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Der junge König stanö im Saal:

Wer singet so lieblich ürunten im Tal?

Das ist Klein-Ginga, die Ziegenmagd,
Golöhelle singt sie, sobald es tagt.

Der König sprach: „So bringt mir öas Kind,
Daß sie von neuem ihr Lied beginnt I" —

Klein-Ginga trat zum König ein,

Freundlich nickt er dem Mägdelein.

Nun singe, sprach er, Lein Lied vor mir,

Lin goldenes Halsband schenk' ich dir.

Dein golden Halsband behalte Lu nur,

Ich sing' lieber draußen in Feld und Flur.

Klein -Ging a.

Ich geb' dir von Samt und Seide ein Kleid -
Das stolze Gewand, das war' mir leid.

Ich geb' dir den besten Diener mein —
Ich mag wohl selbst mein Diener sein.

Klein-Ginga, singe dein Lied vor mir,
Mein halbes Königreich geb' ich dir!

Dein halbes Königreich will ich nicht —
Mein Lied, mein goldenes, sing' ich nicht.

Klein-Ginga, singe Lein Lied vor mir,
Mich selbst geb' ich zu eigen üirl

Wenn du dich selbst mir zu eigen gibst,
So höre die Lieder denn, die Lu liebst I —

Und als das erste Lied erklang:

Das Her; des Königs erzitterte bang.

Beim zweiten Lied: - vor Schmerz und Lust
Weinte des Königs Her; in der Brust.

Beim dritten Lied: — in Flur und Hain
Stimmten alle Vögel mit ein.

Und als zum vierten Male sie sang,

Im Schlosse alles im Reigen sich schwang.

Sie sang zum fünften und letzten Mal:
Der König tanzt mit Klein-Ginga im Saal.

Lr seht ihr die Krone ins goldene Haar:
Uun bleibst du bei mir auf immerdar!

Zoozmann.

B r i c f i» a r k c n - S y in b o l i k. Scherzfrage.

„Was mag das wohl bedeuten, daß mein Bräutigam die Brief- Was für ein Unterschied ist zwischen einer Baßgeige und einem

marke verkehrt ansgcklebt hat?" — „Daß er ein schlampeter Pa- weichen Käse? — Gar keiner! Beide werden gestrichen,
tron ist!"

Belehrung. „. . Und was heißt nun Freiheit—Gleichheit—Brüderlichkeit?" — „Freiheit ist, wann i' sag': i' laß
zwei Maß auftragen — Gleichheit ist, wann i' einmal aus meinem, einmal ans Deinem Krug trink' — und Brüderlich-
keit ist, wann Du die zwei Maß bezahlst."

Wohnungsno t.

Ans dem Wohnungsamt kommt ein
zwölfjähriger Bengel in die Stelle für
Wohnungsgenehmigungen. Der Beamte
sieht ihn erstaunt an. „Was willst Dn
denn?" — „Ick will mich eene Woh-
nung mieten!" — „Was?" — „Ja,
ick will in zehn Jahren heiraten und
da wollte ick mir immer vormerken
lassen."

Distichon.

2m Hexameter kriegt der Beamte

Teuerungszulag';

2m Pentameter drauf geh'n auch die
Preise hinauf!

SchniLi.

Der Besnch.

„Ich komme ein bißchen zu Euch,
mich hat's daheim gefroren!" — „Wir
haben aber auch nicht geheizt!" —
„Macht nichts, in Gesellschaft friert
sich's doch gemütlicher!"

Der Plagiator.

Mit seinen eigenen Musenkindern
War ->r nicht glücklich, der Geselle;

Un en herben Schmer; zu lindern,
V bei andern Musenkindern
und liebreich Vaterstelle.

ffl. «. W.

wenn emitfueber _ Und Lieber,

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Koöil St. Petrus lächelnd kerh/'rj Ja alle iwigUeit ^be,ri'

187
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Flibläf. Die Strafe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Strauss, M.
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1920
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Theater <Motiv>
Publikum <Motiv>
Schauspieler <Motiv>
Himmelstor
Petrus, Apostel, Heiliger

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3932, S. 187

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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