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X>0it spilineke ^euschneck.

fl I)eu[cbreck bätt’ gern beirat’n mög'n;
„Dös,“ bat er g lagt, „braucht überleg'n
Denn von dem ganzen Lleiberg’lchlecht
Olüfet i’ net oane, die i’ möcht',

Und wenn i’ betraf, mu-ch die mei’
flmal a ganz a reiche lei’.“

Da liebcht er ’s er(d)tmal in lein’ Ceb’n

Im Morgentau a Spinnaweb’n,

Und mitten drinna in dem Schimmer
Die Spinn’, a grau(ig’$ Srauenzimmer.

Der heuschreck (cbreit glei’: „Sapradi,

Dös, moan i', is a 5rau für mi’I“

Und bupft mit oan’ Sab mitten ’nei’.

Die Spinna lacht: „Du g’börft lcho’ mei'.“
Und weil’s no’ ganz a junger war,

Drum fribt (’ ’n auf mit Raut und paar
Und lagt: „So möchf i’ tägli' zehn,

Der is amal Id)ö' tafti’ g’we'n!“

lDa’ liebcht, dafe dös koa G'winn net is,
Mann oaner gar lo (pinnet is;

Drum muabt net z' viel aufs reich (ei’ geb’n,
Kimm(t leicht (un[( in a Spinnaweb’n 1

Hermann Yranz.

Sternschnuppe.

Wünschen dürfen und können. So wie Kinder wünschen: mit
schaufrohen, fragenden Augen.

Und den Wunsch ansträumen.

Plötzlich eine Frucht in fänden halten. Reif und schwer und
voll Fülle. Dann kein wissen niehr vom Wunsch und seiner Un-
erreichtheit. Nur mehr die Frucht halten und froh sein.

Durch die Nacht gingen wir. Das war damals, als unsere
Liebe noch beim Schönsten schlummerte: beim Un-
gesagten und Wortlosen.

Eine große sternreiche Nacht stand über dem
Schnee. Du gingst wie eine Katze, weich und
schmiegsam, dein Atem flog vor mir her und
rührte mich manchmal an wie eine lebendige thand.

Ich ging schwer und ungeschickt, schaute nach
den Sternen und stolperte über einen Randstein.

Dann ein Lächeln auf dir. Ein klares klin-
gelndes Lächeln. Und dann ein Abbitte tun mit
einem seltenen Blick.

Du hattest seltsame Augen diese Nacht. So

bittend und abbittend. Ich nahm diesen Blick jedesmal und wußte
nicht was anfangen damit. Doch, ich wußte: noch heut liegt er
unterm köstlichsten, liebsten Allerlei meiner Seelenrumpelkammer.
Und manchmal such’ ich ihn vor, staub’ ihn sorgsam ab und laß
ihn dann glänzen. In eine Dämmerstunde hinein.

Gder wie du deine Band auf meinen Arm legtest. Ganz leise,
still. Ich sollte es nicht merken. Aber ich merkte es. Das Blut
rollte mir zurück, den kfals hinauf, und das
lferz stockte.

Merktest du's?

Ich glaub’. Denn plötzlich tanztest du über
den knirschenden Frost. Klingend und klar, wie
du bist. Dein Seidenkleid rauschte so fein.— wie
du bist. Denn deine Kleider lieben dich. Du
hobst dich in einen Wirbel hinein, warst ein Tanz
und lachtest ein taghelles, leuchtendes Lachen in
die Nacht hinein.

Über den Schnee weg flog es, an den Bimmel
auf und riefelte in tausend perlen über die Sterne.

IM
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der spinnete Heuschreck" "Sternschnuppe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinicke, Emil
Mauch, Richard
Entstehungsdatum (normiert)
1921 - 1921
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 154.1921, Nr. 3952, S. 130
 
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