" "Die Friedenspfeife"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3929, S. 163
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg