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Siel), das Belage begann; und der König zu einem Gefährten,

Der (id) ein Bäuchlein gewölbt, sprach mit bedenklichem Blick:
Freundchen, ich rate zürn heile! Du solllesl mir mägerer werden!
Kennst Du kein Mittel dafür? Denn Du bist wirklich zu dick.“

„UJobll“ versetzte der Gute, gehemmt von häufigem Schnaufen.
„Aber ich ziehe nicht gern hier von Kalauria fort.

Denn das Bürgerrecht mü()t’ ich mir drüben in IDegara kaufen.

Ohne zu fallen vorher, würde ich tOegarer dort.“

Und es wandte der 5ür[t an den Gast sich mit freundlicher 5rage:
„Lange schon treuen Bericht hält' ich von Croja gewollt.“

Willig der Dulder begann wie zu Anfang der troischen Sage:

Unter die Bocbzeit warf Eris den Apfel von Gold.

„6ri$?“ fiel einer ins Wort: „So lag’ doch genauer: „Wer ist es?“
Und es erklärte der Beld gern auf des Mannes Begehr:

„Gris, mein Lieber, darunter versteht man die Göttin des Twistes.“
3ener bemerkte: „Da, dann sage doch: „Sie“ is, nicht „Gr“ I“

Also verbrachte Odpsseus bei Skoptoles närrische Lage;

Immer ein dröhnendes „Au“ oder ein Lachen erscholl.

Endlich erlabte den Beiden ein Grausen beim laufen Gelage.
„Gastfreund!“ sprach er, „Ihr scheint alle besessen und toll.

Diebwurz rat’ ich Dir an, das lästige Übel zu bannen!“

Sprach’s, und in heimlicher Jlucbt stieg er ins schirmende Schiff.
Grüble den pfeifenden Sturm, denn der führte ihn rettend von dannen,
Grüble auf salziger Jlut jedes umbrandete Riff.

Aber Kalaurias kürst verlachte die heilsame Lehre;

Ärger nur wurde sein Uoik täglich von Wortwitz erlabt.

Und so waren sie bald im ganzen ägäischen Meere
Grst gefürchtet und dann schlimmer wie Feinde gehabt.

endlich, nach blutigem Kampf, sind wenige lebend geflüchtet.

Diese pflanzten sich fort, einzeln verstreut in der Welt.

Aber ihr Dachwuchs immer noch Wortwitz grausam züchtet.

Lriffst du Kalaurier, Jreund — flüchte, wie fthakas Beld!

Ran$ Probit.

Und es crfpäbtc (ein Blick im Dunkel ein rötliches Teuer.

Wie es ein frierender hirt eilig aus Zweigen geschürt.

Dorthin mit nerviger kaust kühn zwang er das ächzende Steuer,

Bis er mit knirschendem Kiel sandige Küste berührt’.

Klein war das Giland und schmal, doch es fühlte der Ijeld sich geborgen,
Rosig von 6os bestrahlt, hob sich ein kürstenpalast:

Skoptoles herrscht daselbst, stets frei von Kummer und Sorgen.

Ais er den kremdling ersah, bat er ihn freundlich zu Gast.

Lämmer lies) er und fjammel von Klio, der Schaffnerin, braten;
Schmorender Zwiebeln Gediift zog sich durchs wohnliche Raus.

Alle Bewohner des Reichs, vom König zum keste geladen,

Ahnten mit Daten und Ijerz köstlichen heimischen Schmaus.

„Meine Kinder!“ so sagte zum Uolke der kürst voller Güte,

„Seid willkommen! Zum Schmaus fanden sich Bammel genug.“
Würdig versetzte ein Greis und sprach mit heit rem Gemüte:
„Berrscher im Damen des Uolkes dank’ ich Dir ohne Verzug.

Wahrlich, wir hören es gern, so Du meintest die Bammel zum Speisen,
Meintest Du uns, dann zwar find ich es weniger zart;

Aber Du hast uns ja alle beim Grub Deine Kinder gebeiben,

Und so wärest Du doch schlieblich von nämlicher Art.“

Und es hörte Odvlleus die Worte mit wachsendem Staunen,
Skoptoles aber, der kürst, schlug ihm die Schulter vergnügt:

„Wisse, o kremdlingI Bei uns blüb’n seltsame Bräuche und Bäume:
Bodios hat sie, mein Rat, klug in Gesetze gefügt.

Klein ist die Insel und mangelt gewaltiger Berge und kliisse,

Dährt mit bescheidener Kost Schiffer und Birten zumeist.

Wenig Metalle gewährt sie, noch bietet sie Kunstgenüsse;

Wegen der kahlen Au man sie Kalauria beibt.

Siehe, da fanden wir selbst ein Mittel, das Leben zu schmücken;
Spielend erlernt und geübt ist es und kostet nicht viel.

Lieblich verscheucht es die Sorgen und kann uns in Crauer beglücken
Dämlich mit jeglichem Wort üben wir künstliches Spiel,

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Flibläf"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 154.1921, Nr. 3945, S. 79
 
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