Das verschluckte Fünfcrl.
(Ein Familienidyll.)
. . • Druck, Peperl, druck. . .!
Praktische Lebenskunst.
^Ir' Psotcnhauer schreibt ein Buch über praktische Lebcnskunst.
- estern hat er mir im Cafä die Grundlage seiner Weltanschauung
klargelegt.
»Por allem muß man lernen, die Dinge auseinanderznhalten",
lOQte er und versenkte seine Zigarre in den Eiskaffee, während er
eu Strohhalm in Brand setzte.
„Tann muß man mit gutem Geschmack das Richtige wählen",
Uchr er faxt und sührte statt des Kaffeebechers das Senfglas znm
Munde.
„Ferner gilt cs, auch im Äußeren korrekt und unerbittlich
liegen sich s^bst ;u sein", erläuterte er weiter, indem er einen
Bierdeckel als Taschenspiegel gebrauchte und den Kinderstrumpf zn-
rcchtrncktc, den er an Stelle der Krawatte umgebunden hatte.
„Wenn man cs erst soweit gebracht hat," rief er und erhob
sich begeistert, „dann fiihlt man auch festen Boden unter den Füßen
und kann ohne Gefahr anstreten."
Weiter kam Or. Pfotenhauer nicht. Ein niedlicher Bernhardiner,
dem er auf den Schwanz gestampft war, entschädigte sich durch ein
saftiges Stück von seiner Lende.
„Wann wird Ihr Werk denn erscheinen?" fragte ich noch,
während man ihn davontrug.
„Sobald der Hund geheilt ist!" ts. «cn-»»chir.
Dar Scbeinglück, das »ach außen gleißt,
Das hält der Neid für Glück zumei(t,
Doch wahres Glück blüht (tili, bescheiden
Dnd niemand wird uns drum beneiden.
iDir haben manches holde Glück,
Doch auch manch widriges Geschick
Ganz still und ahnungslos getragen,
bis einer kam, es uns zu sagen.
Vas Glück winkt uns
Vom (Ilück.
Glück ist nur für die fügend schicklich,
Die noch des Levens Grnst nicht spürt;
im Alter ist man nicht mehr glücklich,
va ist man höchstens resigniert.
was liegt an eines Menschen Geschick,
An seinem Unglück, an seinem Glück? —
Und doch: aus des einzelnen Schicklaislauf
Laut sich das Schicksal der Menschheit auf.
wenn irgendwer durch Glück gewinnt,
stuft man empört: „Vas Glück ist blindI"
voch wenn einmal das Glück uns findet,
vann scheint's uns weniger erblindet.
„warum pflegt oft das Glück zu schenken
ven vummen seine Gunst?" fragst du?
„„Sie haben weniger gedenken
Und greifen, wenn es winkt, gleich zu.""
manchmal mit dem linger, das Unglück meist mit dem 2aunpfah>. 0. e. Wantaiowicz.
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(Ein Familienidyll.)
. . • Druck, Peperl, druck. . .!
Praktische Lebenskunst.
^Ir' Psotcnhauer schreibt ein Buch über praktische Lebcnskunst.
- estern hat er mir im Cafä die Grundlage seiner Weltanschauung
klargelegt.
»Por allem muß man lernen, die Dinge auseinanderznhalten",
lOQte er und versenkte seine Zigarre in den Eiskaffee, während er
eu Strohhalm in Brand setzte.
„Tann muß man mit gutem Geschmack das Richtige wählen",
Uchr er faxt und sührte statt des Kaffeebechers das Senfglas znm
Munde.
„Ferner gilt cs, auch im Äußeren korrekt und unerbittlich
liegen sich s^bst ;u sein", erläuterte er weiter, indem er einen
Bierdeckel als Taschenspiegel gebrauchte und den Kinderstrumpf zn-
rcchtrncktc, den er an Stelle der Krawatte umgebunden hatte.
„Wenn man cs erst soweit gebracht hat," rief er und erhob
sich begeistert, „dann fiihlt man auch festen Boden unter den Füßen
und kann ohne Gefahr anstreten."
Weiter kam Or. Pfotenhauer nicht. Ein niedlicher Bernhardiner,
dem er auf den Schwanz gestampft war, entschädigte sich durch ein
saftiges Stück von seiner Lende.
„Wann wird Ihr Werk denn erscheinen?" fragte ich noch,
während man ihn davontrug.
„Sobald der Hund geheilt ist!" ts. «cn-»»chir.
Dar Scbeinglück, das »ach außen gleißt,
Das hält der Neid für Glück zumei(t,
Doch wahres Glück blüht (tili, bescheiden
Dnd niemand wird uns drum beneiden.
iDir haben manches holde Glück,
Doch auch manch widriges Geschick
Ganz still und ahnungslos getragen,
bis einer kam, es uns zu sagen.
Vas Glück winkt uns
Vom (Ilück.
Glück ist nur für die fügend schicklich,
Die noch des Levens Grnst nicht spürt;
im Alter ist man nicht mehr glücklich,
va ist man höchstens resigniert.
was liegt an eines Menschen Geschick,
An seinem Unglück, an seinem Glück? —
Und doch: aus des einzelnen Schicklaislauf
Laut sich das Schicksal der Menschheit auf.
wenn irgendwer durch Glück gewinnt,
stuft man empört: „Vas Glück ist blindI"
voch wenn einmal das Glück uns findet,
vann scheint's uns weniger erblindet.
„warum pflegt oft das Glück zu schenken
ven vummen seine Gunst?" fragst du?
„„Sie haben weniger gedenken
Und greifen, wenn es winkt, gleich zu.""
manchmal mit dem linger, das Unglück meist mit dem 2aunpfah>. 0. e. Wantaiowicz.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das verschluckte Fünferl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)