Lt-Cv U
Nachruhm.
A Lamperl lauft betrübt dahi'
(Der Metzger hat's fcho' beim Schlawittel)
Und woant: „Dös is a Hart s Kapitel,
Was i' an arm's kloan's Lamperl bi'!"
2m Schulhaus is a Musi drin,
Am off'nen Fenster steht der Lehrer,
(Dös is a großer Kunstverehrer)
Und spielt auf seiner Molin.
„Geh'," sagt er, „Lamperl, woan net so!
Du muaßt net mit dein' Schicksal roaten,')
Schaug, aus dein' Darml werü a Soaten,-)
Wannst lang scho' g'storb'n bist, klingt öie no'."
Da sagt as Lamperl: „Hab' mi' gern!
Mag später unter Leine Jinga
Mei' Darm aa' noch so liabli' klinga —
Dös kann i' ja -o' nimmer hör'n!"
rechten, 2) Saite. Hermann Franz.
Die süße L a st.
Bor Beginn des Konzertes bemerkt der Kapell-
meister einen Musiker mit sehr zerdrückter Hose. „Mit
dieser Hose sitzen Sie ans dem Podium?" bemerkte der
Kapellmeister. „Höchste Zeit ist es, daß Sie die Hose
aufplätten lassen!" Der Musiker sieht an seinem Bein-
kleid hinab und sagt entschuldigend: „Herr Kapell-
meister, das kommt von dem vielen Sitzen." — „Un-
sinn, Sie sitzen doch nicht ans denn Vorderteil der
Hose?" — „Ich nicht, aber meine Braut."
Dberschlesien.
So weit sind wir nun gekommen.
Daß wir, was sie uns nicht rauben.
Unsre eigenen lieben Länder
Fast geschenkt erhalten glauben:
Daß Las Kind die Mutterliebe
Zeigen muß der Welt mit heißen
Tränen, wenn man's beutegierig
Seiner Mutter will entreißen.
Mögen solche Grausamkeiten
Mächtig unser Deutschtum stärken:
Kinder pflegen Guälereien
Sich ihr Leben lang ;u merken.
Seefelü.
Das Wunderkind.
In einem Tingel-Tangel produziert sich Stella,
das geigende Wunderkind. Ein Mann ans dein Pub-
likum kaust eine Tafel Schokolade für die Kleine.
„Kaufen Sic doch gleich zwei," rät die Verkäuferin.
„Wenn Stella heute bloß mit einer Tafel Schokolade
nach Hanse kommt, dann gibt es Zank und Streit!"
— „Ach so", meint der Mann, „die Kleine hat wohl
noch eine Schwester?" — „Nee, Schwester nich', aber
zwee Kinder hat se," entgegnet die Schokoladefran.
Stoßseufzer.
Jungfer Eulalia: „Wegen der Wohnungsnot werden die Wohnungen
angefordert; warum darf man wegen der Männcrnot nicht auch die Männer
anfordern?"
A il s K a n n i b a l i c n.
„Ihr habt ja Eueren Dorfältesten davongejagt?" — „Ja, der alte Gauner
hat letzthin an' Europäer g'sangen und geschlachtet!" — „Na, das war doch für
Euch nicht schlimm? Im Gegenteil!" „So? Weißt D', alter Freund, der
bat den Weißen fchwarzg'schlachtet!"
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Nachruhm.
A Lamperl lauft betrübt dahi'
(Der Metzger hat's fcho' beim Schlawittel)
Und woant: „Dös is a Hart s Kapitel,
Was i' an arm's kloan's Lamperl bi'!"
2m Schulhaus is a Musi drin,
Am off'nen Fenster steht der Lehrer,
(Dös is a großer Kunstverehrer)
Und spielt auf seiner Molin.
„Geh'," sagt er, „Lamperl, woan net so!
Du muaßt net mit dein' Schicksal roaten,')
Schaug, aus dein' Darml werü a Soaten,-)
Wannst lang scho' g'storb'n bist, klingt öie no'."
Da sagt as Lamperl: „Hab' mi' gern!
Mag später unter Leine Jinga
Mei' Darm aa' noch so liabli' klinga —
Dös kann i' ja -o' nimmer hör'n!"
rechten, 2) Saite. Hermann Franz.
Die süße L a st.
Bor Beginn des Konzertes bemerkt der Kapell-
meister einen Musiker mit sehr zerdrückter Hose. „Mit
dieser Hose sitzen Sie ans dem Podium?" bemerkte der
Kapellmeister. „Höchste Zeit ist es, daß Sie die Hose
aufplätten lassen!" Der Musiker sieht an seinem Bein-
kleid hinab und sagt entschuldigend: „Herr Kapell-
meister, das kommt von dem vielen Sitzen." — „Un-
sinn, Sie sitzen doch nicht ans denn Vorderteil der
Hose?" — „Ich nicht, aber meine Braut."
Dberschlesien.
So weit sind wir nun gekommen.
Daß wir, was sie uns nicht rauben.
Unsre eigenen lieben Länder
Fast geschenkt erhalten glauben:
Daß Las Kind die Mutterliebe
Zeigen muß der Welt mit heißen
Tränen, wenn man's beutegierig
Seiner Mutter will entreißen.
Mögen solche Grausamkeiten
Mächtig unser Deutschtum stärken:
Kinder pflegen Guälereien
Sich ihr Leben lang ;u merken.
Seefelü.
Das Wunderkind.
In einem Tingel-Tangel produziert sich Stella,
das geigende Wunderkind. Ein Mann ans dein Pub-
likum kaust eine Tafel Schokolade für die Kleine.
„Kaufen Sic doch gleich zwei," rät die Verkäuferin.
„Wenn Stella heute bloß mit einer Tafel Schokolade
nach Hanse kommt, dann gibt es Zank und Streit!"
— „Ach so", meint der Mann, „die Kleine hat wohl
noch eine Schwester?" — „Nee, Schwester nich', aber
zwee Kinder hat se," entgegnet die Schokoladefran.
Stoßseufzer.
Jungfer Eulalia: „Wegen der Wohnungsnot werden die Wohnungen
angefordert; warum darf man wegen der Männcrnot nicht auch die Männer
anfordern?"
A il s K a n n i b a l i c n.
„Ihr habt ja Eueren Dorfältesten davongejagt?" — „Ja, der alte Gauner
hat letzthin an' Europäer g'sangen und geschlachtet!" — „Na, das war doch für
Euch nicht schlimm? Im Gegenteil!" „So? Weißt D', alter Freund, der
bat den Weißen fchwarzg'schlachtet!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die kleinen Modelleure" "Aus Kannibalien"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 154.1921, Nr. 3951, S. 127
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg